Artemis, Nymphen & Undinen. 06.01.2009. Paul Reichenbach in Formulierungsnot.

Es gibt nur eine authentische universelle Kommunikation : den Austausch der Körper über die geheime Sprache der körperlichen Zeichen. (Pierre Klossowski)
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« La nudité de la femme est plus sage que toutes les verités de la philosophie » (Max Ernst)

Ich krieg es nicht hin, nicht nur aus chronischem Zeitmangel, die Leerstellen zwischen den beiden Zitaten mit Text zu füllen. Anlass für meine Überlegungen und die Auswahl der Zitate war >>>>dieses Bild, das mehr von Verweigerung und Unberührbarkeit spricht als die scheinbar offensichtliche Einladung vermuten lässt. Entblößung ist auch ein exzessiver Akt des Verbergens. Darüber zu schreiben braucht mehr als nur 25 Minuten netto, die ich täglich für ein TB-Konzept benötige. Gestaltung und Korrektur, die ja den eigentlichen Aufwand ausmachen, habe ich hier nicht eingerechnet. >>>>”Sais Geselle”, wie ANH schreibt, und Aktaion fallen mir ein. Weil er nicht sagen kann was er sieht, sieht Aktaion. Könnte er sprechen würde er nicht mehr sehen können. Die Sprachlosigkeit des Jägers oder des Jünglings, der den Schleier zerreißt, ist ein Mysterium besonderer Art. Ein nötiger Schritt, der Sartres Satz „Erkennen heißt mit den Augen essen“ um die Wendung „und verstumme“ ergänzt. Essen aber ist ein sehr animalischer Vorgang, der, schaut man von “zivilisierten” Formen der Nahrungsaufnahme, wie wir sie heute praktizieren einmal ab, im Grunde keines Gespräches bedarf. …
Darüber ist ebenso nachzudenken, wie über die erektionsstiftende Macht der Nymphen, die sich allein durch ihren Entzug, nicht der physische ist hier gemeint, zu begründen scheint.

Bildquelle >>>H I E R

5 thoughts on “Artemis, Nymphen & Undinen. 06.01.2009. Paul Reichenbach in Formulierungsnot.

    1. Ovid singt. Ja ! Es ist mir durchaus verständlich, dass Sie ihn favorisieren. Verbannung allein konstituiert noch keinen großen Dichter, meine ich . Ovids ständige ( ständische) Maulerei gegen Augustus, sagte gestern in einem Telefonat montgelas , ist immer, liest man seine Werke, mitzudenken. Ihm, so montgelas , sei Vergil wesentlich näher.

    2. diese, montgelas’, vorliebe erstaunt mich nicht, herr reichenbach (nebenbei: auch Ihnen ein frohes und gesundes “jahr 9”). einem so staatstragenden herren, welcher heute zweifellos im bayerischen hof logis nähme, ist doch der dichter von staats- und herrschaftsdingen näher als so ein lascivus poeta (bei vergil heißen so ja nur die ziegen…). und, potzblitz!, ob da ein aufgegklärter verfassungstreuer könig nicht direkt von einem trojanischen heroen (BOIARDUS hieß er, glaube ich) abstammen sollte? das müßte doch zu machen sein… “der dichter muß mit dem könig gehen.” (as)

      doch scheint mir das problem nicht in ovids singen zu liegen, sondern in seinem spielen. in derselben sprache, die v. in haupt- und parallelaktionen (karthago!) hat klirren lassen, läßt o. seine vielgesichtigen, wandlungsfähigen, allesamt ernstlich unernsten held(inn)en, könige und philosophen eben spielen. da sieht ein äneas oder ulixes schonmal ganz anders aus als gewohnt. für montgelas muß eher alles “sitzen” als daß es “spiel haben” dürfte.

    3. Danke.

      Ihnen auch ein GUTES 09.
      Ich bin in Eile. Meine Meinung zum “Spieler” von Tomi unterscheidet sich von der montgelas’ etwas. Sobald ich wieder mehr Luft habe, komme ich darauf zurück.

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