Arbeitsjournal. Donnerstag, der 22. Januar 2009.

>>>> Dann halt jetzt erst, die Zeit lief nach 16.34 Uhr plötzlich davon, und ich kam nicht mehr an den Laptop… („ob mir noch was durchgerutscht“ war, als ich seinerzeit die überklebte Version für Niko Hansen, damals noch Verleger von >>>> marebuch, hergestellt habe; UF schrieb mir: Ja. Tatsächlich fand ich bisher auch ein paar Stellen, Kleinigkeiten nur, die ganz sicher nicht rechtsrelevant sind, aber Rißspuren gleichen, Fadenrissen, die sich leicht kitten lassen, auch wenn die Kleberei ein ziemliches Gefriemel werden wird. Weshalb ich schon „damals“ dazu neigte, lieber immer die ganze Seite als Text zu überkleben; erstaunlicherweise trägt das in dem Buch kaum auf.

5.33 Uhr:
[In der Muschel.]
Ich denk mal, ich werde heute mit der Korrektur-Lektüre fertig werden und dann bei marebuch anrufen, um den Termin in Hamburg festzuklopfen. „Warum l a ß t ihr das nicht kleben?“ fragte der Profi gestern nacht in >>>> der Bar, wohin ich mit Αναδυομένη und ihm gefahren war, er holte uns aus der Muschel ab, „warum tust du das selbst?“ >>>> Findeiss war übrigens auch da. „Ist Teil der Aktion, ich werde auch in jedes Buch mein Kürzel als Imprimatur hineinschreiben, aber vor allem hab ich zweidrei Ideen für den Verlag, und das mag ich lieber vor Ort und persönlich besprechen als am Telefon.“ „Welche?“ Das schreib ich in Der Dschungel nicht.

Um 5 hoch, pünktlich mit dem Fiepen des Mobilchenweckers; dabei war’s halb drei nachts, als ich einschlief; die Selbst-Disziplinierung greift, man muß sich an den wenigen Schlaf einfach erst mal wieder gewöhnen; Mittagsschlaf allerdings ist dann obligat; ich schlief zu Mittag auch gestern, obwohl der Vormittag so durcheinandrig war; schnell war morgens noch in die Schule zu fahren, unterdessen bin ich wieder rasend schnell mit dem Rad; dann versuchte ich, meine Augen beim Augenarzt checken zu lassen, aber: frühester Termin Ende März. „Lassen Sie das doch einen Optiker machen, ist auch billiger“, fassungslos sah ich die Sprechstundenhilfe an. Bei d e m kamen dann völlig neue Werte für meine Augen heraus und das, was ich eh geahnt hatte: am besten eine Gleitsichtbrille. Ich nahm Abstand davon, rein aus Kostengründen: bei guten Gläsern, wie ich sie schon der Sichtfelder wegen brauche (Ferne, mittelnah für den Computer, ganznah zum konservativen Lesen), liegen die Preise zwischen 500 und 900 Euro. Ich kann mir das einfach nicht leisten, die Kasse zahlt nichts, in Worten: n i c h t s, hinzu. „Aber was macht denn ein Taxifahrer, der nicht mehr gut sehen kann, was ein Lokomotivführer?“ „Sparen.“ „Und wenn er das Geld nicht hat?“ „Dann kriegt er keine Brille.“ Ich dachte nur, hoffentlich hat er eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung, und beschloß, bei dem zu bleiben, was ich eh schon tat: Kontaktlinsen für die Ferne (ich fühl mich nach wie vor mit ihnen sehr wohl) und eine Lesehilfe für die Nahebereiche, macht unterm Strich f ü n f Euro Kosten. Jetzt wollt ich mal „vernünftig“ sein, nun weist mich die Vernunft darauf zurück, daß Unvernunft es sei.
Immer noch kein Geld aus Heidelberg, es kam schon ein Anruf von Visa, und das Mobilchen ist nicht bezahlt, und vom WDR wegen der S.-Michele-Sendung noch nicht mal eine Abrechnung. Meine Panik deshalb ist wie weich, wie porös: Insch’allah. Wenn ich nachfrage, heißt es: die Feiertage (!), Verwaltungssachen usw. Leute, die ein geregeltes Monatseinkommen haben, machen sich schier keinen Begriff, was es alleine heißt, von Monat zu Monat zu hopsen… hopsen???: zu robben! Egal. Und weiter mit MEERE.

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