A. D. III. Non. Febr. Anno 2762 a.u.c.

Dritter Tag vor den Nonen. Dies nefastus. Es gehen die Leier vollständig und das Sternbild des Löwen zu Hälfte unter. Es weht der Corus bzw. Nordwind, manchmal der Favonius (Columella).
Brachte alles nur Regen wie gestern und verbarg mir die Kontur des Soratte. Daß der Wind aber Regen brachte, heißt, er wehte nicht aus Norden. Das nun meine Erfahrung. Also so etwas wie ein feuchter Vorfrühlingszephyr (als einen Zephyr übersetzt mir die Anmerkung (und auch das Langenscheidt-Wörterbuch) den Favonius (Bohnenwind? nein „favus“, die Honigwabe (verführt durch ital. „fave“, die Saubohnen, mit Schafskäse zu kombinieren)). Die Mimosen fangen an, ihr Gelb zu zeigen. Vorerst noch zaghaft. In dieser Höhe zumindest (also um die 300-400 Meter), aber doch schon dem Einfluß des Tibertals ausgesetzt. Wo ich zuvor wohnte, war’s um einiges hinausgezögert, weil’s hinter den Bergen lag und ich nunmehr vor ihnen wohne. Nein, keine sieben Berge. Nur der Glaskasten bleibt, ich dem allerdings ich herumlaufe. Weil ich immer in Äpfel beiße, die auf der einen Seite süß und auf der anderen sauer. Die Stimmen aber liegen immer offen zutage. Worte haben kein Glas. Sie wimmeln nur. In ihrer Verwesung, die beginnt, sobald man sie gesagt, geschrieben. Darum muß man immer neue Worte sagen. Und sie hervorrufen im Andern. Damit immer etwas der Verwesung voraus ist. Schweigen aber sei für das Glück das einzig Mögliche. Wer die Antwort nicht wisse, habe die Prüfung bestanden. Die Quelle muß ich nicht mehr sagen. Und machte mich heute an einen STRAMMen >>> „Liebeskampf“: „Das Wollen steht“ – „Sta il volere“ übersetzte ich. Und den Rest. Berufung – vielleicht -, aber nicht Beruf. Das Übersetzen. So wie S. vorletzten Sonntag: „Du übersetzt mich.“ Weil Übersetzen ein Lesen. Ein Aufmerksames. Das Aufmerksamste. Aber in all dem ist ein Falsches. Die Rechnung stimmt. Aber nicht der eine unbekannte Ausgangsparameter. Den weiß das Hapaxlegomenon, das du immer noch suchst. Und es ist nicht die Blaue Blume im Heinrich von Ofterdingen. Und schon gar nicht ein verlorenes Bildnis. Eher schon das kalte Grüßen an der Kasse, das „Ja, danke“ auf die Frage: „Occorre una busta?“ Wo ein „basta“ angemessener wäre.

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