Arbeitsjournal. Mittwoch, der 11. März 2009.

7.37 Uhr:
[Arbeitswohnung. Saint- Saëns, Viertes Klavierkonzert.]
Bin seit halb sechs auf und lese >>>> Gert Loschütz. Das werde ich noch etwas weiter tun, dann ans Cello und ans >>>> Virtuelle Seminar gehen.
Meinen Sohn geweckt, ihm Kakao bereitet, noch etwas auf dem Vulkanlager lümmeln, dann ihn frühstücken lassen, er hörte wie immer Tschaikowski b-moll; die Rokoko-Variationen danach. Ihn zur Tür gebracht, „bis heute nachmittag, Papa“.
>>>> Mare sagt, >>>> die Ausgabe sei völlig überzeichnet; ob ich auf eines meiner drei Belegexemplare verzichten könne… Auf der >>>> Lesung am Donnerstag abend werden wir quasi keinen Schuber mehr verkaufen können, „doch doch“, sagt die Pressedame, „drei oder vier hab ich gesichert“. Im übrigen muß unbedingt >>>> Dielmann mit seiner Meere-Ausgabe da sein. Ich mag ihn aber nicht anrufen, weil eh wieder keiner ans Telefon geht.

[: Mahler, Zehnte, Barschai-Fassung.
Pettersson, Zweites Violinkonzert.]

11.16 Uhr:
Bis eben Löschütz’ Die Bedrohung gelesen, vorgestern die ersten zwanzig Seiten, jetzt die restlichen 171 am Stück. Gutes Buch, das in mir eine tranceartige Beklemmung wirken läßt; sie wäre aber größer, gäbe es nicht gewisse Nachlässigkeiten des Stiles, die zweifelsfrei beabsichtigte sind, dem Roman aber die Härte nehmen, die der sofort aufkommende Kafka-Vergleich verlangte. Interessanterweise drängte er sich weniger auf, wäre der Stil entsprechend durchgearbeitet. Dazu kommen Unakkuratheiten beim Konjunktiv, den Loschütz, wo er ihn korrekt verwendet, wunderschön verwendet: aber genau deshalb stoßen mir die Macken auch wieder so auf. UND: diesen ganzen pointe’schen Nachklapp würde ich streichen und h a b e ihn nun, in meinem Kopf, gestrichen. Ich werde Gert schreiben. Hab ich lange nicht mehr getan, sowas, wegen eines Buches. Das nachwirkt. Auch jetzt noch, obwohl ich kurz was einkaufen und den Film von gestern nacht wegbringen war (den man vergessen kann: “Mirrors”, Kiefer Sutherland).
Jetzt aber ans Cello.

18.48 Uhr:
Mit dem Jungen von 17 Uhr an für die Mathearbeit, die er morgen schreibt, geübt. Fundamentalste Sachen sind völlig weg: sogar das 3er Einmaleins. Ich bin mir unsicher, ob das nicht ein Symptom der irren seelischen Belastung ist, unter der er wegen der Trennung steht. Aber hilft ja nichts. Die Englisch-Hausaufgaben liefen auch schief, einfach, weil er die richtigen vergessen hat, aber der Lehrer sie über meine private Email bekanntgab, die ich erst heute morgen las. Er soll das bis morgen nachholen, aber ich habe zurückgeschrieben, daß das nicht geht. Punkt.
Im übrigen die Messewege vorbereitet: das Hotel liegt so weit draußen, daß ich nachts ein Taxi nehmen müßte, wenn die Öffentlichen nicht mehr fahren. Dazu habe ich kein Geld. Also ein Fahrrad leihen, und ich hab mir die wichtigsten Fahrradwege Hotel-Messe und zurück usw. herausgesucht. Wenn man nur >>>> die kleinen Stadtpläne vom Netz hat, ist sowas bei längeren Strecken nicht ganz leicht.

Der Profi bietet für morgen >>>> eine Mitfahrgelegenheit Berlin-Leipziger Buchmesse an.

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