26. 3. 2009. Wie Menschen sind. Außerdem zur Hingabe.

Den Leuten ist schon >>>> die Leistung unangenehm und daß einer sie b r i n g t. Also machen sie nieder. Dahinter steht die Angst, selbst nicht mitzuhalten. Man kultiviert sie, anstelle selber etwas zu tun. Letztlich ist es die Angst vor dem Tod.
Weicheier und Sitzpinkler, wohin man guckt. Ich sollte mir angewöhnen, statt wütend und verletzt zu sein, Mitleid zu haben. Krieg ich aber selten hin. Es wäre auch zuviel Distanz. (Schoeck, Credo & Wille . Wenn man >>>> d a n a c h lebt, ist >>>> Verwundbarkeit die andere S(e)ite. >>>> Wie geschrieben: Alles drängt auf Ausgleich.)

Hingabe aber. Mit Hingabe wird dem entgolten, der so ist. (Ich bin privilegiert, das läßt sich gar nicht anders nennen:

Ich stand hinter ihr, das dünne Seil in der Hand. Knoten üben. „Das würde so gut zu dir passen, wenn du diese Kunst beherrschtest“, sagte sie. Ich war ungeduldig mit mir, unzufrieden, weil die Schnur sich gegen meine Handbewegungen sperrte, weil bloßer Wille nicht ausreicht. Aber ein „Wille zu tanzen“ reicht ja auch nicht, man muß es lernen. Das paßt mir nicht, dennoch werde ich einen Bondagekurs nehmen. Das Gefühl ist nämlich gut. So sitz ich hier und übe immer wieder an zwei Knoten herum, die mich reizen. Den einen kann ich schon fast blind. >>>> Er nimmt das Frauenhaar am Hinterkopf zusammen; als er gebunden war (oh blondes dünnes Haar!), kam sie nicht mehr daraus los. Sie stöhnte auf, als ich zog, die Brüste drückten sich fest nach vorn. Aber mir fehlt noch die nötige Eleganz.
„Bondage ist Hingabe“, sagt sie, „es geht nur, wenn die Frau sich ausliefern will. Da ist deshalb keinerlei Zwang.“ Es war mir immer so fern. Jetzt lerne ich um und lerne, geduldig zu sein.)

[Cristobal Halffter, Jarchas de dolor de ausencia
(Cass.-„Projekt“ Nr. 134).]