Was Frauen sind (I)

Mich treibt das um.
Diese Frage. Was S I N D Frauen.
Nun gehöre ich selbst dieser Spezies an, aber zuweilen, vielleicht kennen das die männlichen Kollegen ja auch, wird von mir ein ganz besonders strenges Maß angelegt an meine Geschlechtsgenossinnen. Oft genug ertappe ich mich dabei, wie ich über Männer im einen oder anderen Moment nur milde lächle, indem, wäre es eine Frau gewesen, die eben solch einen Unfug verzapft hätte, ich mich riesig ärgerte.

Frauen
„sind ein so wunderbares Geschlecht“, hörte ich mal einen Mann sagen, den ich wiederum für seine Liebe zu Frauen bewundere. Kein einziges abfälliges Wort hörte ich ihn je sprechen über Frauen. Über eine einzelne schon, aber generalisierend die ganze Sippe in Haft nehmend, für die böse Tat oder Dummheit der einen? Nein das tat er nie.

Frauen
„können Leben schenken“, meine Güte wie abgeschmackt dieser Satz doch klingt, und doch, ich weiß es nicht besser zu formulieren, es ist eben so.
Und: ja, es gehören zwei dazu. (Was sich in einigen tausend Jahren vielleicht auch erledigt haben wird)
Warum ich das überhaupt erwähne? Nun, ich habe etwas über mich gelernt. Ich empfinde dieses „Können“ als eine Verpflichtung, darüber zu wachen. Ich habe große, große Problem damit, wenn Frauen abtreiben.
Bitte!! Ich möchte diesen Satz nicht missverstanden wissen.
Es soll ein Frauen-Recht sein, unbedingt!
Ich kann mich nicht wehren gegen das Empfinden, dass diese Frauen etwas tun, was nicht sein sollte. Eine Tatsache, die sich im Vorfeld hätte vermeiden lassen.
Noch viel weniger kann ich dann Mitleid empfinden, wenn es Ihnen schwerfällt, ihr Tun zu verarbeiten wie Tacy Emin. Die sich suhlt in ihrer Tragik, ihrem ganzen Elend und es dann als „Kunst“ den Menschen vor die Füße spuckt.
Klar, jubeln sie dann im Betrieb, welch schonungslose Offenheit, welch Realismus, wie sie es schafft ihre Biographie (die, wie auch vom Kunstbetrieb zugegeben wird nicht wenige andere auch haben) ohne Sentimentalität oder Heldentum anschaulich zu machen, wie einzigartig im Kunstbetrieb!
Mir wird davon schlecht.
Vielleicht bin ich auch übersättigt von eben solchen Themen, weil sie einen anschreien im Fernsehen und in der Presse und ich „so etwas“ nicht im Kunstbetrieb erwarte. Wenn mir schlecht wird, hat Emin vielleicht schon das erreicht, was sie wollte. Ich lasse ihr diesen Triumph, mit dem faden Nachgeschmack im Mund, gezwungen worden zu sein, in eine Intimsphäre zu schauen, in die ich nie schauen wollte, benutzt worden zu sein, so wie Emin selbst. Sie rächt sich, aber da sie die wahren Täter nicht treffen kann, nimmt sie die, die da stehen und still halten… Eine Ausstellung wie eine Vergewaltigung…
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