Die Dschungel. Anderswelt.

Vierter Tag von den Nonen. Dies comitialis. Die Plejaden gehen unter (Columella).
Das war jetzt ein 13-Stunden-Tag. So vollgestopft mit Worten, daß zunächst eine Aphasie eintritt, die eher den Bildern nachhängt, die heute bei klarem Wetter dennoch weiter südlich im Tibertal weiße Wolken um- und umtürmten um den Berg dahinter, den Soratte. Der Blick ab und zu über den Bildschirm in die eigene Dimension. Die allfällige Ferne. Wobei ich wieder nachschauen muß, was damit nun genau gemeint sei. Ich benutzte es wörtlich: als die immer wieder fällige Ferne, dabei meinen die Österreicher bloß eine etwaige Ferne. Sie mögen es gern so halten. Andererseits: allenfalls, wenn überhaupt… Merkwürdige gute Laune heute beim Ausflug nach Amelia, die „Hitze in Dosen“ paßte gut dazu. Sogar zwei-drei Worte mit der Kassiererin gewechselt. Laut und fast schon kühn zwei Schachteln Zigaretten beim Tabaccaio verlangt. Obschon meine Absage an S. von gestern weiterhin nagt. Von Fehler zu sprechen, wie P. per skype, verdreht indes die Tatsachen. Ich war ja gezwungen. Was es bleibt: eine versäumte Gelegenheit. Das ja. Zudem bei diesem Wetter. Und wenn keine Temperaturstürze mehr kommen, kann ich die Heizung auslassen. Denn der März ist vorüber, der hier die Funktion des deutschen April hat: „marzo pazzo“. “You might just as well say,” added the March Hare, “that ‘I like what I get’ is the same thing as ‘I get what I like’!” Niemand ist schon da, wo er noch nicht ist. Die Arbeit bringt sogar etwas mehr Kommunikation mit sich. So reichte ich einen auf flämisch geschriebenen Vertrag an meinen Holländer in Rom weiter, der mir aus Piemont zugeschickt wurde („Ich glaube aber, das ist holländisch, aber ich kenn’ mich da nicht aus“, und wenn, ob ich jemanden kenne). Er, der sehr geschwätzige, ließ mich eine Stunde lang nicht die Kopfhörer am PC abnehmen. Von T. eine Einladung zu einer Veranstaltung in Rom am Sonntag: man dürfe sogar selbst etwas vorlesen, sie mache den Anfang mit Gitarrenbegleitung. Aber das wird nicht gehen: Bundeswehr, österreichische Patente und Windkraft werden mir keine Zeit lassen für einen solchen Ausflug.