Non. Apr. Anno 2762 a.u.c.

Nonen. Spiele. Es weht der Favonius oder der Auster mit Hagel. Den Chaldäern und Caesar zufolge gehen abends die Plejaden unter. In Ägypten beginnen Orion und sein Schwert unterzugehen (Plinius). Fest der Fortuna Primigenia.
Geweht hat nichts. Nur S.’s Stimme am Vormittag. Gemeinsames Planen für den nächsten Sonntag in Tuscania. Es komme eine Cousine aus Rom, die sie in Tarquinia vom Zug abholen müsse. Dann eine sehr liebe Freundin aus Rom. Ihre Tochter und ihr Freund vielleicht. Dito aus Rom. Y. und M. aus Tuscania. Abendessen bei ihr, dann Missa Creola. Dann mal seh’n. Nein, es war die Freundin. Die abzuholen war. Und weil ich dachte, die Freundin könne ja auch einen Zug nach Orte nehmen, rief ich gerade wieder an. Denn Orte liegt für mich auf dem Weg, und ich könne ihr so den Weg nach Tarquinia ersparen, immerhin 30 km hin und zurück. (Tuscania liegt in einem Dazwischen im Nirgendwo: was mich immer faszinierte auf der Landkarte: da war Tuscania im Norden des Latiums eingezeichnet, und rundherum das absolute Nichts in einem weiten Umkreis, keine weiteren Ortschaften, nur ein paar Straßen irgendwohin…). Also noch mal das Wehen ihrer Stimme. Favonius oder Auster, sonder Hagel, lachbereit. I momenti imbarazzanti servono per sbarazzarsene. Fällt mir leider wie immer erst im nachhinein ein, das Richtige zu entgegnen. Die im Deklaratorischen verborgene Verlegenheit: Verlegenheiten als Gelegenheiten, sie zu verlegen. Loszuwerden. – Peanuts ansonsten. Nicht Charles M. Shultz, oder wie er sich schreibt. Einfach nur Erdnüsse. Diese Mittagessen bei den Neffen sind immer so reichlich, daß danach kaum noch Hunger entsteht. Bei den Neffen, wo ich heute gewesen, in Hemd und Jacke hinauf in die Oberstadt. War warm heute. Dem einen bei den Englisch-Hausaufgaben geholfen. Der immer abrupt losschimpfenden Mutter zum Trotz (diese peinlichen Momente) den richtigen Ton und sozusagen Draht zu ihnen gefunden. Morgen fahren sie nach Neapel, mit Mutter und Tante, womit O. gemeint ist. An die ich heute – in der Konsequenz – dachte als einen Weg, den ich eingeschlagen, ohne wirklich den Weg zu wissen, und an dessen tausend Weggabelungen ich immer die Richtung gewählt, die nicht zu mir führte. Es feststellen, während ich mich in der einen Fensterscheibe des offenen Küchenfensters betrachte, in einer meiner Zigarettenpausen im Verlauf der Arbeit, die ja auch gewesen.

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