In der Nacht. 24.08. 2009. Paul Reichenbachs Brot und Wein.

Gestern oder vorgestern, das war nicht nur ein >>>>Schenkelblick nach Dionysos zukünftiger Asche: Brot- und Wein, denn wunderbar ist die Gunst
der Hocherhabnen und niemand/ Weiß, von wannen und was einem geschiehet von ihr.
/ Wein und Brot. Zeus und Maria, Dionysos und Christus. >>>Eva- und Adamskostüme oder nur Evas “Kostüme”…:
Artemis
Margery Kempe
Christine de Pizan
Barbarella
Penthesileia
Lara Croft

Bettjacken
Strapse
Geweihe
Helme
Cyborgs

So kommt es, dass wir das Offene schauen,/ Dass ein Eigenes wir suchen, so weit es auch ist./…. . Das „strömende Wort“ fließt, …bis dass Helden genug in der ehernen Wiege gewachsen sind, Herzen an Kraft, wie sonst ähnlich den Himmlischen sind.

Brod und Wein
An Heinze

1
Rings um ruhet die Stadt; still wird die erleuchtete Gasse,
Und, mit Fakeln geschmükt, rauschen die Wagen hinweg.
Satt gehn heim von Freuden des Tags zu ruhen die Menschen,
Und Gewinn und Verlust wäget ein sinniges Haupt
Wohlzufrieden zu Haus; leer steht von Trauben und Blumen,
Und von Werken der Hand ruht der geschäfftige Markt.
Aber das Saitenspiel tönt fern aus Gärten; vieleicht, daß
Dort ein Liebendes spielt oder ein einsamer Mann
Ferner Freunde gedenkt und der Jugendzeit; und die Brunnen
Immerquillend und frisch rauschen an duftendem Beet.
Still in dämmriger Luft ertönen geläutete Gloken,
Und der Stunden gedenk rufet ein Wächter die Zahl.
Jezt auch kommet ein Wehn und regt die Gipfel des Hains auf,
Sieh! und das Schattenbild unserer Erde, der Mond
Kommet geheim nun auch; die Schwärmerische, die Nacht kommt,
Voll mit Sternen und wohl wenig bekümmert um uns,
Glänzt die Erstaunende dort, die Fremdlingin unter den Menschen
Über Gebirgeshöhn traurig und prächtig herauf. …(Hölderlin)

Die nächtlichen Träume, gerissene Naht am Schenkel, Marias blutiger Schoß, sind der Geburtskanal, durch den, was ein Gesicht werden will und was hoffentlich gesichtet werden wird, alles schwimmen muss. Endlich, endlich glitscht mäandernd, noch ohne Furcht, das Kind ins Freie…, kippt in die See.

Bildquelle >>>>H I E R

5 thoughts on “In der Nacht. 24.08. 2009. Paul Reichenbachs Brot und Wein.

  1. Der etwas andere Einkaufszettel Ach schade, jetzt haben Sie die Liste erweitert!

    Bettjacken
    Strapse
    Geweihe
    Helme
    &
    Cyborgs

    Mensch, Spiele bei Brot und Wein.
    Nee, mehr braucht´s nicht!

    1. Ja, mehr braucht Mensch vielleicht nicht. Das feminonale Personal, vergessen Sie es, hat hier eh nur antikonzeptuelle Bedeutung, fruchtbarer ist da eher Ihre existentielle „Dreifaltigkeit“ : Let’s play again…. 🙂

  2. Lieber Herr Reichenbach,
    ich bitte doch demnächst um eine etwas größere Schrift, auch wenns nur für den Hölderlin ist. Sonst können Sie bald die Liste um “Blindenhund” “Sehhilfe” erweitern!
    Danke im Voraus und ein herzliches Grüßen –
    Terpsichore

    1. Extra für Sie Scharfsinnige
      + 1000 schöne Attribute mehr,
      – das Gedicht ist so nah,
      es kann ruhig doppelt dastehen, –
      hier Hölderlin ohne Sehhilfe:

      Brod und Wein
      An Heinze

      1
      Rings um ruhet die Stadt; still wird die erleuchtete Gasse,
      Und, mit Fakeln geschmükt, rauschen die Wagen hinweg.
      Satt gehn heim von Freuden des Tags zu ruhen die Menschen,
      Und Gewinn und Verlust wäget ein sinniges Haupt
      Wohlzufrieden zu Haus; leer steht von Trauben und Blumen,
      Und von Werken der Hand ruht der geschäfftige Markt.
      Aber das Saitenspiel tönt fern aus Gärten; vieleicht, daß
      Dort ein Liebendes spielt oder ein einsamer Mann
      Ferner Freunde gedenkt und der Jugendzeit; und die Brunnen
      Immerquillend und frisch rauschen an duftendem Beet.
      Still in dämmriger Luft ertönen geläutete Gloken,
      Und der Stunden gedenk rufet ein Wächter die Zahl.
      Jezt auch kommet ein Wehn und regt die Gipfel des Hains auf,
      Sieh! und das Schattenbild unserer Erde, der Mond
      Kommet geheim nun auch; die Schwärmerische, die Nacht kommt,
      Voll mit Sternen und wohl wenig bekümmert um uns,
      Glänzt die Erstaunende dort, die Fremdlingin unter den Menschen
      Über Gebirgeshöhn traurig und prächtig herauf. …(Hölderlin)

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