“Wenn man liebt, will man imstande sein, beim Geliebten eine Art override-Modus aufzurufen, der alle eingespielten Verhaltensweisen außer Kraft setzt”

das ist schöner ausgedrückt, als ich es neulich mal versuchte:

“in, sagen wir liebesdingen, hofft aber natürlich jeder, der liebt, er sei ein grund für die veränderung der regeln”

aber ja, eben genau darum geht es, kann es immer nur gehen. wenn ich anna häuslers tb-eintrag lese, denke ich, scheiße gelaufen, mal wieder total scheiße gelaufen. ‘maybe you ve been through this before, but it s my first time so please ignore’ fällt mir dazu ein, und natürlich hat jeder nicht geübte eben auch die chance, sich darin nicht zu üben, sondern es anders zu machen.

daneben kocht dann bei mir ne ganz andere brühe hoch: wie mich dann diese ganze welt aus halbheiten wieder anzukotzen beginnt, diese affären, die alles irgendwie schön stabilisieren, damit man letztlich doch weiter machen kann wie bisher. dieses zuschustern, dieses ganze rückgratlose vorteilsnehmen, dieses chinchen und buhlen, da kann man dann eben mit dem jovialen einverständnis einer gesellschaft auch brasilianische ärsche tätscheln und das alles für einen akt der befreiung halten. nein, ist es nicht. es ist das gegenteil von befreiung, es ist die pure petrifizierung. an leitfossilien aus den vorstandsetagen muss medusa keinen blick mehr verschwenden. stumpf, alles ist total stumpf geworden, ich kann keine intensitäten mehr entdecken, muster, schema f, plan b, jeito nem um. da ist kein dreh mehr dabei, der nicht durch ein längst bereitgestelltes kreuz geregelt wäre. als wenn sich wirklich keine sau mehr für einen ganzen menschen begeistern kann, zuletzt vielleicht noch j m r lenz. alles schön funktionabel halten, sonst liegen nachher wieder wo zwei dot inner ecke rum, ferdinand und luise oder so, will ja auch keiner. hätten das doch auch irgendwie pragmatisch regeln können und auf ihre kosten kommen. aber die milford, die dumme nuss, war ja irgendwie auch noch mit rückgrat gesegnet. ja, man sieht verdammt alt aus, wenn man die ideale seiner jugend verrät, hatte adorno schon recht, da steht die übung dagegen. nur wer sich in idealen übt, übt richtig, alles andere ist sport. hält ja bekanntlich jung und einen gut in der mechanik. wo war ich, ach ja, override-modus. genau. tja. modi, die doch für unsere pragmatik eh nur den ablauf stören, also, weiter wie gehabt.

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