Montag 14. Dezember 2009

„Was da alles mitläuft bei Dir“ sagt M. schaltet und klickt in meinem Computer rum, ich verstehe höchstens ein My von dem was er da tut, suche noch die Farbe für den Hintergrund aus, frage nach diesem und jenem, von dem ich gerne hätte das es wieder funktioniere. Zum Schluss schenkt er mir noch einen Bildschirmschoner, Sterne, die nur im Moment ihres Entstehens existieren und dann zerfallen – philosophisch kommt mir das vor.

Auch hier wieder was zum denken. „was da alles mitläuft“, das kann man auch von meinem Leben sagen. Vorher hatte ich noch G. am Telefon gehabt, der gar nichts verstand. Wie sehr ich mich über diese meine Neigung definierte, sagte er, wundere ihn. Ich habe auch in diesem Bereich Freunde – das versteht er nicht. Ich muss das trennen. Ich kann Menschen, die für Masochismus kein Verständnis haben, nicht damit belasten, ich kann nicht von ihnen verlangen, mich zu verstehen und das müsste ich, würde ich sie damit konfrontieren. So gibt es eine Art offizielles Privatleben und ein inoffizielles. In beiden habe ich Freunde, bis lang überschneidet sich das nicht. Wunderbare Menschen, die auch nach dem Kern der Dinge suchen. Lange habe ich darüber nachgedacht und vorhin, es war etwas das M. sagte, kam mir der Gedanke, dass es etwas ist, das mich vielleicht irgend wann einmal ohne Zorn, ohne Groll und ohne Hass gehen läst.
„Gehen wie man gekommen ist, völlig frei, naiv, aber ohne Dummheit“ sagt M. Ich kenne diesen Zustand, er stellt sich ein wenn ich in den Seilen hänge. Meine Seele vergisst dann den Groll, alle Narben sind so abgeschliffen, das ich wandere ohne zu stolpern. Dahin will ich immer wieder zurück, diese Sehnsucht verstehe ich gut. Sehr gut.