Heute und gestern 26

Es nebelte ringsum eine Tröpfcheninfektion, außen, auf die Hände, die Finger, die aus den Lautsprechern kamen, glasklar, innen. Die Hüpfhaut hatte bald die Stufen erklommen. Ihr Lächeln ein schmaler Strich. Und gleich zur Milch greifen. Datum kontrollieren. Gut. In der Weinkellerei. Aber nicht nur wegen der Milch, die fiel mir so nebenbei ein, da sich dort mittlerweile Grifolatte eingekauft hat, Perugias Hauptmilchlieferant, Perugias Wappen ein Greif, daher die Greifenmilch. Dennoch, ich sollte bald zum Augenarzt gehen, hab‘ nicht entziffern können, was sie da an der Kasse liest, wenn keine Kunden da sind. Ich hätte mich schon bis nah ans Buch vorbeugen müssen. Dicht davor. Wurde mir neulich erst bewußt, daß ich mittlerweile ein Dicht-Davor-Steher bin, ob in der Buchhandlung oder vorm Fahrplan, wenn ich tatsächlich mal auf dem Bahnhof : bin. Summa, eine Sichtkorrektur. – Und hingestolpert über Sucht- und Suchkorrekturen mit einem finalen „ach nee!“ Also nun diese Formel. Mit dem „heute und gestern“. Und im Weiterlesen all die Widersprüche: Einsamer nie, aber ist ja kein August (ist mir irgendwie zu globusversessen imperial, der Benn, Nausikaa wohnt auf der Osterinsel, Tropen und Arktis dichtebei (und die eine, die da immer noch insistiert in Potenza, wärmstens! (gemeint ist die Hauptstadt der Basilicata))), bzw. „Ich folge der Mode, ich refomiere mich.“. Lange keine Berührung mehr gehabt zum 19. Jahrhundert. Flaubert ist toll! Erziehung des Herzens. Schön, daß T. daran lag, mich mit zwei Zeilen an ihrer Übersetzung eines Baudelaire-Romans zu beteiligen. Le déglinguement de la langue… les lingements de la linge… les langes de la langue… les lancements du limon…. Woraus dann wurde: Lo sdilinquimento della lingua… della lingua che delinque… che s’allunga, lancia, spinge… o! linguaggio da linciaggio… Arme T. Der Verlag wird sie erst in einem Jahr bezahlen (nicht wirklich zu verlockenden Tarifen). Leider nicht irgendein Verlag, sonst hätte sie wohl drauf verzichten können. Aber so. Publish or perish. Neues Wort für Flanieren: durch die Straßen lungern. Da auch sie Schwierigkeiten hatte, dafür das rechte italienische Wort zu finden. Hab‘ vergessen nachzufragen, wie sie’s gelöst hat. Der Stolz indes, daß ich meine Wohnung nicht habe verlassen müssen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .