61. Tag des Jahres ZwanzigZehn

Nach viel zu viel klerikaler Kunst, nur unterbrochen von einem zu Tränen rührenden Vermeer, in der Eingangshalle der Gemäldegalerie:
„Das Ganze ist so…“ er schüttelt den Kopf in seiner eigenen Art, setzt ein „mhm“ nach „langweilig“.
„Sie meinen weil es irgendwann so trivial wird?“ frage ich
„Ja, wenn man die Bereite abgegrast hat, wenn es nicht einprägsam geblieben ist, nicht in die Tiefe ging“.
„Und Sie meinen mit mir könnte es in die Tiefe gehen?“ Er nickt, sagt noch ein paar Sätze, die ich gar nicht hören will, in meinen Ohren rauscht es, ich kann nicht denken, wie komme ich jetzt wieder aus dieser Situation heraus?
Schließlich war er Gentleman und ließ mich gehen, ich atmete auf, als ich wieder auf dem Farad saß schaute ich auf die Uhr, es war keine Uhrzeit um anzurufen. Es war eine Zwischenzeit, keine Zeit in der ich mich hätte setzen oder legen können put, put, put.