Heute 36

Tip. This is the Stahlwerkpresse, grün und gelb angestrichen direkt gegenüber dem Bahnhof. Tip. This is the Lancia della Luce von Arnaldo Pomodoro. Hier das Stadion. Und das soll die Senke von Terni symbolisch darstellen. Schneefall: Mind your heads. Ja, mittlerweile überall Kreisverkehr. Von der Schneeflockenexposition zur Regentropfenexposition bei der Fahrt durch die Stadt. Und wieder zurück ins Schneegestöber, sobald wir aus der Senke wieder heraus waren und den ersten Tunnel hinter uns hatten. Das Amtliche dauerte nur fünf Minuten. Dann in einer Bar, Kartoffelchips bereden, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die unterschwelligen Ängste. „Ich glaube, ich wähle nicht.“ Regionalwahlen, Ende des Monats. B.Lusconi dekretierte letzte Woche, daß die im Latium zu spät eingereichte, und darum abgelehnte Liste seiner Partei dennoch zuzulassen sei, da es ausreichend sei, daß die damit beauftragten Personen sich im Gerichtsgebäude befunden hätten, was mit allen geeigneten Mitteln nachzuweisen möglich sei. Und anderes mehr, um auch die in der Lombardei wegen unbeglaubigter Unterschriften abgelehnte Liste wieder zulassen zu lassen. Wieder mal ein kleines Blitzgesetzchen, damit die B.Lusconi-Ausnahme zur Regel werde. Kingdom of Italy. Was ich meine, daß sie machen solle. Das Sein als Kompromiß (das ungesellige Tuscania, hingegen Rom mit den treffwilligen Freunden). Und ich sei da nun wirklich in eine typische durchschnittliche italienische Familie hineingeraten, mit all den Eifersüchteleien und all dem Hickhack. „Per bisogno“. Hinter dem, was mir gelinge, stehe kein „bisogno“: Bedürfnis, Not, eher schon das letztere, was sie meinte. Auch darüber. Als die Kartoffelchips dann endlich aufgefuttert waren, die darunter liegende Serviette mit folgendem Logo:

Lächelnd verstaute ich ein Serviettenexemplar in einer Tasche meines Mantels. Morgen ein Aufstehen, wie ich’s ich immer gern hatte: kein anliegender Auftrag. Passiert so oft nicht. Jedenfalls nicht in normalen Zeiten.

3 thoughts on “Heute 36

  1. italian passion Die Gründe für diese Krisenwiderständigkeit mögen auch dort liegen. Ich saß also in der Cellini Caffè Bar am Turm (Quartier 205, Friedrichstr. 67) und genoß das Gefühl, in zentrifugal auseinanderdriftenden Wahrnehmungswelten “nicht normaler Zeiten” wieder so etwas wie polymorphe Kulinarik zu erleben.

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