bin seit 04.00 uhr wach…

…. der versuch, gestern die gedanken zum stillstand zu bringen, gelang nur mit mühe, dann aber doch, weil die frage nach einer möglichkeit eine antwort fand. vor 2 jahren hierher zu kommen, war die falsche entscheidung. definitiv. und jetzt muß ich nach der möglichkeit einer nächsten antwort suchen. fakt ist, wenn ich mich mit dem einverstanden erkläre, was mir gestern angetragen wurde, bin ich in 5 jahren 15 jahre älter… hab dann aber immer noch 10 jahre bis zur rente. eine assistentin für zwei chefs… das geht ja noch, weil man weiß, was man zu tun hat, für alles selbst verantwortlich ist, selbst auch immer ein auge auf alles werfen kann, aber zwei assistentinnen für drei chefs…. das kann nur chaotisch werden, zumindest mit dem einen chef und dieser kollegin. sich dann hinzusetzen und zu sagen: “ja, wie sie beide das organisieren, überlassen wir ihnen. selbstverständlich soll die qualität ihrer eigenen arbeit nicht leiden”, setzt nichts anderes voraus, als das keiner der drei auch nur ein quentchen zuarbeit liefern will. womit ich nicht einverstanden bin. den anderen job werde ich bekommen, aber genauso ist jetzt klar, daß ich meinen chef auch weiterhin an der backe haben werde. jetzt ist mir auch klar, wieso der seit wochen schweigt, weil jetzt deutlich wird, daß sie im grunde keinen anderen job für ihn haben, ihn erstmal auf einer zwitterposition parken werden. ich kann nur mit dem kopf schütteln… da sitzt ein leitender mit seinem arsch auf einem sessel in süddeutschland, ist aber für ein aufgabengebiet und somit auch für die entsprechenden abteilungen in norddeutschland zuständig, der andere sitzt mit seinem arsch auf einem sessel in norddeutschland, wird aber ein aufgabengebiet in süddeutschland übernehmen, und für diese abteilungen zuständig sein. unterschriften werden per fax eingeholt, im original per post verschickt, alles andere läuft über videokonferenzen, weshalb ein niegelnagelneuer videokonferenzraum eingerichtet werden wird. für kurzfristig wichtige vor-ort-entscheidungen und regelmäßig stattfindende sitzungen setzt man sich dann halt kurzfristig in den flieger, mit kurzfristig hohen flugkosten.
ich muß mir jetzt doch endlich eine grundsätzliche frage stellen, deren beantwortung für mich nicht einfach werden wird. erstens sind wohnungen hier immer noch arschteuer, gestern sah ich die ersten mit einem durchschnittlichen quadratmeterpreis von 10,– euro kaltmiete… zweitens brauch ich geld für meine ausbildung. entweder erklär ich mich jetzt damit einverstanden, oder aber ich mach doch nochmal einen richtigen cut, wiewohl ich noch nicht weiß, wie dieser aussehen soll, weil mir nichts so wichtig ist, wie das bedürfnis, für mich selbst sorgen zu können. “mach’s wie ich, such dir einen reichen freund”, sagte u. gestern am telefon. “ja, wundertoll… und dann schneid ich ihm jeden morgen um elf seine kiwi klein, und er sagt mir, welcher käse auf’s brot soll.” “ich weiß garnicht was du hast, ist doch ziemlich bequem, sich damit zu beschäftigen, den käse auf sein brot zu legen.” “du sagst es, es ist sein brot.” “ich begreif immer noch nicht, wieso du in deinem alter noch einmal dein ganzes leben umschmeißen willst, du hast doch einen sicheren job.” “weißt du was?… s i c h e r ist das a m e n in der kirche.”
ich muß kraft tanken, denn die werde ich die nächste zeit brauchen. das kommende wochenende werde ich mit sport verbringen, den körper und den schädel ausarbeiten. einen tag muß ich ans wasser, einen tag brauch ich die erde. im grunde muß ich mir eingestehen, daß ich diesen jetzt seit monaten andauernden kampf an der arbeitsfront verloren habe. ich darf nicht, wie ich möchte, weil ich nicht wollen darf, sondern nur möchten soll, was mir als möglichkeit vorgegaukelt wird, die aber immer im bereich des unmöglichen liegt (danke h.!), ein guter hinweis, der es noch einmal richtig deutlich macht.
im grund seh ich, wenn ich durch die firma laufe, denaturierte löwen mit inzwischen prostatischem blick. “und welcher mantel ist jetzt meiner?”

nachtrag:
hab mir heute alle drei beteiligten an einen tisch geholt, die bedingungen gestellt, unter welchen ich mich dazu bereit erkläre. 42stunden-vertrag, keine kurzarbeit, und gehaltserhöhung. gestern abend setzte ich mich noch hin, schrieb auf, wie ich mir das insgesamt vorstelle, inkl. einer technischen ausstattung der büros, die solchen anforderungen gerecht wird, zusätzlich habe ich erreicht, daß der andere abteilungsleiter nicht zu uns nach oben zieht, sondern unten bleibt, womit jetzt sichergestellt ist, daß ich pro tag eine gewisse stundenanzahl eben nicht da oben sitze… ich sag schon da oben. ich werde also die kollegin einige stunden am tag nicht ertragen müssen, und meinen chef auch nicht. alle drei waren außergewöhnlich geschmeidig…. berieten sich 15 minuten, kamen dann raus: “was machen sie, wenn wir nein sagen?” “garnichts…. was heißen soll, daß sie’s dann knicken können. ich werde es nicht tun, nicht unter den bedingungen, die sie gestern nannten.” nach einer weiteren viertelstunde erklärten sich alle drei damit einverstanden. danach sorgte ich dafür, daß in meinen vertrag noch zwei zusatzvereinbarungen aufgenommen wurden. jetzt geht’s mir etwas besser. was meine kollegin macht, geht mir am arsch vorbei… wenn die sich sang- und klanglos damit einverstanden erklärt, ist das ihr bier. am nachmittag begegnete ich unten in der abteilung einem kollegen… der wie ein honigpferd grinste…. “ich freu mich wirklich, hab schon gehört.” “wie das wird doch erst nächste woche offiziell gemacht….” “die buschtrommeln…” “ahja… die buschtrommeln…”