9 thoughts on “Große Kunst.

  1. Hatte letztlich, bezogen auf Kunst, ein interessantes Gespräch mit einem Freund.
    In Kunst, so sagte er, suche man das Subjekt des Anderen. Das Genie, das man Kunstwerken einschreibt um sich zu versichern: Das bin nicht ich, könnte ich gar nicht sein denn: zu so etwas wäre ich gar nicht fähig.
    Fand die Idee ganz anschaulich, wenn auch sie sich wieder gefährlich nahe am Deutschen Idealismus ansiedelt. Zumindest aber versucht sie die Kunst wieder, ähnlich wie sie, in der Kunst selbst festzumachen und nicht, wie es die Post-Moderne gerne tut, in ihrem Kontext, ihrer Wahrnehmung, ihrer Rahmung.

  2. Na, die allerneuste Erkenntnis ist das nicht gerade. Literatur “funktioniert” so, zweifellos, und warum sollte man jemanden lesen, der alles klar zu machen versucht?

    Sie schrieben Kunst. Ist das in der Musik auch so? Gibt es da etwas, das man als Leerstelle bezeichnen kann? Oder wirkt sie doch (ganz) anders (wozu ich tendiere)? In jedem Fall ist sie viel schwieriger zu fassen, zu kommunizieren.

    1. @ANH Demnach wäre Sehnsucht in der Musik eine hörerunabhängige Bedingung, sozusagen. Natürlich kenne ich Sehnsucht in der Musik, aber nicht jedes Werk (und ich meine jetzt nicht das, was Sie als Pop bezeichnen würden) trägt sie in sich.

      In der Literatur lässt sich doch das, was der Leser selbst produktiv/kreativ einzubringen hat – hat, wenn er sich auf das Werk einlassen will -, die Ambivalenz eben, recht deutlich umreißen. In der Musik ist das nicht so, meiner (beschränkten) Erfahrung nach. Das ist eine gewisse Schwierigkeit.

      Mir ist noch nicht ganz klar, wenn ich Ihnen zu folgen versuche, wie ich Sehnsucht und Ambivalenz mit einander in Bezug setzen soll. Ersteres als Folge des Letzteren?

    1. @walhalladada. Ganz Ihrer Meinung:

      Hölderlin, Briefe an Diotima.
      Kleist, Penthesilea.
      Döblin, Berge, Meere & Giganten.
      Mahler, Sinfonie IX.
      Dallapicolla, Il prigioniero.
      Bachmann, Malina.
      Celan, Von Schwelle zu Schwelle.
      (Fällt mir noch etwas ein? Ja, grandioses Beispiel für Albernheit der Kunst:)Britten, A War Requiem.

    2. Schön, dass wir uns jetzt – zumal grammatikalisch -zu verstehen scheinen, Herr Herbst! Es gibt, so komisch es angesichts ‘großer KUNST auch klingen mag, eine, ich sag mal Kicherlust, in der nichts weniger als oberflächliche Abwehr, sondern ein tiefgehendes Verständnis für deren mimetisches Potential offenbar werden kann.

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