Die letzten Tage 60

Den Berg nehme ich kaum noch wahr, außer bei ganz klarem Wetter, wenn er nun gar nicht zu übersehen ist. Er verabschiedet sich in ein Dunkelgrau, ich mich in Tabellen und Definitionen dieser Tage, und nachdem ich gestern Abend die mich doch wieder wegen der Erinnerungen an einen nicht wirklich leugbaren Übervater fesselnde Insel von Wollschläger Internet und Wein geopfert bzw. die Insel mich genügend von all dem ablenkte, und heute auch ins Weiterlesen der zweiten Hälfte von Effi Briest, wobei ich ansonsten eher den wieder aus den Notsituationen herausgeratenen Körper beobachte. Scheint mein Compagnon nicht mehr zu sein. Mißverständliches Reden. Wer? Das Reden über ihn – dies weniger mißverständlich – erinnert mich an das Reden über das Landleben, das vor zehn Jahren begann und mit dem Umzug spätestens aufhörte, ein allmähliches Ende zu nehmen. Beides ein Aneignen dessen, was zunächst kulissenunwirklich dastand. Aber das Reden erstirbt. Schmidt habe mit seinen Mondmetaphern aufgehört, als er das Endalter seines Vaters erreicht hatte. Das Ende also bestimmter Projektionen. Zehn Stunden dreizüngig, doch nicht immer frei- und durchzügig am Schreibtisch. Jetzt einzüngig, wiewohl ich nebenbei den Spielstand von Lazio Rom – AS Rom mitverfolge. Vorbei. AS Rom gewinnt und bleibt oben. Momentanes Nicken. Nein, keine neue Projektion in der Richtung, eher eine gelegentlich sich zwar bemerkbar machende, aber doch abgelegte Gewohnheit.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .