Der dreizehntausendsiebenhundertste Eintrag in Der Dschungel: Arbeitsjournal. Sonntag, der 18. April 2010.

6.47 Uhr:
[Am Terrarium. >>>> Bach, Goldberg-Variationen.]
>>>> Auf dem Balkon. Drinnnen sind die Zwillingskindlein wach sei sechs, haben aber durchgeschlafen, der Große schläft noch weiter. Ich selbst bin um Viertel v o r hoch. Aus der Nacht, लक, ist noch nicht zurück. Ich werd >>>> ein bißchen lesen, dann die Küche herrichten; sie riecht noch ein wenig nach dem Fisch von gestern abend. An sich würde ich nachher gern ins Konzerthaus zur Mozartmatinee mit Quasthoff und Zagrosek, mal sehn. Ich mach das spontan, mit meinem Sohn; da man uns kennt, flutschen wir, w e n n, einfach durch den Bühneneingang durch und suchen dann zwei freie Plätze…. aber ich sehe gerade, das war ja gestern, na verpaßt… So wird dann doch endlich Zeit für mein Cello sein. In dem „Fünften Zwischenbefund” zur Kleinen Theorie des Literarischen Bloggens hab ich mich verfranst; da muß ich noch mal neu ansetzen. Imgrunde muß ich Impulsen, solche Texte zu schreiben – ähnlich wie bei dem geplanten Notat zur Polyamorie -, immer sofort nachgeben, sonst kommt sofort das nächste Zeugs, schiebt sich drüber und/oder wirft doch zumindest auskühlende Schatten drauf.
An den ARGO-Einführungstext für Abelers >>>> TRAFFIC bin ich gestern abend auch nicht mehr gekommen; mein Junge wollte gern „Ironman” sehen. Blöder Film, übrigens, !PengpengpengundWumm!, mit Afghanistan politisch unrechtsverquirlt, auch wieder: ulkige
Wiederaufnahme des US-Themas Superman, nur ohne fantastische Beimengung ödgeglättete zwei Stunden. Wenigstens gab’s ein paar hübsche Frauen, Ironman aber hatte den Sex eines Mulchmähers. TRAFFIC also jetzt.

12.54 Uhr:
[Arbeitswohnung. >>>> Stenhammar, Drittes Streichquartett.]
Noch gar nix getan. Langes Frühstück mit der Familie, लक brachte die Brötchen mit. Bevor noch die Kleinen von ihrem Leibvater abgeholt wurden, mein Junge wollte sich ihnen für den Tag anschließen, zog ich zu >>>> Eigner los, wo wir zwei Dichterterroristen dann beisammen auf dem Vulkan saßen und uns über die Erosionen begeisterten, die er in unsren Texten so zuwegebringt; beide sind wir keine Literaturdemokraten, da darf man das. Schließlich hierher. Ich will jetzt an TRAFFIC. Wenn jemand von einer Romanpassage ohne jede Vorkenntnis ihres Zusammenhangs begeistert ist wie offensichtlich Ophelia Abeler, die Herausgeberin und Redakteurin, arbeite ich für eine Publikation gleich doppelt gerne. Vorher aber, gleich, will ich die Löwin anrufen, die sich ins Gespräch mit Eigner hinein gemeldet hatte. „Ich brauch noch eine halbe Stunde, dann rufe ich zurück.”
Mir war noch etwas, zwischen Tischdecken und Frühstücken, zur Bestechlichkeit als Grundkondition des Nachmauerfalles eingefallen, vielleicht notiere ich das später noch; Eigner und ich waren da jedenfalls höchst einig. Pfeife. Latte macchiato. Ich hab ihm von den >>>> Kulturmaschinen vorgeschwärmt. Cello? Heute? Wäre schön. Ich darf hier nicht locker herumgehen, weil ich für UF den Stenhammar von Vinyl digitalisiere und die Arbeitswohnung einen Schwingboden hat: Jeder unbedachte Schritt läßt den Magnetkopf des Tonabnehmers hüpfen. Sowas klingt sogar als mp3 mit durch. Wer von mir nicht bedacht werden kann, aber weiß, was große Streichquartett s i n d, besorge sich >>>> diese Aufnahme. Und werde für die Zeit des Hörens glücklich. Und sowieso, Leute:! Sonne..! Überall stülpen sich die Knospen aus. Berlin wird grün. Glück, ja: Glück.

18.03 Uhr:
Abgesehen von einer Stunde Mittagsschlaf die ganze Zeit an dem >>>> TRAFFIC-Einführungstext sowie an der Überarbeitung des ARHO-Auszugs gesessen. Soeben fertiggeworden, die Löwin liest soeben gegen. Muß gleich zu den Doraden los, die zubereitet werden wollen, ich warte nur noch die Korrekturvorschläge ab. Kein Cello. Oh Mann!

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