Im Tal der Tempel. Arbeitsjournal. Donnerstag, der 22. April 2010.

Ich muß mich auf die Erzählung konzentrieren.23.54 Uhr:
[Arbeitswohnung nach dem Terrarium.]
Bis eben die Erzählung überarbeitet und jetzt fertiggeworden. Vielmehr, einmal werde ich noch drübergehen müssen, zweiter Durchgang, weil mir ein Einfall kam, den ich gerne noch integrieren möchte. Ich unterschätze meine Erzählungen immer wieder, halte etwas für schnell zu erledigen, und dann kommen diese Ideen, die unbedingt dazugehören, Verzahnungen muß man das nennen. Aber morgen, sicher, werde ich damit durchsein und gleich an den nächsten Text gehen. In solchen Phasen bleibt die Arbeit an Der Dschungel meist liegen, ich kann dann immer nur nebenbei mal schauen, hier und dort kommentieren, da etwas moderieren, dort etwas löschen. Der zweite Erzählband bekommt indes Form – er wird wieder weiter greifen, als es das kleine >>>> Selzers Singen tut, also weit über das „ein schöner Erzählband sein” hinausgehen.

Wegen der Undine-Uraufführung, die für den 8. Mai geplant war, wurde ich unruhig, weil ich überhaupt nichts dazu im Netz fand. Also beim Verlag der Autoren angerufen, wo man weiterhin vom 8. Mai ausging. Aber nun fragte man nach. Siehe da. Ich hatte mir sowas schon gedacht, man kann die Undine nicht in drei Wochen mal eben nebenbei einstudieren, allein das Intermezzo (sofern der Regisseur es nicht streicht) bedarf einer ziemlichen Arbeit. Man habe, erfuhr ich schließlich nachmittags, die Uraufführung auf den 6. Juni verschoben. Was ich imgrunde klug finde. Ich bin aber froh, aus purem Instinkt meine Lesung in Fulda ebenfalls verschoben zu haben, vom Tag v o r der vermeintlichen Uraufführung auf den Tag danach, nämlich den 9. Mai. Das paßt. Ich muß dann eh nach Frankfurt und Heidelberg weiterreisen. Am 13., wenn ich zurückkomme, findet die Berliner Premiere von Selzers Singen im Café Burger statt; ich werd das noch eigens annoncieren.

Das IPhone ist gekommen. Mein Bub ist ganz fickrig, weil er mein jetziges Mobilchen haben will. Aber ich werde erstmal nicht dazu kommen, das Äppelchen einzurichten; die Erzählungen gehen vor, die Steuererklärung ist zu machen, und zwischendurch, vorhin kam die Anfrage, soll ich noch für den WDR einen Roman rezensieren – Abgabe Anfang Juni. Bitte erzähl mir mal einer, wie ich da noch >>>> einem Brotberuf nachgehen soll.

Über den Abend bin ich Am Terrarium gewesen, Kinderwache, noch ist mein Zwillingsmädlein ja krank. Seine Mama brauchte mal dringend etwas Zeit für sich selbst. Ich brachte alle Kinder zu Bett, las vor, mein Junge kam ein wenig später; stolz hat er heute eine Mathe1 mit heimgebracht. Stur, als alle schliefen, arbeitete ich neben dem Terrarium weiter. Jetzt werde ich den Text noch einmal vorm Zubettgehen lesen, auf dem Screen, werde noch ein paar Einfügungen hineinkalfatern, morgen früh ausdrucken, auf dem Papier lesen, letzte Korrekturen übertragen, Ihnen davon ein bißchen in Die Dschungel stellen und mir die nächste Erzählung vornehmen.

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