heinrich, der rücken bricht…

…. kein guter tag heute. am nachmittag ging nichts mehr, ich fuhr nach hause. eine halbe stunde in der stufenlagerung besserte dann wieder. ich muß es schaffen die tabletten abzusetzen, kann das aber nicht von heute auf morgen machen. seit gestern die ration nochmal halbiert, den muskelentspanner nur noch zwei tage, auch halbe ration… danach ganz weg. ich kann mit dem medikamentenspiegel nicht gut arbeiten, der magen meckert, der kreislauf auch, der schädel fällt ganz hinten runter. nur mit mühe und not die wirklich wichtigen dinge abgearbeitet. beide chefs nahmen aber tatsächlich rücksicht. morgen kann ich zwischendurch in den gymnastikraum. wenn’s nicht anders geht, werde ich immer wieder runtergehen, einen stuhl auf eine matte stellen, 15 minuten stufenlagerung, das becken sich aushängen lassen, übungen machen. es muß irgendwie gehen, weil nur die bewegung die bandscheibe nährt, und ich muß darauf achten, daß meine “schonhaltung” keine fehlhaltung wird, die zu noch mehr schmerzen führt. mein sport fehlt mir so… das auspowern… im augenblick geht einfach nix. “du mußt geduldiger sein… du bist erst in der dritten woche nach dem vorfall”, sagte meine schwester vorhin. “ja… ja.. ” als ich das büro verließ, hielt ich erst einmal die nase und den schädel in den regen…. “aber frau *****, soll ich ihnen meinen schirm geben?” “danke, nein… vielen dank. ich liebe den regen, besonders dann, wenn er so riecht.” “riecht?… wie riecht er denn?” “nach sommer.” wie sagt man etwas, was man uneigentlich nicht sagen will? den gedachten satz hinter den gesprochenen stellen? hintertext, spiegelwand…. spiegelbilder, aragon, das zu denken war eins. nur… meine schwester merkt’s immer. die spiegelwand funktioniert am telefon nicht. ich muß in die kissen, hab aber noch hunger. schmüddelbüx liebstes war das schnitzel… das brot mit der feile, christian geissler. aberrrr isch ‘abe garkein schnietzel. vielleicht noch ein bißchen sofia gubaidulina… nährt die seele.