Ich überlege die ganze Zeit…

….. ob man die Bewegung des Fließens von Farbe in Worten ausdrücken kann. Frage mich, warum ich mich das frage. Ich möchte die Spuren des Entstehungsprozesses, die Reaktion der Farben auf- und miteinander als grundsätzliches Bildthema, das heißt, den Fluß der Farbe als eine das Bild gestaltende Funktion. Die kann ich nicht immer beinflussen, aber gerade das ist es, was mich atmen läßt, weil mich der Zufall, den ich provoziere, und zulasse, für eine Zeit aus sämtlich normierten Räumen entläßt. Manchmal dauert es 96 Stunden, bis die Reaktionen der Farben abgeschlossen sind. In diesen 96 Stunden existiere ich jenseits aller Worte und Orte, jenseits jeglicher Normen und Formen, das ist 96 Stunden lang wie eine Art Freiheit… der Freiheit der Möglichkeit. Ich beziehe die ambivalente Tatsache, daß Farben in ihren Aggregatzuständen innerhalb ihrer chemischen Reaktionen niemals zufällig reagieren, mit ein. Jede Bestimmung des einen oder anderen Merkmals dieses Zustandes involviert eine andere, völlig neue Seite, die mir ein anderes Sehen ermöglicht. Das heißt, daß etwas geschieht, sobald ich bestimme. Mit dieser Bestimmung das nicht sichtbare so sichtbar machen, daß es unsichtbar bleibt. Wenn das Bild fertig ist, finden sich diese Einheiten der Zwischenzustände nicht wieder, sie existieren lediglich als Information. Die Realität selbst ist der blinde Fleck ihrer Selbstbeobachtung.

Phase 1

Phase 2

Phase 3