AAAA-1-APCA

Vor die dritte Nacht (wie vor die zweite auch schon, aber da kam dann eine Einladung zum Abendessen) in der neuen Wohnung schiebt sich Holzmangel, wettgemacht durch Gasüberfluss, rechts Heizkörper, links Gasofen, aber Holz wäre mir lieber. Schuld ist die Tramontana, der kalte Nordwind, der seit Mittwoch weht. Heißt sternenklarer Himmel wenn Dunkel mit Dunkel ich und sich schmiegt und blauer Himmel wenn Licht-Ich-Ich mit Licht-Ich-Ich sich zweit. Dacht’ ich von Orte kommend auf der dunklen Landstraße. Weil ich nach Rom gefahren war. Gestern auch schon. Zahnarztbesuche. Heute bekam ich einen provisorischen Plastikzahn. Aber richtig essen läßt sich damit nicht, allerdings passabel, was das Verbergen der Lücke betrifft. Was zu üben ist: die Aussprache des ‚S‘. Dauernd mußte ich an Freund M’s Satz im letzten Brief denken, daß die Leute aussähen, als hätten sie allein aus Zimperlichkeit vergessen zu sterben. B.Lusconi liebe das Leben und die Frauen, soll er heute gesagt haben. Gekauftes Leben. Ich liebe die ungefragten Gratis-Momente. Und wenn ich mich spiegele in der U-Bahn: immer wieder das Gefühl, allein das Fortschreiten der Jahre sorge dafür, daß ein Gesicht entsteht. Mit zwanzig-dreißig hat man kein Gesicht, das aus sich selbst heraus spräche. Solche Gesichter sind noch dabei, sich entweder zu wehren oder anzupassen. Jedenfalls falle ich immer aus meinem Zeitgefühl heraus, wenn ich Fotos von mir sehe. Daran ändern jetzt auch die Pink Floyd nix mit ihrem pathetischen „Where were you?“. Kleine Neuigkeit auch das: In der Küche (eine Untertreibung der Begriff) sitzen mit Musikbeschallung, weil da Akustik ist. Schade, daß ich die Madrigale jetzt nicht fand. Think big? Mayhap. Bin im Grunde froh, daß MM gestern Morgen um sechs für ein paar Tage nach Lausanne aufgebrochen ist. So bleibt Zeit fürs Mich hier. Fürs mähliche Beseitigen des Umzugs-Chaos. Aber die Teller von der „Feier“ vor der Abfahrt sind immer noch nicht alle abgewaschen. Und die Wohnung in Fornole hat immer noch viele autogerechte Dinge zum Abtransportieren. Saubermachen muß ich dort auch noch. Staubmäuse. Versiffte Kacheln in der Küche. Und keine Ahnung mehr, wo was hier hinstellen, was weggeben, was dennoch aufbewahren für die zukünftige Belegung der ganzen dreiundachtzig Quadratmeter. … a little bit stressed. Und jetzt noch das Worm-Gedicht von Poe (scheinen ja jetzt alle Zettels Traum zu lesen…) bzw. der karto-/krypto-/hierographisch durchaus zu topographierende Küchentisch:

P.S. Recht ehrgeizig die neue Notierung. Wie lange braucht man, um von AAAA bis APCA zu kommen?

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .