Zurück in Berlin. Das Lesungs- und Sauftours-Nachjournal des Mittwochs, dem 6. April 2011. Mit einer ersten Bemerkung zu Martin von Arndt und einer Hotel-Empfehlung für Oldenburg.

16.34 Uhr:
[Arbeitswohnung.
Also richtig gearbeitet habe ich auf der Rückfahrt nicht, sondern wenigstens die Hälfte der Zeit vor mich hingedöst, nachdem ich heute früh in dem ziemlich empfehlenswerten >>>> Altera-Hotel nicht aufgewacht, sondern zu mir gekommen war; das Frühstück bekam ich nur mühsam hinunter, war aber immerhin alert genug, meine geplante Heimreiseverbindung noch zu erreichen. Und dann, wenn ich halt nicht döste, las ich, und zwar >>>> Martin von Arndts Der Tod ist ein Postmann mit Hut; das Buch lag schon viel zu lange unangerührt auf meinem Schreibtisch. Dafür macht es mir jetzt ungerecht viel Freude… –
Jedenfalls à propos: >>>> die Lesung gestern. Man kann nicht behaupten, daß sie sehr besucht gewesen sei, doch diejenigen, die dawaren, sind für >>>> die Elegien gewonnen (so etwas macht sich am Verkauf bemerkbar, nahezu immer); und alles andere… nun ja, Gründe für schlechte Besucherzahlen liegen billig auf der Straße herum, weshalb es eigentlich müßig ist, nach ihnen zu suchen. Man muß sich ja nur bücken, und selbst das kann man bleiben lassen. Außerdem hilft es, mich an die eigene Nase zu fassen: Wie viele Lesungen besuche denn ich? Na also.
Dafür ehrenvoll die Einführung durch >>>> Sabine Doering, die mich bereits an der Hotelbar erwartete, als ich gestern ankam. Ehrenvoll meint, daß nichts einen Schriftsteller so sehr ehrt, wie wenn er genau gelesen wird, vorurteilsfrei, allein in Ansehung des Textes. Und wenn man dann besteht. Ich habe Prüfungen immer gemocht, jedenfalls seit ich zwanzig war. So zogen wir nachts dann noch zum Essen, witzigerweise – vergessen Sie nicht, ich spreche hier von Oldenburg – hatte Monika Eden, die Leiterin des Literaturbüros, das seit neuestem in einer alten Isolierstation logiert, nämlich eines ehemaligen Hospitals… also hatte Frau Eden die Speisekarte des Restaurants mit an den Veranstaltungsort genommen, damit wir noch vor 22 Uhr telefonisch bestellen konnten. Was wiederum den ulkigen Effekt hatte, daß die Speisen bereits aufgetragen wurden, als zwar Frau Doering und ich schon saßen, nicht hingegen Frau Eden, die noch etwas hatte einschließen müssen – also sie schlupfte noch aus dem Mantel, da stand schon ihre Pasta da. Zwei Flaschen Wein leerten wir (ich leerte zudem drei – oder waren es vier? – Gläser guten Grappas), doch war das nur der Beginn. Also für Eden und mich; Doring verabschiedete sich gegen ein Uhr nachts, da sie nächsten Tages zu lehren und nicht, wie wir beiden Verbleibenden, zu leeren hatte. Wir verblieben aber nicht dort, sondern – ach, was soll ich erzählen? Daß man in Oldenburg, wenn man einander kennt, den Wirt einer Kneipe auch herausklingeln darf, und dann sitzen da hinter der eben noch abgeschlossenen Tür immer noch Gäste und zechen?
Also. Es wurde fünf. Dann wurde es, geradezun unversehens, sieben. Über den Zustand meines Kopfes schweige ich mit der mir eigenen Eisen-Diskretion. – Ob ich wohl gleich meine zehn Kilometer crosslaufen gehe? Noch bin ich mir nicht sicher. Um acht bereits bin ich bei >>>> Brossmann zum Essen. Ich darf nicht vergessen, einen guten Weißwein zu besorgen. Das kann ich bei JedenTageinbißchenbesser tun, weil der Laden direkt unter meinem Sportstudio gelegen…

Gut, übrigens, wie>>>> dort diskutiert worden ist.

19.42 Uhr:
Hab mich durchgerungen und bin nun doch laufen gewesen. Unfaßbar dabei ist (besonders mir, dem Betroffenen), daß ich trotz der durchgesoffenen Nacht meine bisherige Bestzeit lief: 47’40’’ auf 10 km bei einer Steigung von 9 und einem Widerstand von 8 (was die letzten beiden Zahlen absolut bedeuten, weiß ich allerdings nicht). Hintendran dann noch 2,5 km lockeres Auslaufen, damit ich auf meine eine Stunde kam.
Rheingauer Wein besorgt; meine Lieblingslage in Deutschland; zwei Flaschen. Die Löwin ist telefonisch nicht erreichbar; dabei wollte ich noch etwas flirten, bevor ich aufbreche. Na gut, dann halt erst in der Nacht.

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