ABBA-52-APCA

Tatsächlich hörte ich mir die Abba vorvor(vor?)gestern abend an, schrieb dann aber doch nichts, wollte sie weder verlinken noch sonstwie veryoutuben. Gräßlich. Wie meinetwegen auch die Bee Gees einst, meine Schwestern waren ganz vernarrt in die Jungs. Vielleicht deshalb. Stattdessen erinnerte ich mich vorgestern lieber an >>> Emerson, Lake and Palmer. Alles ums Jahr 70 herum. Selbst bei der Konfirmation einer Cousine in der benachbarten Deutschen Demokratischen Republik mochte ich den einen Samstag nicht auf Uschi Nerkes Beat Club verzichten, auf diese Weise kam da in das auf bieder hergerichtete Wohnzimmer ein „A Whole Lotta Love“ in psychedelischster Aufmachung, während ich Schwierigkeiten hatte mit einer neuen und viel zu engen Hose (lilafarben), die mir nach und nach die Schenkel ganz oben im „Schritt“ aufscheuerte. Scheiße. Überhaupt enge Hosen, von denen ich reichlich trug in der Pubertät (manchmal war auch eine zu weite dabei, das war genauso unangenehm (formloses Leben)): von Eltern weitergereicht bekommen, deren Autos mit DO- und WI-Kennzeichen sommers auf dem Hof standen, weil sie unsere Nachbarn besuchten, deren Söhne bzw. Schwiegertöchter sie waren. Das wölbte sich dann immer ungemein beim Gang durch die Schulgänge, wenn ich als Kartenzimmerverantwortlicher der Mittelpunktschule in Wittingen zurück zur Klasse ging. „La Comoedia“: steht neben dem Eingang zur Wohnung in der „Via Studiosi“. Gegenüber das Theater. Dazwischen ein kleiner Platz. Wieder eine Geburtstagsfeier gestern abend (leider tanzte niemand, und allein probierte ich nur ein Weilchen (tatsächlich erwerbe ich mir hier langsam einen Tänzer-Ruf)). Zu einem bestimmten Zeitpunkt war der Himmel darüber so tiefblau, wie ich mir die Decke der Sixtinischen Kapelle vor Michelangelo vorstelle, als da nämlich noch ein Sternenhimmel prangte, den ein Piermatteo di Amelia dort gemalt. Allerdings war jenes satte Blau gestern sternenlos. Und erst das später sich schwärzende Blau brachte solche hervor. Seilspringen mit den Kindern. Saubohnen und Schafskäse. Neue Gesichter. Ich fürchte, daß ich sogar jemanden kennengelernt habe, die von O. immer schon als häßlich eingestuft worden, bei der sie sich in Terni einer Shiatsu-Behandlung unterzogen, und deren Ex später immer häufiger bei uns auf dem Land auftauchte, um zu bohren, zu hämmern, an mir vorbei mit ihr über die gemeinsame Schule zu reden, bei der er das Faktotum und sie eine Lehrerin gewesen, und überhaupt fehl am Platze zu sein, bis ich dann herausfand, es selber zu sein. Sie eine grauhaarige Zwergin, er ein schielender Riese. Aber das wird sich wohl kaum machen lassen: das andere Zimmer an eine Freundin Silvias zu vermieten. Vorgestern nämlich klopften sie. Solch ein offenes Gesicht! Es paßt, daß sie, die, wie ich gestern durch Nachfragen erfuhr, in Mailand Filme vorführt, hier sich ihrem Liebling, dem Glas, widmen wolle. Glas, das ich lieber schwärze, um besser in die Sonnenfinsternisse schauen zu können. Dieweil erwartet mich im Juni Besuch aus der Schweiz. MM’s E. mit Freundin S., deren >>> Vater vor nicht allzu langer Zeit gestorben. Auf dem Brunnenmarmor, an dem ich mich in den Zigarettenpausen sonne, wimmelt es von kleinen, hellroten Kriechinsekten, dazwischen heute eine Spinne mit knallroten Beißern. Ich trat anerkennend einen Schritt zurück.

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