Dank an Allan Pettersson (1911 – 1980)

für Rausch & Erkenntnis. Heute wäre er einhundert Jahre alt geworden. Dank für Kompromißlosigkeit und eine Reinheit der Leidenschaft, die nicht oft in der Welt ist. Danke für große Musik

in diesem



Arbeitsjournal des Montags, dem 19. September 2011,

worin auch wieder von einer Reise erzählt werden wird, vielleicht, sofern ich denn heute schon und nicht erst morgen in der Frühe fahren werde. Wann ich’s tu, hängt von dem Arbeitsfortschritt ab, wie schnell ich heute also bin. Bin erst um zwanzig Minuten nach sechs Uhr auf. Nach dem wunderschönen Familientag gestern in der Komischen Oper Berlin und einem gemeinsamen Abendessen mit der ganzen Familie drüben am Terrarium. Gearbeitet habe ich da, wie vorausgesehen, nichts, auch schon am Vortag, dem Sonnabend, nicht. Überhaupt bin ich gelassen derzeit, vielleicht zu gelassen, aber das ist, wiederum, ein gutes Grundgefühl.
Zu Pettersson, dessen Siebte ich heute nun schon zum zweiten Mal höre, mehr und ausgebig – und, hoff ich, poetisch – am nächsten Wochenende in der FAZ. Ich möchte hier nichts vorwegsagen, „dürfte” das auch gar nicht. Mit Mahlers Lied von der Erde, dem Abschied, werde ich mein Wiederhören mit Pettersson heute vormittag beenden, um einen ganzen riesigen Raum wieder zu verlassen und einen anderen neu zu betreten. Doch den Dank, wenigstens und am richtigen Tag, möchte ich erstatten.

Hier liegt einiger Formularkram, der erledigt werden muß, bevor ich mich auf die schon wieder neue Reise begeben kann. Es gibt da auch ein neues Gedicht, an dem ich herumspiele, mit dem ich herumspiele, ohne doch schon ein nennenswertes „Ergebnis” erzielt zu haben; es ist, immer noch, mehr das Gefühl eines Gedichts. Und die Undine wird wiederaufgenommen, schon in diesem Jahr, nicht, wie geplant gewesen, erst im nächsten Frühjahr. Das war eine gute Botschaft. Außerdem ist nun >>>> Die kleine Theorie des Literarischen Bloggens erschienen. Auf die Reaktionen bin ich ziemlich gespannt. Das ist nun bereits mein drittes Buch in diesem Jahr (das vierte, der Essayband, wird im November heraussein). Und wenn alles gutgeht, wird in genau einem Jahr auch der dritte Andersweltband endlich in die Welt treten… in sie hinein aufstampfen, wird man dann wohl sagen müssen. Erst einmal aber Pettersson, Gustav Allan Pettersson: Ehre sei in IHr, die nicht stirbt, i h m.

***



8.43 Uhr:
… ach… Schade! Das sind Momente, die wehtun. Für Allan Petterssons Musik wiederum ist es sehr gut, daß heute Jens Malte Fischer, der >>>> eine großartige Biographie Carlos Kleibers vorgelegt hat, in der Süddeutschen zu Pettersson schreibt. Ich kenne den Artikel noch nicht, hab ihn im Netz bislang erfolglos gesucht; UF gab mir Nachricht. Wenn mein eigener Text am nächsten Wochenend kommen wird, wird es ein bißchen so aussehen, als hätte ich mich drangehängt; dabei hab ich seit fast einem Jahr darum gerungen, zu Petterssons 100. dazusein. Jetzt ist das ein bißchen bitter für mich. Aber nicht für ihn, und darauf kommt es wohl an – was soll da mein bißchen verlornes Alleinstellungsmerkmal? Die Eitelkeit halt.
Mal sehn, was Fischer geschrieben hat. Im Laufe des Tages bekomm ich den Text als pdf zugeschickt.

9.23 Uhr:
[Pettersson, Achte (Albrecht).]
Der Artikel ist da. Und da hat er schon recht, deutlich recht, Jens Malte Fischer:
Wer diesen Weg einschlägt, wird reich belohnt werden. Allan Pettersson (und nicht, mit Verlaub, Schostakowitsch) ist der größte Symphoniker nach Gustav Mahler.

13.01 Uhr:
So, noch den Rucksack zuschnüren, dann los. Erst nach Frankfurt am Main, dann nach Köln, und zwischendurch noch >>>> in die Serengeti.

13.47 Uhr:
[ICE Berlin-Frankfurtmain.]
Den Zug gerade noch erreicht, um eine Minute: die S-Bahn blieb plötzlich stehen, mitten auf der für mich nur zwei Stationen währenden Strecke, und spielte Verharrungsstarre. Wie auch immer, zuvor mit den Frankfurter Freunden telefoniert; die Übernachtung ist gesichert. Ich gebe zu, war etwas knapp, in allem, heute, eigentlich seit vorgestern. Jetzt werde ich frühstücken, dann arbeiten, in Leipzig umsteigen und im nächsten ICE eine Stunde dösen, dann weiterarbeiten. Es ist die zweite Reise dieses neuen Laptops, und ich will wissen, wie lange sein Akku bei einiger Beanspruchung reicht. An den Operntext werde ich gehen, zugleich läuft Skype, um den Prozessor zu belasten.

5 thoughts on “Dank an Allan Pettersson (1911 – 1980)

  1. Artikel Beide Artikel fehlen mir für meine Doku über das AP-Jahr. Hatte die FAZ am Wochenende besorgt, aber nichts gefunden. Wenn Sie mir diese irgendwie zukommen lassen könnten, wäre ich dankbar (mail to keuk add web pettersson100 punkt de) – Alle Neuigkeiten fasse ich auf http://www.petterssonblog.de zusammen – viele Grüße!

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