Arbeits- und ImTalJournal. Sonntag, der 13. November 2011.

6.10 Uhr:
[Albergo Sankt Unterstoß.]
„Ohne sie gäbe es weder Kultur überhaupt, noch führe irgendwo eine Eisenbahn.“
Eigentlich wollte ich zur Früharbeit lesen; aber, vor allem, >>>> das da, worauf sich mein Zitat bezieht, hat es mir unmöglich gemacht; ich m u ß t e einfach reagieren.

Jetzt aber muß ich mich fertigmachen; es ist ein ganzes Stückchen zu Fuß vom Albergo zu den Seminarräumlichkeiten. Treffen dort zu Frühstück & Vorbesprechung mit den anderen Trainer:inne:n.
Schnee liegt tatsächlich nur in den höheren Bergen, im Tal gibt‘s nicht mal Matsch. Aber der Herbst duftet naßkühl; das Laub, das ich in meinen Seminarraum trug und darin verstreute, raschelte erst am Abend.

Aufbruch bereits heute nachmittag, sonst komme ich >>>> dort morgen nicht rechtzeitig an. (Erst während der langen Fahrt wieder >>>> Krausser).

P.S.:
Wenn Kunst denn überhaupt einen anderen Sinn als einen onanistischen haben soll, dann wohl den, uns Menschen zu stärken und also: voll zu machen, glühend, begeistert – frei. Gerade jetzt ist mir das bewußt, da ich mit so vielen jungen Menschen arbeite – das ist eine Bewegung in die Zukunft.

5 thoughts on “Arbeits- und ImTalJournal. Sonntag, der 13. November 2011.

  1. @ ANH; “uns Menschen” / sinn der kunst ja, affektiv kann ich Ihre begeisterung schon verstehen, die ergreift einen im besten fall, wenn man lehrt, gleich, was es sei. und dich bin ich verwundert, dass Sie hier die wirkungsästhetik in die arme schließen. wie passt den das zu dem emphatischen kunstbegriff, den ich bislang aus Ihrer poetik herauszulesen glaubte. von dort aus dachte ich, Sie schrieben, schafften kunst, weil Sie es eben müssen, daher auch die wiederkehrende metapher vom “durch-Sie-hindurchschreiben”: ganz aus und für sich, gleich, ob es ein paar mehr oder weniger andere gibt, die, was sie von Ihnen lesen oder hören ebenfalls als kunst auffassen oder nicht.
    nun aber: begeisterung, gar befreiung als ziel (: sinn) Ihres schaffens. bezug also, auf die leser, zuschauer, hörer, auf die Sie wirken wollen. droht da nicht am ende des gedankens doch wieder der markt, denn Sie bekanntlich allenthalben vehement abwehren? – womöglich stoße ich mich aber auch nur an diesem inkorporierenden “uns Menschen”…

    jedenfalls wünsche ich viel erfolg bei Ihrer lesung in paderborn. grüßen Sie das alte westfalen für mich.

    A

    1. Der sog. Markt hängt sich an alles dran, womit die Menschen etwas anfangen können, das hat nicht speziell etwas mit Kunst zu tun. Die Kunst ist älter als der Markt, und wenn es einmal keinen Markt mehr geben wird, wird es doch noch die Kunst geben; die Marktgängigkeit eines Kunstwerks ist für das wertende Urteil ohne Belang.
      Die Kunst sein beeinflusst, verändert durch den Markt. Mag sein, aber was hat das mit dem Markt zu tun?

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