Ein Luder – „kalt, berechnend und trotzdem verführerisch. Eine Männerphantasie“. Ein Nachtrag zu Meere ODER Die Konkurrenten.

Männerfantasie, selbstverständlich abwertend gemeint von einer Frau: ü b e r eine Frau. Die Dame legt noch nach:Die extrem schöne Frau, die IHN fast um den Verstand bringt und obendrein selbstbewusst ist. Das mag es vereinzelt geben, ist im Grunde aber ein Klischee, so wie in manch einem “Frauen”-Roman der Prinz mit dem Pferd.
[>>>>> Quelle]
Bloß, daß das Klischee diese Äußerung ist, zugleich indes der Ausdruck einer Dynamik, die den Vergleich scheut, was sich bereits in der Wortwahl zeigt: Ein Klischee ist etwas, das im Druckgewerbe immer wieder genommen wurde und deshalb fest gesetzt blieb, weil man es immer wieder b r a u c h t e. Das Klischee drückt insofern nicht etwas aus, das selten, sondern ganz im Gegenteil etwas, das sehr häufig vorkommt. Womit sich denn die Dame schon mal widerspricht, wenigstens, wenn wir die Fliegenbeine an der Semantik zählen.
Interessanter ist aber die Dynamik-an-sich: die schöne, auch noch stolze Frau als Phänomen. Es gibt sie zweifellos, und wenn sich Fantasien von Männern auf sie richten, dann haben diese Männer recht. Das wiederum ist andren Frauen, die ebenso stolz vielleicht, doch nicht auch ebenso schön sind, nachvollziehbarerweise unrecht. Wie nun bekommt man eine solche Konkurrentin da aus dem Feld? – Indem man sie, vorerst rhetorisch, verkleint. Dazu dient Ideologie. Schon steht der Mann, der von dem Luder schrieb, das eines vielleicht gar nicht ist – er selbst hat diesen Begriff auch gar nicht verwendet, sondern wiederum, dies nennt man Propaganda, war es die Dame -, als ein Unhold da, der Frauen, indem er sie in seine Fantasien hinein idealisiert, in Wahrheit unterdrückt.

Die schöne Frau indes, die schert das alles nicht. Von der betroffenen Dame hat sie doch nicht einmal Notiz genommen, wirft statt dessen ihre Blicke und zieht sie wie Fangleinen ein. Das ist, ich gebe es zu, undemokratisch und genderpolitisch nicht sehr korrekt. Nur daß um Correctness sich Eros noch niemals geschert hat und, wie ich soeben höre, auch nicht der Meinung ist, das ändern zu müssen. Womit er recht hat, finde ich. Und schreibe weiter meiner Wege.

Nachtrag im Oktober 2022:
Die Originalausgabe ist seit Herbst 2017 wieder einschränkungslos freigegeben. Auf sie führen auch die Bestellinks.

60 thoughts on “Ein Luder – „kalt, berechnend und trotzdem verführerisch. Eine Männerphantasie“. Ein Nachtrag zu Meere ODER Die Konkurrenten.

  1. Vielleicht ist es aber auch ein Klischee, dass Frauen die Schönheit anderer Frauen kleinreden müssen, ich glaube, das passiert weniger oft, als angenommen, oder?

    1. @diadorim. Das mag sein. In diesem Fall schien mir das genau so geschehen zu sein – was ich gar nicht schlimm, sondern recht amüsant fände, stünde man selbst nicht plötzlich da wie einer, dessen Arbeit die Klischees bedient. Und das, ausgerechnet, bei >>>> Meere.
      Solch ein Kleinreden geschieht auch selbstverständlich nur dann, wenn die Kleinrednerin sich bedroht fühlt. Wohlgemerkt, bitte, ich spreche von – körperlicher Schönheit.

    2. Na, in gewisser Weise bedienen natürlich alle Kunstwerke, die Menschen etwas bedeuten, Klischees, weil wir vielleicht vom Märchen herkommen, und ich habe bis heute nichts gegen Prinzen (zu mir, zu mir), Meerjungfrauen (bitte auf meine Stummen Rufe hören) und Lichtgestalten, im Gegenteil. Meere blieb mir aber im Think-Tang eher als ein eindringlich verzweifelter Künstlerroman hängen, sicher auch ein Klischee, mit vielen realen Exempeln.
      Klischees bedienen halte ich per se für kein Verbrechen in der Kunst, Archetypen erklären uns unsere Wunschmaschinen, dass alles tatsächlich oft ganz anders ist, geschenkt, ich halte Kunst ja auch nicht für ein Medium zur Steigerung des Komplexitätsgrades, sondern eher für eine Konzentratsherstellerin.

  2. So sehr es ein Klischee sein mag, und meinetwegen “eine Wahrheit” hat, dass manche Frauen “den Vergleich” um Schönheit und erotische Anziehungskraft auf Männer scheuen mögen, so sehr zeigt Ihr Beitrag, ANH, auch wie sehr es ein Klischee ist, dass manche Männer sich Frauen nicht anders vorstellen können, als im “Wettkampf” um “den Mann”, der sie selbst sind. Dass tatsächlich einige Frauen ihre “Fangleinen” unentwegt auswerfen, mag sein. Ebenso ist es vielleicht eine “Wahrheit”, dass für manche Frau, was an solcher Fangleine hängen bleibt, nicht von erotischem Interesse ist. Denn die “Prominenz”(wie der auslösende Textauszug das “Beuteschema” definiert) , die da hängt, ist häufig (auch hier gibt es wohl Ausnahmen) halt kein “Mr. Darcy” (keine “6´´feet + x inches”, kein “brooding face” und eine exaltierte oder – sagen wir freundlicher – extrovertierte Körpersprache statt unterdrückter Kraft. ) (Auch hier schert sich der Eros nicht um Correctness).

    1. ich bilde mir ein, ich erkenne “meine frauen” sehr zügig, fast schon “augenblicklich” – jedenfalls trog mich dieses gefühl prinzipiell nicht ( egal mal was für parameter dieses prinzipiell beschreiben mögen )

      folgendes notierte ich mir gestern

      das einzigartige als souveränes muss sich nicht abgrenzen – es ist abgegrenzt durch einzigartigkeit, egal, ob das ein anderes wahrnehmen darf oder nicht.
      indem es sich wettbewerbartig abgrenzen muss, verliert es schon einzigartigkeit und wird sport oder produkt unter ähnlichen produkten.
      einzigartigkeit braucht keine eindimensionale skalierung im bereich des rein menschlichen ( vom technisch-naturwissenschaftlichen abgesehen ) – das wäre geradezu verrat an sich selbst und souveräner selbstwahrnehmung.

    2. @Melusine zur Vorstellungskraft. Oh, ich kann mir Frauen s c h o n anders vorstellen und stelle sie mir oft auch anders vor, wenn auch bisweilen um den Preis der Enttäuschung. Das wird Frauen, anders herum, ganz ähnlich gehen, auch da habe ich gar keinen Zweifel. – (Was is’n “Mr.Darcy”?) Auch scheinen die Lockstoffe andre zu sein: der schöne Mann ist’s in der Regel nicht, was, meiner zarten Erfahrung nach, Frauen erregt, wohl aber, und geradezu immer, die schöne Frau, was Männer erregt – sie kann sogar dumm sein, es funktioniert, wenn auch nicht auf Dauer. Ähnliches würde ich von Frauen so nicht sagen. Wobei ich natürlicherweise, für meine Aussagen über Männer, von mir radikal auf andere schließe. Ich h a b e diese Art, wenn Sie so wollen, Oberflächlichkeit der sexuellen Erregungskriterien; es wäre mir selbst in die Unterhose gelogen, wenn ich das nicht zugeben würde. Ich g e b es nicht nur, nein, ich s t e h e auch dazu. Deshalb sind die “Luder” ja auch so gefährlich: kommt nämlich Intelligenz zur Schönheit hinzu und obendrein noch Bildung, dann ist man als Mann so ziemlich geliefert – vorausgesetzt, man(n) hat nicht erfolgreich eingepeitschte Exerzitiern der Selbstwegdrückung hinter sich gebracht.

    3. Mr. Darcy ist der Mann, auf den ich (und leider, leider nicht allein, sondern in “Konkurrenz” mit gar so vielen, vielen ;- ) “reinfalle”: aus Jane Austens Roman “Pride and Prejudice”. Er ist groß (nicht unter 1,85, damit frau den Kopf in den Nacken legen muss, um ihn anzuschauen und der Kopf genau in die Armbeuge passt, später), steif, verhalten, ruhig, abweisend, kalt, düster und dunkel (nicht die Haarfarbe, sondern sein Blick) . Wenn er das “verkörpert”, kann er sogar dumm sein. Am Anfang! Schlimm wird´s, wenn so ein Kerl den Mund aufmacht und schwäbelt.

      (Seltsamerweise interessieren sich die Frauen mit der Fangleine nach meiner Erfahrung gar nicht so sehr für Mr. Darcy, der die Bühne scheut. Für ihn erwärmen sie sich allenfalls zwischendurch, wenn die “Rampensau” abwesend ist.)

    4. Einspruch euer Ehren, bei schönen Männern bin ich total geliefert, wenn auch bisweilen um den Preis der Enttäuschung :). Lockstoff schöner Mann tuts ziemlich ganz genauso gut, nur dumm sein ist ein Hindernis in jedem Fall, finde ich, wobei man sich so als Frau ja auch manchen Mann klugreden kann (nicht alle), wie man sich umgekehrt ja eine Frau schöntrinken können soll (vermutlich alle:), und Mr. Darcys, sofern sie nicht von Hugh Grant gedoublet werden, sind natürlich sehr willkommen, der verstockte schöne kluge Mann, bei dem man so als nicht ganz dumme stolze Frau x Geduldshürden und Verständnishindernisse überwinden muss, bis man dann Stolz und Vorurteil und sozialen Stand hinter sich gelassen hat, tja ja. Ich glaube, es gibt einige Männer und Frauen, die ticken recht ähnlich…

    5. @Diadorim – genau! Wenn er schwäbelt ist klar: Er ist es nicht!
      (Weia, jetzt sind wir aber voll drin in der Schwaben-Diskriminierung. Das ist sicher nicht politisch korrekt.)

    6. So hab ich, ach Melusine! Keine Chance. Einsneundundsiebzigeinhalb – und bin da stehengeblieben. Wobei mein vorlauter Junge behauptet – ich fürchte, mit einigen Granen Rechts -, daß es noch weniger an Körperhöhe werde. Deshalb bin ich schon ernstlich überlegend, mir zwischen all die Frauenbilder meines inneren Frauenzimmers den Al Pacino zu hängen: L’odore delle donne…

    7. Baut sich der Mann um ein Paar sagenhafte Augen auf und hat entsprechende Radlerwaden, ist die größe egal für meinereine, wenngleich ich mich auch bislang nie unter 185 unterbringen konnte, das lag aber weniger an mir, ich fürchte aus der Perspektive wirke ich einfach irgendwie vorteilhafter :).

    8. … ach wissen Sie, meine Damen, …sächsisch…. auch da hab ich einmal gedacht, das geht auf keinen Fall. Aber es geht. Es geht ja sogar US-amerikanisch, und das ist nun wirklich kaum erträglich, normalerweise. Schwäbisch klingt dagegen wie eine Arie von Graun… hm, welche fällt mir grade ein? ah ja! Voglio strage, e sangue voglio! —:

    9. Cesare e Cleopatra, Carl Heinrich Graun. Weshalb ist denn niemand so schlagfertig, mir zu entgegnen: „Aber das singt doch gar keine Frau!“? – Nun ja, tät ich dann als Antwort ziehen, eigentlich singt das ein Mann… wobei… eigentlich eben, denn das Geschlecht wär in kleine Häkchen zu setzen, auch Gänsefüßerl genannt, weil… Sie wissen schon: das Messerchen knapp vor der Pubertät… So war das im Barock. – Indessen, hier, da singt‘s in der Tat eine Frau: >>>> Iris Vermillion. Ich war damals dabei, als René Jacobs diese Oper ausgrub und die Lindenoper tobte. Eine der Inszenierungen, die ich niemals vergessen werde.

      (In sächsischem Zusammenhang wär aber Händel besser zu nennen gewesen; Graun war nämlich – Preuße.)

    10. @Diadorim – das ist ein Gedanke, der mir noch nie gekommen ist – aber ich glaube tatsächlich, von oben herab betrachtet, wirke ich auch viel besser.
      – Letztlich, vielleicht, ist es der Blick, dieser herablassende, auf den es ankommt: “die sagenhaften Augen”.

    11. in was für eine augenlichtwelt bin ich hier denn reingekommentiert ?
      lustkreis der hölle ?
      “hell-luzinieren” sie ?

    12. Jaja, mit Augen ist nicht zu spaßen, spätestens dann, wenn ich da nicht so gut und unbeteiligt reingucken kann, fühl ich mich total entlarvt und entblättert, werde rot und denke, Sommer, Sonnenbrillen, wo seid ihr, beschützt mich.
      Das mit der Perspektive geht mir immer dann auf, wenn man mal wieder ein Autorenporträt von sich braucht und so von unten, oder auf Augenhöhe, ah, no no no, besser nüsch, so von oben herab wird die große Nase hingegen edel und schmal, auch Halbprofil mag ich, aber so platt vor den Kopf, ärghs, eher Fahndungsfotolike… Ah, Oper, ja, hat auch was davon, stimmt, ich müsste, wollte, sollte mal wieder, irgendwie mag ichs ja auch doch, ich komm nur so selten dazu, dumm eigentlich, weil ich diesen, da gehen irgendwie nur Kenner und der Rest des Bürgertums rein, um ein Zuhaus zu haben, das stört mich eigentlich gar nicht, vielleicht hab ich zu wenig Opernfreunde, das wirds sein.

    13. Hel(l) @brummender. Ursprünglich war Hel kein Strafverlies; diese Hölle tat erst das Christentum dem Ort – es ist ein Raum – so an. Vielmehr ist Hel mit “verhehlen” verwandt, also “verbergen”/”verborgen sein”. Deshalb haben Sie mit Augenlichtwelt recht. “Hel” ist innen, drinnen, umgeben von Wänden, die selbstverständlich organisch sind. Deshalb ist auch der Venusberg immer ein Innen: “i m Venusberg geweilt”, Tannhäuser. Der Venushügel, draußen, gleitet auf den Eingang hinab.
      Wie vieles, wenn wir’s nicht mehr wissen, wir verloren haben! Wir armen Profanen –

      Hel ist, notabene, weiblich.

    14. @diadorim zur Oper. Wenn Sie wieder hier sind, nehm ich Sie mit. Punkt.

      Das – darf ich mal?: – “Bourgeoise” ist recht öde, auch in der dort häufigen schwulen Form. Aber es gibt auch jede Menge Student:innen und, immer wieder, eine Obdachlose, die draußen mit dem Schildchen sitzt: FREIKARTE GESUCHT. Sie kam, meines Wissens, noch jedesmal hinein, auch zu Premieren mit den Stars. Und die Kenner, nun ja, die kennen sich nicht einmal. Wenn wir die, weil’s so schön war:, störende Bourgeoisie einmal beiseitwischen, was nicht schwer ist, denn sie ist leicht, dann treffen wir dort, wo wir auch hinschauen, Menschen mit tiefer Leidenschaft.

    15. helios :
      aphel, perihel

      the sun

      die hölle ist wohl eher ein heisses loch
      ( hell’s a hot hole )

      hallu ?

    16. Word, bin seit gestern wieder in Berlin, doch ist bald Sommerpause und Sie auf Reisen, oder? Weile voraussichtlich bis Mitte September hier, wenn mich mal Zeus mit seinen Blitzen ne Weile in Ruhe lässt, meine Prognosen bezüglich meiner Aufenthalte waren in der letzten Zeit offensichtlich nicht gottgewollt, schien mir, darum verrat ich nur leise meine Pläne, damit man nicht wieder schwere Durchkreuzer nach mir schickt.

    17. p.s. wenn sie vielleicht wissen sollten, dass ihre ableitung germanisch ist ( ich weiss es defacto nicht ) so könnte ich – nun stutzig geworden hinsichtlich dieser geradezu signifikanten wortähnlichkeit zum alt-griechischen – mir vorstellen, dass die germanen in heissen regionen überaus angenehm an’s schwitzen gerieten ?

    18. @brummendes PS: Das würde eine wunderbare Geschichte, schriebe jemand sie, der’s kann. Lassen Sie uns mal weiterspinnen, >>>> dieses Stroh, das durchaus Wolle werden könnte, wenn nicht sogar – Gold. Ach, wie gut, daß niemand weiß, daß ich… nein!: jetzt leis’, bloß leis’…. (legt einen Zeigefinger über die Lippen).

    19. @Word’s diadorim. Und ich reise am Dienstag Genitalien, bekomme einen Opernbesuch vorher wirklich nicht mehr gebacken, ja selbst an Mehl für den Teig würd es fehlen. Doch im September geht die neue Spielzeit los. Also mein Vorschlag: Sie geben hier öffentlich an, bereits wieder im August dem Gesegneten Paul zuzufliegen, schwänzen aber die Absolution und holen sie sich erst im Oktober. Ich meinerseits beachte gegenüber Padres ein absolutes Schweigeverbot.

    20. mir persönlich reicht es gerade durchaus, hier nicht in eine monotheistische gott-teufel-dyade eingespiegelt zu sein mit all der sexualfeindlichen implikationen.
      das wäre geradezu böswillig gegen mein psychologisches ich gegangen oder so.

      brummt ab.

    21. @Abbrumm. Ich hoffe es nicht, aber so etwas könnte noch geschehen – sollte >>>> Frau Petra aufmerksam werden und sich aus der Schmollecke trauen. Dann werden hier, ich garantier’s. die Genderfetzen fliegen!

      Doch keine Sorge: ich v e r t e i d i g e alle männlichen Bären. Die Bäri n n e n aber auch.

    22. Der Wunschtraum der Dompteure Wg. “herablassender Blicke” – ich wusste schon, wie unklug es war, das öffentlich zu formulieren – und andererseits…:
      “Der Blick des Dompteurs ist technisch mit dem der Liebenden zu vergleichen: Ansaugen, Fixieren, Festhalten. Wer zuerst den Blick senkt, ergibt sich. Andersherum: Wer die Augen (wieder) aufschlägt, stellt den Dressurerfolg in Frage. Fordert den Dompteur heraus. (Darin steckt die – verborgene – Aggressivität des weiblichen Augenaufschlags, denn das heißt: Versuch´s doch.) Die Dompteure lassen das wilde Tier nie aus den Augen. Es soll sich jederzeit der HERRschaft bewusst sein. Doch alles Schauen sichert nicht: Die Bestie bleibt dem Dompteur ein Mysterium. Stets muss der Dompteur gewärtig sein, dass das Raubtier ihn „vor aller Augen“ angreift.”

      aus: AUGEN-BLICKE (meinen Versuchen zum Thema “Zähmung des Auges”
      http://www.blogger.com/blogger.g?blogID=7205476841594642623#editor/target=page;pageID=4174137703839642213

    23. Nicht unklug, sondern klug. Vor allem: wahr. Ich bin sehr froh über den Beitrag, auch über Ihren letzten jetzt, weil er das Mysterium umschreibt, umkreist, zu dem wir nie bis zum Kern dringen werden. Deshalb, unter vielem anderen, ist Sexualität derart faszinierend: Beschaut man sie von außen, findet doch nur – auf organische Weise – Mechanisches statt. Das kann es nicht sein, was uns, ob Weibchen oder Männchen, derart immer wieder lockt und besetzt; es würde andernfalls schnell öd. Das wird es aber nicht, und zwar, weil wir Distanzen inszenieren und uns selbst zwischen ihre Pole spannen. Dazu gehört, ganz notwendigerweise, Projektion. S i e ist >>>> die Aufladung.

    24. @ melusine

      eine wahre bestie ist eine frische, makellos-reine haut einer 16-jährigen, ihre blicke wollen sie adäquatest gewürdigt sehen.
      ( für manche vielleicht verständlich )
      die aberrationen kommen später. 🙂

      @ herbst
      es war mir irgendwie klar, dass melusine nicht locker lassen würde, also so etwas wie drauf-bleiben

    25. spannen also, auf kosten eines anderen Menschen.
      Ich guck sicher nicht weg, weil ich gar nicht hingucke, wenn es meine Kinder wären, würde ich gucken, welchen Unsinn die machen, ansonsten haben mich sechzehnjährige tatsächlich nicht zu interessieren, es sei denn sie fragen, wann der Bus fährt und ich kann es ihnen sagen.

    26. halthalthalt klaus, noch lassen sie sich nicht einer sittenwidrigkeit überführen.

      das mit dem glotzen musste ich in einer gewissen situativen eile unterschlagen haben.
      es ging mir um zuvörderst ihre blicke.
      ( um die blicke der 16-jährigen mit der bestialisch-makellosen haut )

    27. Schon interessant, mit welchem Sperrsinn. Sechzehnjährige für – Mädchen gehalten werden, auch wenn sie – einige, nicht alle – längst schon Frau sind. Das hat sich das Patriarchat recht nett eingerichtet: so ungefährdet zu sein. Selbstverständlich ist dieses Recht stets von älteren – meistens: – Männern geschrieben, die eh schon dünken, daß die allzu hoch eben n i c h t hängende Brust zu sauer sei.
      Ich darf Ihnen aus eigener Kenntnis sagen, daß sich Natur stets einzupendeln weiß: so wird aus Biedermeier Libertinage, auch wenn die Biedermeiereien die frische Milch nicht wollen. Die Zahl ist, gerne entjungferter Frauen, schon unter vierzehn hoch und war das vor vier Jahrzehnten bereits, mit stetig steigender Tendenz. Meinen Sie im Ernst, wir jungen Männer um die Fünfzehn hätten damals auf die Sechzehn der Mädels gewartet, mit denen wir gingen? Ecco!
      Aber bitte jetzt keine Diskussion über Pädophilie; denn darum geht es nicht. Außerdem ist schon das Wort für das, was es meint, falsch – nämlich genderirrig.

    28. ich werf noch mal schnell ein pittoreskes bild zu “konkurrenz”.

      da stelle ich mir eine paritätisch gemischte gruppe aus männern und frauen an einem ort vor, in welcher die frauen ausschliesslich miteinander konkurrieren und die männer ausschliesslich miteinander konkurrieren.
      weiter möchte ich mir das bild in dieser exklusiven ausschliesslichkeit nicht vorstellen.
      ( haschisch hin – haschisch her : porfavor , melusine )

      ad melusine
      schade dass sie soeben dem fast schon gebrummelt habenden ein zwinkerndes gefühl entzogen, als sie ihren text löschten.
      ( deshalb setzte ich insofern noch mal absurderweise an )

    29. Interessant das alte Männer bestimmen wollen was ein Mädchen und was eine junge Frau ist, schon mal was von Selbstbestimmung gehört oder gilt dass nur für die Alten. (Wenn ich sie als Mädchen bezeichne mag dass für die sechzehnjährigen nicht stimmen, aber eben nur für die, Sie haben da gar nichts mitzureden)
      Haben Sie schon einmal sechzehnjährige über Alte Kerle reden gehört? Da ist nix mit Erotik, da ist eine ganze Stange voller Unpässlichkeiten die den jungen Frauen, den jungen Mädchen da auffällt und sie kichern und albern herum, alles auf Kosten der Alten.

    30. klaus, noch nie was davon gehört, dass manche frauen ab 40 16-jährige jungs vernaschten ( deutlich selbstbestimmte 16-jährige jungs, die allerdings noch nicht so richtig zu brummen wussten )
      ich irgendwie schon.
      und übrigens :
      welche 16-jährigen frauen meinen sie ?
      alle ?
      vielleicht sind sie ja der spanner.
      naja, klaus spannen sie mal weiter, wenn sie wollen.
      aber bitte nicht auf kosten der alten.
      ( machen sie einen auf jung dabei, sind sie alt )

      trilitrilitrili

    31. @Klaus. 1) Ich sprach bei den alten Männern von jenen, die das Gesetz machen. Man kann ja nun nicht sagen, daß überwiegen junge Menschen im Parlament säßen, das unsere Legislative ist.
      2) Was das Kichern anbelangt, so gilt Italienisch: depende. Es gibt einige Mädels, bzw. junge Frauen, die gegen ein intimeres Encounter mit sagen wir Richard Gere und George Clooney recht wenig einzuwenden hätten und denen das auch nicht wirklich schaden würde. Oft schaden, auch in rechtlich erwachsenem Alter, die Gleichaltrigen. Wir wissen überdies von einigen Fällen, in denen die Mädchen, Verzeihung: jungen Frauen, ihre Lehrer ziemlich zielgerichtet verführen. Die haben dann, so oder so, ein Problem. Ich bin mir auch gar nicht so sicher, ob unsere klassische Antike so unrecht daran tat, den Mentor an den Liebhaber zu knüpfen. Wie gesagt, unsere Rechtgebung ist eine andere, doch wirklich sicher ist dies alles nicht.
      Es gibt, ungerechterweise – und da sind wir wieder, nur jetzt auf der “Seite der” Männer, bei dem eigentlichen Beitrag angelangt – Männer, die sich noch weit über sechzig ausgesprochen sexy halten. Sie dürfen mir glauben, daß ich das mit großer Zukunftsfreude beobachte.

    32. @ herbst das richtete sich so gut wie ausschliesslich gegen meine brummereien … es war eine dieser köstlichen, schäumenden, fast schon brandredefeurigen, ja leidenschaftlichen, hochemotionalen … kurzum : es musste meinen unbehandschuhten aufmersamkeitshändchen entfallen.

      und fairerweise wäre es an ihr, dies irgendwie zurückzuholen.

      ( oder weiterzumachen )

    33. @brummender Mich amüsiert´s nicht so. Ich habe es genau aus dem Grund gelöscht, damit Sie weniger Spaß haben. Typen wie Sie bringen meine Robbespierre´sche Saite in mir zum klingen.
      http://gleisbauarbeiten.blogspot.de/2011/02/achtung-total-ahnungsloser-hardcore.html
      Und ich mag die nicht so, diese Seite von mir.

      (Sorry,ich seh´s grad, wir sind ja per du. Das ist auch so einer meiner Fehler, dass ich mich drauf einlasse, Leute wie “Sie” zu duzen.)

    34. Melusinen@b. Guillotinieren nicht, sondern ziehen unter Wasser. Das ist ein ziemlicher Unterschied. Ich wage mal die These, daß er den Geschlechtercharacteren entspricht. (Und unter Wasser, >>>> ich weiß das, ist es schöner als mit dem Kopf im Korb: metaphorisch u n d konkret.)

    35. unter wasser – ja – bei giglio, mit schnorchel oder taucher_innenausrüstung, aber amtlich gesehen möchte ich nicht einmal watergeboarded werden.
      so ein einzelner kopf im korb indes, ganz zu kopf geworden, die lethalisierte totalvergeistigung, klingt schnittig nach cut, wobei die etwa 14-jährige einst hier im haus, mit flötendem stimmchen, schon einen deutlich älteren freund hatte und hardcore-music hörte.
      sie konnte mir in die augen gucken, die overprotected middleclass ladies same age not.
      ( allerdings kam sie mir irgendwie prostitutionsbereit vor, was mich doch schmerzte, obwohl die frühreife tochter des gymnasiallehrers das ziemlich früh auch tat, aus liebe zu einem koksdealenden typen seinerzeit … sie hatte schon mit 13 einen volljährigen freund usw. )

      ich möchte echt mal wissen, wer hier von zwangsprostitution redete.

    36. @b. B.b.b.b.itte. Erzählen Sie nicht mehr davon. Sonst klingelt hier die Sitte. Weil ich, vor allem, überhaupt nicht gerne vergeistigt bin. Vielleicht deshalb mein Abscheu vor dem Korb, den ich mir lieber, wenn’s denn schon sein muß, anders hole.

    37. Ja, später im Jahr kriegen wir das mit der Oper hin, gute Tauchzeit!
      Sechzehnjährige, also, äh, ich hatte mal einen Fastfreund als ich 16 war, der hatte Auto und war 21, und machte nach kurzer Zeit dann auf ziemlich erfahren und ich dachte, meine Güte, die 5 Jahre, was will der mir verkaufen, dann machte er irgendwann mal das Handschuhfach auf, Kondome und Gleitgel, und dann hab ich ihm sein Bade- und Halstuch zurückgegeben und fing mir den schönen Satz ein: Such dir nen Siebzehnjährigen, der es genauso wenig rallt. Tja. So ein Laffe, hab ich da gedacht und war froh ihn wieder los zu sein, was daran ungemein genervt hat, war die Art, wie er da auf Beischlafinitiationsguru gemacht hat mit so einem ich will der erste Stecher sein Knall, mir war da lieber, die Startvorraussetzungen sind da irgendwie recht ähnlich und so kams dann auch. Kann mir aber auch vorstellen, dass andere Mädchen anders drauf sind. Mich nervt bis heute, wenn jemand auf den Erfahrungsbusch klopft, nicht nur beim Sex, auch wenn man mir die Welt erklären will, denk ich oft noch trotzig, ich kann selber denken und lesen und ich will nix gezeigt bekommen, sondern gemeinsam lernen, wechselseitig.
      Dank Zeitumstellung und krachenden Nachbarn, heut mal zur Herbzeit auf, wow :).

    38. @diadorim zur Unherbstzeit. Dafür habe i c h – verschlafen, so gleicht sich das aus. – –
      Sie haben völlig recht mit dem, was Sie erzählen. An das – sagen wir – asymmetrische Altersverältnis in der Liebe die Initiation zu knüpfen, ist ja ebenfalls grauslich – das weiß ich recht gut, weil ich selbst so drauf war: Eine – für meine Verhältnisse damals – “ältere” Frau suchte ich mir, sie um die vierzig, ich damals um die zwanzig, damit ich “eingeführt” wurde. Funktionierte auch, ging aber restlos schief. Und Ihr verhinderter – Pardon, aber wirklich – “Erststecher” ischa nu a u c h ‘n Büberl gewesen, oder? Schon, weil er bei einer, die er “einführen” will, einen auf Gleitgel macht. “Wenn du das b r a u c h s t…” hättsch ihm geantwortet. Oh je, was für eine – für den Burschen – peinliche Szene –

      Nachbarn krachen um Viertel vor sechs? Sie meinen, die fetzen sich, gell? Dann hattense ne harte Nacht. Da muß man mildherzig sein.

    39. Nein, die krachten so bis sechs, Musik und mitsingen, eine fröhliche Nacht unterbrochen von weniger fröhlichen EY, RUHE JETZT Rufereien, die natürlich null genutzt haben (nicht von mir, wenngleich mit Recht, denn Innenhöfe werden mit Parties rundumbeschallt, schon eine Form der Zwangsbeglückung, die nicht jeder mag, könnte man wissen oder freundlich ankündigen).
      Ja, der Bursche hatte einen ziemlichen Knall, er drängte mir auch gleich ein gerahmtes Urlaubsfoto von sich auf mit seinem, wie er immer betonen musste, Astralkörper (sprang von Klippe ins Meer, man sah eigentlich nicht viel von seinem Astralkörper) und dann auch noch irgendwie national angehaucht, da war dann für mich Schluss. Ja, der war halt unsicher, nur musste er das natürlich mit so einem Getue überspielen, hab ich damals nur noch nicht kapiert, ich fühlte mich bedrängt und nicht geliebt und begehrt, ich war ja auch unsicher, heute mag ich unsichere Männer, die das nicht groß kaschieren müssen, das lässt sie dann sicher wirken, immer besser, wenn man dann sagt, du, ich weiß jetzt auch gerad nicht weiter, lass mal gemeinsam überlegen, ich steh halt immer auf dieses lass-mal-gemeinsam-machen. Umgekehrt kann ja auch nerven, wenn man wem älteren was zuschiebt aus Klischee, so nach dem Motto, musst du doch wissen, hab ich mal aus Scherz gemacht, gesagt, du bist doch ein Mann, du musst doch einen blendenden Orientierungssinn haben, als man zum dritten Mal am Flamingoteich lang lief und bekam ein gar nicht belustigtes: Das kann ich nicht und das konnte ich noch nie, eine Art aggressives Eingestehen, so ganz ohne Selbstironie, das mich dazu aus den Augen böse anloderte, da hab ich auch gedacht, man ey, ist das denn alles so schwierig, warum denn bloß, hams die Männer heut wirklich so schwer, hab ich da was nicht mitbekommen, ich geh doch mit meinem ganz gut um und er mit mir, denk ich mir immer so, aber Männer mit Rollenklischees ein bisschen aufziehen, denk ich oft, das ist no go, finden viele nicht witzig, Minenfeld. In Brasilien existiert dann ja auch noch dazu so ein Klassenklischee, sprich, das Hausmädchen führt die Söhne der Herren ein, ob das alles noch teilweise existiert, keinen Schimmer, es gibt und gab vermutlich ja irgendwie schon alles zu jeder Zeit.

    40. Nebenbei: der schöne Mann, Mesdames, Messieurs… …, also dessen wesentliche Attraktivitätskriterien, lässt bzw. lassen sich im wesentlichen auf die im Mutterleib verabreichten Androgene zurückführen. Mehr davon ist eher ungesund, wer die embryonale Hormonspülung in höherer Dosis gut übersteht also schlichtweg robuster, ergo: fortpflanzungsbegehrter. Und das zeigt sich, damit sich frau vom Kerl vor’m Vögeln nicht erst ein großes Blutbild machen muss, dann praktischerweise wesentlich in… na? Genau: längergewachsenen Körpern, kräftig-kantigeren Kinnpartien, im Verhältnis zu den Hüften breiteren Schultern und tieferen Stimmen. Modisch deswegen kulturübergreifend gerne auch aufgeplustert durch beeindruckende Kopfaufbauten (Federbusch! Tiara! Zylinder!), Bärte, Schulterpolster und dergleichen. Noch ein paar weitere Gesundheitsindikatoren sowie ausreichend – aber auch nicht *zu* viel! – Intelligenz (→ Humor), handlungsorientierte, souveräne Aggressivität (sprich: soziale Durchsetzungsfähigkeit) dazu und fertig ist der ultimative Traumtyp, zumindest der für die fruchtbaren Momente und den nassen Schoß. Die Geschlechter unterscheiden sich abgesehen von der jeweils spezifischen Ausformung in dieser Hinsicht herzlich wenig.

      Das genannte Aufschauen-Können-zu-Mr.-Darcy und dergleichen sind insofern auch nur Folgen aus letztlich ziemlich simplen Schönheits- und damit: *Erregungs*kriterien. Eine kulturelle Übermalung der Biologie. Notabene: nichts dagegen – im Gegenteil! Denn das ist gleichzeitig der Schritt vom als solcher banalen Sexus zum Eros. Der allerdings sorgt nicht nur für erheblichen Lustgewinn sondern macht uns zugleich sehr wesentlich: zum *Menschen*.

    41. Also, diese “Männer” schön zu nennen. Wäre, als hielte man Heidi Klum für schön. Weniges ist von der Schönheit weiter entfernt. Edgar Poe schrieb, es gebe keine erstrangige Schönheit ohne eine gewisse Unverhältnismäßigkeit in ihren Proportionen. Romy Schneider war schön, Marlon Brando war schön… aber nicht diese – Replikanten.

      Zudem strahlen Dummheit und Unbildung extrem auf eine Schönheit aus, die vielleicht sein könnte, und brechen sie, bevor sie eine Chance hat. Leider trifft das, umgekehrt, auf Intelligenz und Bildung n i c h t zu; die heben Schönheit leider nicht, sondern kommen, wenn, zur Schönheit hinzu: Überwältigend, wenn die dreie sich paaren.

    42. Marlon Brando finde ich gar nicht schön. (wegen der Lippen). Heidi Klum auch nicht (wegen der Stupsnase). Aber mit Intelligenz hat es nichts zu tun.

      Es gibt eine Menge eher dumme und noch mehr ungebildete, junge (!) Menschen, die ich sehr schön finde. (Ich nenne jetzt hier keine Namen, weil ich es beleidigender finde, an der Intelligenz von jemandem zu zweifeln als an seiner/ihrer Schönheit.) Schönheit hat für mich auch gar nichts mit Anziehungskraft zu tun. Im Alter dagegen scheint es unmöglich Schönheit zu bewahren, wenn jemand blöd und ungebildet ist.

      Also: Darum beneide ich Sie, dass Sie der (jugendlichen) Schönheit die Dummheit immer gleich an s e h e n können. Ich kann´s nicht.

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