ABDO-117-APCA

(Gestern 21:29) Die Trommler wieder, zwischendurch noch das Martinshorn eines Krankenwagens. Verweigerung qua Lektüre, nämlich dort weiter beim ‘Beelzebub’, wo es heißt: Der Teufel ist immer für eine Überraschung gut, aber von einer grundsätzlichen Wendung des Geschehens zu sprechen, wäre vermessen, offensichtlich hat er nur das Drehbuch modifiziert – der Schatten bleibt. Nee, nix Agora: Beelzebub und Bach in Augen und Ohren stöpselnd. Nun auch noch Fanfaren…! Wahrscheinlich alles vergeblich. (Heute 19:34) Der Teufel hatte tatsächlich das Drehbuch modifiziert. Statt Agora der Platz unter den Fenstern. Bis die Trommelei ein Ende nahm, die unangenehm im Kopf sich breit machte. Ich war nicht der Einzige, denn der Bioladen gegenüber hatte auf. Ein paar Tische standen davor auf dem Platz. Seiko war kurz wieder aus Tokio eingeflogen, aber sehr viel als über ein “Wie geht’s in Japan?” – “Così, così.” kam dieses Wiedersehen nicht hinaus. Im Gespräch mit Fulvio, dem “Kinomacher”, entstand ein wenig Panik wegen des Plakats für die Musikfilme der nächsten Woche, die Didier als Comic gestaltet hatte. Noch am Nachmittag bat letzterer mich um Korrekturen am Text. Allerdings merkte auch ich nicht, daß er den 16. auf den Mittwoch, den 17. auf den Donnerstag und den 18. auf den Freitag verlegt hatte. Man wußte, er würde heute mit Aurora abreisen und bis September fortbleiben. Zu erreichen war er nicht, denn wir versuchten von hier aus noch per Mail und Telefon. Auch die Zwergin war dabei, die fast anfing, an meiner Bibliothek herumzuturnen. Das nächste Mal wolle sie sich ALLE Bücher angucken. Ihre Finger landeten dann irgendwann auf den beiden Bänden von >>> Elisa Biagini. Aber dann in der Nacht hatte er, Didier, es doch noch hingekriegt. Indes die Gleichgültigkeit gegenüber den ständigen und immergleichen Umzügen ließ mich nicht darauf achtgeben, daß heute der Hauptumzug stattfindet mit dem Schließen des Stadttors, denn Meroslava bat mich wieder einmal, den Chauffeur zu machen, denn sie und die Familie wollten in die Badeanstalt. Jemand anders fahre sie hin, ob ich dann gegen sechs… Aber um halb sieben dann war oben fast alles gesperrt, weil der Umzug bereits begonnen hatte, und mein Auto steht provisorisch an einer Straße, deren Gefälle der Hälfte (?) von “\” entspricht. Mit einem roten Fleck vorm Bauch, denn M.’s Mann hatte noch einen Campari spendiert, dann noch ein Weilchen vor der Bar, mich wundernd, daß keines der Gesichter mir bekannt vorkam, die da mitteltalterlich vermummt vorbeizogen, bis auf die eine Krankenschwester, deren hohe Statur und Augenringe. Ringelpiez und funky neighbourhood, wie eine ironische, mittlerweile verstummte (unmetaphorisch gemeint) Stimme aus Berlin herüberklingt.

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