PP80: Berlin. Donnerstag, der 9. Januar 2014.

[Mahler, Lied von der Erde VI, Skovhus/Vladar.]
(8.44 Uhr).
Eine Elis, was ein Gattungsname ist, schickte mir die Aufnahme, weil diese, die Gattung, eine als Wesen ungewisse, eben weiß, daß ich Klavierauszüge und insgesamt Kammerfassungen schätze, die aufs Konzentrierte „hinunter“transponieren. Etwa ziehe ich die Klavierfassungen der Sinfonien Beethovens ihren „eigentlichen“ Orchesteroriginalen vor seit langem, besonders die der „heroischen“ Stücke, ganz besonders ging mir das bei dem letzten Lied der othmarschoeckchen Elegie so, dem ich deshalb ein kleines DenkDranImmerWieder in den >>>> Wolpertinger geschrieben habe, ein VergißDasNie der zärtlichsten Ermahnung.
So bin ich also wieder hier und heute früh schon vierzehn Kilometer gelaufen, in meiner normalen Zeit von 78nochwas Minuten, aber es war deutlich anstrengender als sonst; einmal wollte der Kreislauf motzen. Dann gilt auch für ihn: Konzentration. Man kann mit dem Willen den Herzschlag regulieren; einigermaßen trainiert, muß dazu das Tempo nicht drosseln. Dann will der Körper, trickreich, wie er ist, auf die Toilette; also, um nicht doch den Lauf zu unterbrechen, jetzt auch diesen Reflexversuch in den Willen nehmen. Hinterher freilich weiß man, was man getan hat, und das heiße Wasser der Dusche läuft wie Salbung über einen.
Während der Radfahrt heim kitzeln die Oberschenkel.
Eine dicke Scheibe Ananas, eine Orange, ein dreiviertel Liter Wasser. Mit der Löwin telefonieren und neu Die Dschungel strukturieren: die PPs der letzten Tage, dazu dem Mahler lauschend, unter >>>> „Reisen“ umrubrizieren und >>>> tabellarisch eine Zusammenfassung für die Produktionsprotokolle schreiben; all das auf der Hauptsite nicht zu sehen. Wie so manch andres nicht zu sehen, auch nicht mehr zu lesen ist, aus den bekannten Gründen, das vormals hinein hätte gehört. Zum Beispiel A.. die schöne Calabresin. Ob wir eine Lebensgemeinschaft hätten, fragte gestern abend der junge Herr Visa. Da ruhte mein Rucksack auf einem Trolly, weil er zu unserer Erscheinung wenig gepaßt hätte. Und A., die Unbekannte, sah mich auf die Frage nur an, ganz wie ich sie angesehen hatte, als wir nebeneinander im Flieger zu sitzen gekommen waren. Allerdings dürfen Sie, Leser:in, nicht vergessen, daß Venus nicht vor, sagen wir, Reggio, sondern an der toscanischen Küste aus der See gestiegen ist. Von einem Flugzeug war bei ihr noch gar nie die Rede. Wenn man einmal von Emmanuela absieht, aber da hob der Flieger ab nach Indonesien. Und Frau Arsan will zu einer Aphrodite nur eingeschränkt taugen. Denn „ewig, ewig blauen licht die Fernen.“
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Jetzt erst einmal die zweite Kammermusik einstellen, dann beginnen, die vierte zu übersetzen; hernach ein weiteres Stückchen von Handke, dessen Niemandsbucht ich heute „auslesen“ möchte. Danach Administratives (die jetzt abgeschlossene Reise fiskalisch protokollieren, Briefe beantworten, mich um ein Geld kümmern, das immer noch aussteht, mich um den Computer meines Sohnes kümmern, zum Schneider, zur Fußpflege, mich um den Ofen kümnmern, den Kachelofen, der abgerissen werden, den neuen Ofen, der gesetzt werden muß – mein Tag ist voll).
Und das dritte Neapelgedicht fortsetzen; außerdem einen Brief an >>>> Mare schreiben, wegen des Sterberomans (Sachstandsschilderung); mein Tag ist voll. Eine sehr sehr schöne Korrespondenz fortsetzen. Der Tag wird immer voller. Ob ich den Bart, der mir wuchs, stehenlassen werde, ist mir schon wieder zweifelhaft.

Ich bin an meinen Schreibtisch zurückgekehrt.

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So. Das zweite Gedicht >>>> steht drin.
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5 thoughts on “PP80: Berlin. Donnerstag, der 9. Januar 2014.

  1. Skovhus Er ist ein Beau, der Bo heißt und ohne das “h” im Nachnamen, das mit dem k und dem S sehr gut zu seinem Körper passen, sieht er aus wie jemand anderer, in der Klammer.

    1. Was soll das? Daß jemand ein Beau sei, indiziert weder einen Charaktermangel, noch gar, daß seine Kunst nicht genüge. Und Skovhus, zumal in der genannten Aufnahme, singt wundervoll. Im übrigen ist, jemandes Körper zum Anlaß einer Personal”kritik” zu nehmen, beinah faschistoid.

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