PP105, 13. Februar 2014: Donnerstag.

Gestern die Finanzamtssache abgschlossen, hingeradelt, abgegeben, Punkt. Dann fast den gesamten Tag das Gespräch, das ich in Kiels Vapianpo mit >>>> Christopher Ecker geführt und aufgenommen hatte, in Text übertragen, noch nicht sämtliche Tondateien, aber die entschieden längste; fast zehn Seiten einzeiliger Text ist das geworden. In Halbminutenschritten, damit ich die entsprechenden Stellen, die ins Hörstück sollen, schnell und unkompliziert finden und zu Einelclips verarbeiten kann. Außerdem springen bei den Aufnahmen gute Café-Atmos heraus, die ich auch in anderen Zusammenhängen werde verwenden können. Archivarbeit.
Morgens war ich nicht rechtzeitig hochgekommen, hatte gedaacht, oh je, das war‘s dann heute mit dem Sport; aber abends fand ich mich in so guter „erledigt-haben-Stimmung“, daß ich von acht bis halb zehn schwamm. Und heute früh um halb fünf hoch, angezogen, Espresso, ein paar Züge aus dem eCigarillo und abermals ab zum Training. Seit kurz vor acht bin ich zurück.
Nach dem Schwimmen gestern noch bis Mitternacht in >>>> Madonna weitergelesen, dazu etwas gefuttert, eine halbe Flasche Wein getrunken und früh genug zu Bett, um, ecco, heute früh gut hochzukommen: das erste Mal seit, glaube ich, Wochen wieder um halb fünf. Gutes Gefühl.
Jetzt geht‘s mit der Gesprächs-Protokollierung weiter, dann weiter direkt ans Hörstück; wahrscheinlich wird aber im Lauf des Tages die nächste, und für die erste Fassung letzte, Lektoratstranche eintrudeln, an die ich mich dann auch gleich setzen werde.
Hochdruck, aber ein guter. Nur daß ich gestern nacht einen Irrsinnsalbdruck oder sogar -traum verspürte, der Wecker klingelte, das identifizierte ich aber nicht, sondern nahm es offenbar als Angriff, suchte nach der Geräuschquelle, war ein Ritter, ja, Mittelalter, Kettenhemd… so geharnischt warf ich dann in einer Art Panik alles Mögliche um, wirklich unmöglich, und dachte einmal, es zerreißt mir die Lunge. Der Schmerz hielt noch einige Zeit an, auch nach dem späten Erwachen, flaute dann ab, als ich in die Konzentration fand. Danach wurde der Tag immer besser, bis es schließlich, als ich das Schwimmbad um 22 Uhr verließ, einen großartigen Sternenhimmel gab, völlig klar, mit einem Märchenmond, nicht voll, aber randscharf konturiert und hell wie eine Leselampe. Ich war nicht einmal erschöpft, sondern ganz ebenso klar. Jetzt sieht es so aus, als würde ich Madonna tatsächlich während der Hörstück-Abeit „zuende“ bekommen und dann auch daraus einiges mit hineinnehmen können.

Heute ist die Löwin unausgeschlafen; ich gab ihr nach dem ersten Weckruf noch eine halbe Stunde bis zum zweiten. Den mach ich jetzt. Danach gleich weiter mit den Protokollen. (Leider dabei, weil ich mich auf die Gesprächstöne konzentrieren muß, keine Musik.) Im Laufe des Tages werd ich etwas von dem Gespräch auf die Hauptsite stellen, als „Fahlmanns Welten 1“.

(8.37 Uhr.
Erste Morgenpfeife, Latte macchiato.)

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Bisweilen erreichen mich, meistens zur Nacht, geradezu wunderbare Briefe von Christopher Haacker, dem Verleger des >>>> Arco Verlages, aus Wien. Darinnen finden sich die lyrischsten Sätze von wie mattiertem Glanz, etwa dieser:
(…) werde also nach den Geschichten greifen, nach und nach, als Leser, mit der Zeit, die sie zur Entfaltung brauchen, auch nach deiner Kapelle, und natürlich habe ich nicht überlesen, als Saint Chapelle, merkwürdig verdoppelt, wiederum in meine Augen geriet, unerwartet, und daß ich glaube, daß das bei Jacques Prévert war, zwei, drei Nächte ist das her, am Wochenende der Muscheln, und jetzt aber kein Gedicht wiederfinde, das so heißt, ein schönes Verschwinden in die Rätselhaftigkeit, die kleine und größere Wunder beschert.
(…)

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