„Poesie als Lebensform“: command userpasswords2. PP232, 27. September 2014: Sonnabend.

[14.32 Uhr, Arbeitswohnung.]

Mein Sohn ist hier, übt sein Cello. Vorher haben wir unseren täglichen Espresso getrunken.
Der frühe Morgen verging bis zum Mittag mit einem kleinen Ärgernis. Das schien auf meinen Erwachenszustand reagiert zu haben. Denn als ich um halb sechs, nicht schon um fünf, aufstand und schließlich am Schreibtisch saß, wußte ich nicht, was ich tun sollte. Das Traumschiff beiseitegelegt, mit dem Kreuzfahrt-Hörstück noch kein Voran; ich soll wieder einmal warten. Gut, dachte ich, nimm endlich wieder die Gedichte vor. Die >>>> Chamber Music fällt mir erst jetzt wieder ein. Ich war tatsächlich desorientiert. Aber weshalb nicht den neuen Pynchon weiterlesen? Doch erst einmal schaue, ob die Sicherungen auf der Sicherungsplatte vollständig sind.
Da funktionierte das Netzwerk nicht mehr, zwar vom Laptop hin zum Musikcomputer durchaus, besser als vorher sogar, aber nicht umgekehrt. Dieser wollte unbedingt ein Domänenpaßwort haben. Dabei hatte ich nichts geändert von gestern nacht auf heute früh. Dennoch kam diese Meldung, die um so blöder war, als ich in gar keine „Domäne“ eingebunden bin, sondern ein schlichtes Arbeitsplatz-Netzwerk gebaut habe. Sie erinnern sich? Das hatte auch schon Nerven von xp auf win7 gekostet, von win 7 auf xp. Und funktionierte schließlich, wenn auch nicht wirklich stabil. Manchmal baute es sich nur über WLan auf, was absurd ist, wenn die Computer mit Lan-Kabeln verbunden sind. War aber so, ließ sich nicht ändern mit meinen bescheidenen Verständnismitteln.
Nun stundenlang durch die Foren suchen. Das war der Morgen. Auch läßt sich bei win 7 die Firewall nicht dauerhaft aussschalten, sondern bei jedem Neustart geht sie wieder an. Nerv! Schließlich fand ich den Hinweis auf command userpasswords2. Da, aufgerufen über „Ausführen“, gibt man ein „netsh firewall add portopening TCP“ und die Portnummer, den es sein soll. Ist ein, erfuhr ich, veralteter Befehl, funktioniert aber. Auf allen Computern ausführen, klar. Adäquater wäre „advportopening“. Jedenfalls läuft das Netzwerk nun anstandslos, und zwar sogar ohne WLan und in beide Richtungen. Obendrein startet der Laptop spürbar schneller. Aber etwa sechs Stunden hat mich das gekostet. Wenn man halt ein Laie ist und nicht wirklich weiß, was man tut.
Ich opferte nachher Polyhymnia, weil mich der Netzwerkaussetzer nicht während der Romanarbeit überfallen hatte, sondern mir da die Luft ließ.

Heute abend essen mit einer alten Freundin und deren Freundin; sie meldete sich gestern. Dienstreise, es sei egal, was das dann koste. Hört man ja gerne. Deswegen trage ich heute Krawatte. Noch einmal einen der hellen Anzüge; es sieht draußen sogar nach wieder hellem Hut aus. Der Oktober soll in Berlin erheblich wärmer beginnen, als er nun fast geendet hat. Auch das kommt mir entgegen.
Gut, eine Stunde Pynchon lesen, dann die >>>> Brüste der Béart wieder vornehmen. Mal sehen, ob ich in den >>>> Modus der Poesie als Lebensform wieder hineinfinde.

4 thoughts on “„Poesie als Lebensform“: command userpasswords2. PP232, 27. September 2014: Sonnabend.

    1. diadorim@hartmanns. In der Tat, >>> vorzügliche Speisekarte; obwohl ich immer zurückzucke, wenn jemand satt “Stengel” “Stängel” schreibt. Man kann, das ist freilich wahr, mit der Neuen deutschen Rechtschreibung nichts mehr recht, geschweige richtig schreiben. Ist aber eh zu spät. Die beiden Damen möchten gern etwas durch die Szene, was im Westen nun wirklich nicht mehr geht, von Kreuzberg, dem hinteren, abgesehen.
      Also wird es, ist auch schon reserviert, das >>>> Delizie d’Italia, napoletanisch und sizilisch geführt, gleich beide Königreiche also zusammen, zwischen ihnen die Duncker als Meer: Mal sind sie Sizilien, mal ich. Der andre von uns übernimmt die Rolle Neapels.

      (Um den Savignyplatz herum müßte ich auch befürchten, ständig einer gewissen Agentin zu begegnen. Das muß an einem so lockren Abend nicht sein.)

    2. da wünsche ich einen bekömmlichen abend! ick liebe ja den bücherbogen am savignyplatz und einiges mehr rund um ihn (kuchi in der kantstraße, sushi is halt sucht), wie auch nicht, ich hab ja von dort aus in einer pension in der knesebeck ’91 das allererste mal berlin kennen und lieben gelernt :), in der pension begrüßte mich im zimmer ein unterschriebenes foto von theodor heuss und ich las kafkas schloss. und getrunken habe ich im zwiebelfisch was und gegessen bei ashok, dem schnellinder und beide gibts auch heute noch, das finde ich sehr schön.

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