Am dritten Tag vor dem Traumschiff und einen Tag vor Prunier. Sechstes Parisjournal: Sonnabend, der 8. August 2015.


[Sur les toits de Clichy,
8 Uhr]


Es wurde spät, bis ich gestern >>>> mein Tagesvideo in Youtube hochladen konnte; >>>> Phyllis Kiehl und ich hatten uns noch einmal getroffen, diesmal „bei mir“, nämlich in dem lebenswusligen Gürtel, der sich von La Villette im Osten über Barbès bis Clichy hinzieht; wir hatten uns für die Mitte, Barbès also, entschieden, wo ich vor anderthalb Jahren für das >>>> Fahlmann-Hörstück untergekommen war; das Hotelchen steht auch noch (30 Euro pro Nacht).
Frau Kiehl stand nach Stoffen: unsere Hände strichen über die Ballen und Stöße der Vielle Déballage Dreyfus du Marché Saint Pierre dahin, während sich‘s draußen über drückender Hitze zum Vorschein eines Gewitters zusammenzog, als dessen Begleitgenuß wir ebendort unsere Kirs nahmen, wo ich in der Fahlmannzeit tägliche Morgeneinkehr gehalten. Krawumm machte es, aber nur zwei Male. Ein bißchen Regen platschte. Dann dampfte er vom Trottoir wieder hoch. Zum Dank für >>>> die Aufnahme lud ich Madame auf je zwei Schalen kurz in Roséwein gekochte Moules ein; eigentlich darf man nur von „abgeschreckt“, hätte meine Oma gesagt, sprechen, wenn auch ab zu Tode.
Nun mag sie mich morgen nach Laon begleiten, zu meinem französischen Übersetzer >>>> Prunier, anderthalb Stunden hin, anderthalb zurück. Dazwischen Gespräch über die Dichtung, ganz sicher wohl auch das Traumschiff, das nun am kommenden Dienstag den Weg in die Buchläden findet (: ich bin ein bißchen aufgeregt).
Das zweite der neuen Gedichte skizziert, morgens beim Café (kleiner Schwarzer, im kleinen Schwarzen):Unter den Brauen das Heil
Wie auf Teichen der Glanz liegt
Bevor sie uns schlucken und tränken
Wasser! Wasser! der Augen
Moore! Moore! mein letzter Zug
Atem in ihrem Schreiten
Und ist doch nur shopen
Sephora Boutiquen
Geist ist für Unterprivilegierte
Doch zucken nicht a u c h?
Reichen an jeder Ecke die Dose
Harte Matratze Bd. St. Germain

Skizzen, nun ja. (Schreibt man ‚shopen‘ besser mit z w e i ‚p‘? Der Assoziationshof würde ein andrer).
Wirklich eingeschrieben hab ich mich noch n i c h t. Aber der ‚mood‘ ist schon da, steigt aus den Steinen, ich wate.
Daß ich hier eine Kochnische habe, erzählte ich schon? Unter dem Dach? Seh ich hinaus, denke ich an den Schatz der dreizehn Häuser – eine Kinderserie der Fünfziger, in Deutschland auf Deutsch in den frühen Sechzigern ausgestrahlt. Es kann gut sein, daß sie mich zur Phantastischen Literatur gebracht hat, Initialzündung war. Im Buttes-Chaumont will ich einen Part aus den >>>> Orgelpfeifen lesen. Und eigentlich, wenn man mich ließe, im >>>> Tour d‘argent“ eine Szene aus den >>>> Fenstern von Saint Chapelle – oder d i r e k t dort? i n der Chapelle?
(Die YoutubeSerie braucht mehr Zeit, als ich dachte. Dabei hatte mein Sohn mich gewarnt.)

In den Tag, Leserin! Dritte Gedichtskizze. Sowieso wartet >>>> RHPP, und seine Sängerin wartet. Aber heut ist‘s etwas kühl.

3 thoughts on “Am dritten Tag vor dem Traumschiff und einen Tag vor Prunier. Sechstes Parisjournal: Sonnabend, der 8. August 2015.

  1. Video Sehr gut, das heutige Video, auch klanglich. Als sei das Martinshorn beabsichtigt an dieser Stelle. So kann ‘s weitergehen. Danke.

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