Das Finanzamt will mich pfänden


Hic ego qui iaceo tenerorum lusor amorum
Ingenio perii, Naso poeta, meo.



Das Finanzamt will mich pfänden – ich darf
über Zahlungen aber, die vom Sozialamt eventuelle
kommen, doch kommen da keine, verfügen,
sofern ich binnen zwei Wochen eine spezielle

Epistula ex Ponto verfaßte; dem Antrag
anliegen solle, was er nicht spezifizieren wolle,
da allgemein keine Regeln ableitbar seien,
schreibt mir Herr O – und besonders

zu eilen sei mir geboten, sonst drohten
meinem sowieso schon, ihr Idioten,
aufgekündigten Konto in Rom | Zwangsmaßnahmen
und meiner persönlichen Habe;

man schickte dafür die römische Schabe
mit Rutenbund und Beil zu mir her
an das tomische Meer meines Darbens,
um meinen hüttrigen Sehnsuchtsdom | durchzukramen

mit ihrem lahmen Liktorenglied:
Da zieht sie aus den Laden
zu ihrem faden Lächeln Papyr für Papyr,
herfür – mir zwar sehr zu Schaden, doch

sie sieht, die falbe Schabe, noch
ihr selbst zur schalen, schaben Pein,
auch in d i e s e s Lied hinein –


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