Spreewälder Matjeshappen im Arbeitsjournal des Montags, dem 4. Januar 2015.


[Arbeitswohnung, 12.32 Uhr
Beethoven IX, in Liszts Klaviertranskription]


Spreewälder Matjeshappen machen mich echt stutzig: Wo leben denn in den Au-Kanälen Heringe? Sind das nicht Salzwasserfische? Oder profitieren sie von unterdessen in die Spree verklappten Wasauchimmers?

Ich weiß nicht, wie oft ich in den vergangenen Tagen Beethovens Neunte gehört habe, bis sich dann endlich in mir so zusammensetzte, daß ich’s auch niederschreibenj konnte, was über Janowskis und des RSOs Aufführung schreiben ich wollte und nun geschrieben >>>> und eingestellt h a b e; ich bin mir allerdings sicher, meine Überlegungen zu diesem Musikstück noch längst abgeschlossen zu haben. Jedenfalls könnte ich das Ding jetzt selbst dirigieren, sofern ich dirigieren könnte. Bleib bei, Sachs, Deinen Leisten!

À propos Schuster. Ich habe mir gestern den Spaß vergönnt, >>>> durch Ovid zu reden. Das eigentliche Textchen, also sein Entwurf, lag seit 2007 hier; da war an solche Metamorphose noch gar nicht zu denken. Und die Derelve-Gedichte und einige mehr habe ich bearbeitet; bin jetzt beim Buchstaben D (da ich mir die Entwürfe, ich schrieb‘s schon, alphabetisch nach Titeln, bzw. Gedichtüberschriften vornehme); werde aber eines neuen, fest beauftragten Langgedichtes halber unterbrechen müssen. Immerhin habe ich etwas Zeit gewonnen, weil meine bis dato erste 2016er Lesung heute morgen vom 9. Januar auf den 8. Februar verschoben werden mußte: Heizungsprobleme. Die kann ich derzeit gut verstehen: minus 13 Grad hatten wir heute nacht. So ist denn doch noch der Winter gekommen, und ich kann meinen Zobelmantel ausführen gehen. Allerdings hält sich meine Lust, im Freien zu joggen, in ziemlichen Grenzen. Doch die Lust auf meine Arbeit ist zurück; >>>> Winkels Traumschiffkritik in der ZEIT wird so wenig „schuld“los daran sein wie – ecco Ovid! – Persephones ihrem Selbstwasser neu entstiegene Gespielin, die freilich nicht nur schon durch >>>> mein Sizilienbuch gehuscht ist… nein, sogar das Motto hat sie ihm gegeben:


Sie haben recht, ich tendiere deutlich zum Mythologisieren, habe aber ebenfalls recht und sollte deshalb dringend wieder einmal hinfahren: Im Februar, unter Girgenti, blühen die Mandeln… Und auch die Ceres, bei Enna, spannt die Bögen, von denen ihre Blicke schnellen…

Mittagsschlaf, Leute, – dann an die Gedichte wieder…
(Liszts Beethovenfinale).

2 thoughts on “Spreewälder Matjeshappen im Arbeitsjournal des Montags, dem 4. Januar 2015.

  1. das mit dem hering wundert mich wenig, wenn man bedenkt, daß er seit jeher tief in die lande ging und selbst der kneiper im dorf sein eigenes faß hatte, in dem er die heringe zusammen mit gurken, wahrscheinlich dill und noch anderen gewürzen einmachte und sie so stück für stück verkaufte – weitab von allen küsten.

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