III,29 – Dimmi che dubbio ti affanna, non chiuderlo dentro la mente.

Zweimaliges Hinunter- und Heraufwallen. Am Vormittag mit dem Rucksäckchen (vor Monaten hinter mir aus einem Grüppchen junger Mädchen, an denen bzw. dem ich vorübergegangen: “He! Ich hab’ genau denselben!” und wedelte mir mit einem Faksimile meines geschulterten Exemplars nach (hinter dem sich wiederum Esso-Punkte verbergen (Sie, die Pendlerin, die als solche natürlich dauernd tanken mußte, und immer noch muß, hat auch so’n Ding – Fazit: Tanken lohnte sich zumindest dazumal))), um Brot und Allfälliges (für die Südtiroler immer so statt Eventuelles oder Etwaiges) zu verstauen, was so allfällig dann doch nicht war, denn es ging schnurstracks zum Fleischer, der jeden Samstagvormittag hauptsächlich damit verbringt, mit einem großen langen Messer, hauchdünne Scheiben per Hand von einem Schinken abzuschneiden. Bewundernswerte Ausdauer. Aber ich wollte nur zur Kühlvitrine, schauen, ob Porchetta drin liegt (also Spanferkeliges). Lag drin. Und so erledigte ich es ziemlich rasch mit dem mächtigen Fleischerssohn, dessen Kopf ein Schwänzchen und glattgeschorene Seiten zierten. Ich vermißte den Mann mit den Pflänzchen. Ein Töpfchen Peperoncino hätte ich gern mitgenommen. Den Rest im Supermarkt besorgt und (“Na, Beine vertreten?” – “Esatto.” – “Ciao.” – “Ciao.”) zurück über die außen herum verlaufende Straße mit dem abschließenden Steilstück. Arbeiten bis gegen fünf, mechanisch eher und müd’, mentale Arschtritte. Genauso wie für das Aufstehen, das Überziehen der Jacke (nun schon die rentnerfarbige mit verborgener Regenkapuze, denn auch heut’ hatte es, wenngleich fern, gedonnert). Vortrag über Diven des italienischen Stummfilms. Nebst Fotoausstellung. Nicht wirklich etwas mich Berührendes, aber ich kenne den Vortragenden, der schon öfter auch Filme eingeführt hatte, stets voller Anekdoten aus der italienischen Filmgeschichte, vornehmlich der Nachkriegsjahre. Weiß immer, wer mit wem damals. Er erklärte auch das Warum heute: der Großvater wichtiger Mann in der Filmindustrie, ebenso später ein Onkel. Er schon über die siebzig hinaus. Aber immer ein wunderbarer Vortrag, wenn man gewillt ist zuzuhören. Hinzu kam noch Filmgeschichte, auch in technischer Hinsicht. Was ihn selbst betrifft, so gibt er sich gern als Chronometristen des Giro d’Italia aus, als den Mann mit der Stoppuhr. Also Geschichten. Zurück diesmal auf der innen verlaufenden Panoramastraße. Ein Feigenbaum mit prallen grünen Früchten schon. In drei Monaten wird man sie pflücken können, sofern es möglich wäre, sich waagerecht von der Mauer über der Leere abstützen zu können. Und vor der Porchetta noch lange im Ventre gelesen. Absolut anti-modern. Die Bedeutung des Mündlichen. Heißt: ihm, Tèlegono, erscheint ein Gesicht im Wasser, es findet ein Gespräch statt. Etwas Mysteriöses. Die Schwester erscheint (ebenfalls eine Frucht des Odísseo). Sie sollten es der Mutter Circe erzählen, die wisse schon Bescheid. Eine Wiederholung des Gesprächs im Berichten. Das ständige Wiederholen der Epitheta: der Göttergleiche, die Weißarmige, die Schönzopfige, der Listenreiche. Der ganzen Mythenapparat wird aufgezogen. Natürlich war’s Pallas Athene, die sich den erbeuteten Rochenstachel ausbat, um ihn in eine Waffe einschmieden zu lassen. Und schon ist man bei Hephaistos. Und die Verse tragen’s. Keine Ironie.

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