[Arbeitswohnung, 8.33 Uhr
Leszek Możdżer, Melodia da dobranoc (1999)]
gewesen aber war
wie ein Geruch eher
als Mädchen noch fraulos Geheimnis
Jetzt, da ich Gedicht für Gedicht sowohl auf dem Papier als auch in der Datei nach und nach bearbeite, gelingt was. Gutes Gefühl. Es ist dies, was mich morgens wieder leicht aus dem Bett bringt: Lust auf die Arbeit. Der Sport tut ein übriges, auch wenn ich heute wirklich mal aussetzen sollte, damit sich die Muskulatur erholt. Der Muskelkater war gestern abend wahrhaftig (und wahrhaft) exquisit.
Bin gespannt, was die Verleger sagen: die Scherzgedichte mit den „ernsten“ gemischt. Nicht seriös, sowas. Was mir ohnedies anhängt.
Nachmittags Besuch wegen des Erfurter Literaturfestivals, zu dem ich eingeladen bin, als Moderator schon mal, für Dietmar Dath, aber wahrscheinlich auch mit einer eigenen Lesung. Meine Honorarvorstellung wurde abgefragt. Weiteres werde ich nachher erfahren. Nachdem ich, was ich mich nun endlich traue, die Sommerklamotten ent- und die Wintersachen eingetütet und weggepackt haben werde.
Schön, glaube ich, ist heute früh Barcelona, Version 2, geworden:
Version 2
Rosa Stühle regnen auf den Parc Güell.
Über der neuen Dschungel
donnert von Gebäuden
und übern Parkrand her
der Manierismus:
Zu Füßen bleich das Meer,
die Seilbahn drüber, wo
des bleichen Hafens Feuerrose
bleich vor dem weichen Knochenatmen
der alten Häuser glüht,
die, als die Sonne wieder hell
das bleiche Grau durchzieht,
in ihr versinken,
doch alle ihre Klinken so
in die Lichtlaichsschlieren strecken
wie Katzen ihre Krallen recken
(Die erste Version findet sich unter dem Titel Gaudí >>>> dort:
)