An J.J. (Aus Birmingham. Statt eines Arbeitsjournales.)



<FASSADE NEW STREET


Lieber Herr J.,

gerade – aus meinem Arbeitsraum in Birmingham, wo ich zur Zeit writer in residence bin, noch bis zum 16. aber nur – sehe ich (…) auf meinem Konto. Haben Sie sehr vielen Dank dafür.
Birmingham ist spannend – ich hatte erst gar nicht hier hingewollt, aber meines Freundes >>>> Uwe Schütte wegen eingewilligt. Und nun lohnt sich die Stadt tatsächlich. Die Uni weniger. Wirkliches Interesse an Dichtung, zumal deutschsprachiger, besteht kaum, aber auch der nur dreißig Kilometer entfernt gelebt habende, ui, schlechtes Deutsch, Shakespeare ist eigentlich kein Begriff mehr. Same procedure as every year, James…
Wie auch immer, wenn unifrei, streife ich durch die Kanalwelt, durch Abbruch und Hightech, alles direkt beieinander; wahnsinnig viele Orte, die sich als Literaturorte eignen würden, fantastische Räume bei zugleich deutlicher Verelendung der nichtbegüterten, nun jà, “Stände”. Es ist ja schon in Deutschland nicht schön, kein Geld zu haben, in Birmingham ist es tatsächlich elend. Dann wieder Gebäudefassaden, die einem den Atem stocken lassen. Und ich trinke mich durchs Real Ale, so ab fünf Uhr abends aber erst.
Seien Sie von Herzen gegrüßt!
Ihr ANH

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