III, 292 – why more?

Zum ersten Mal in diesem Jahr ausgegangen am Abend, gleich zweimal hintereinander. Filmische und beim zweiten Mal auch musikalische Vorwände. >>>> Freitag wurde dieser Film gezeigt im Original, aber leider nie Kracauer gelesen, auf den Vieles in dem Film zurückging. Schwer zu sagen, ob das noch nachzuholen ist. Zumindest die ja spontan zurückgebildet sich habenden Schuppen woanders wieder vergegenwärtigen gekonnt in einer hypnotischen gar nicht mal mehr Selbstüberwindung, verschränkt die ‘beideseinander’ gemeinsame Schnittfläche – das ungegenständige Innengewände in einem “einzelig” aufreimenden Rain, die Elemente und deren Einbettung in “Etwas” (Eggers, Harlekinsmäntel).
Weimar. Vine-mare. Why more? It goeth a schill out of it, you ought to lear & lure, learn it! Und kratz’ mir den Handrücken tulpenrot.
Ein Leichter im Schlepptau irgendwie, Tauworte spinnend. Der Gang hinunter weniger leicht als sonst, weil Lampe-Fieber, aber es ging an und sogar ihn an.
Gestern dann >>>> Caligari selbst im >>>> Palazzo Petrignani (Sala dello Zodiaco). Am Klavier wie schon andere Male bei Stummfilmen >>>> Arturo Annecchino: Empathie nannte ich es hinterher ihm gegenüber, aber der stille Mensch lächelt vielleicht, aber in dem Bewußtsein, was er gemacht: was soll er dazu noch sagen, wo es nichts zu sagen gibt, sofern man es “gemacht”.
Es war in gewissem Sinne auch eine Verabredung mit dem jungen amerinischen Dichter Luca Succhiarelli. Es passierte über FB, wo er einen neuen Privatdruck angekündigt hatte. Wo man das finden könne. Beim Verleger, nämlich ihm selbst, er habe Lust, mit mir über Poesie zu reden. Ob er zum Film am Samstag käme, ‘Caligari’ nämlich. Und bat mich noch, youtubes von seinen Gedichten anzuhören. Hier >>>> ein Beispiel: ittero, Italia, itterizia inezia idiozia!. Ich erklärte mich gern bereit. Dann auf die direkte Frage, was ich davon halte: Es sei eine Menge Zorn in den Gedichtzeilen, die glücklicherweise mit dem gesprochenen Text mitlaufen, aber die Stimme, die den Zorn vorträgt, vergesse in der Stimme den Zorn, der in den Zeilen steckt. Schade, den neuen Privatdruck hatte er indes nicht mitgebracht. Es ist aber immer ein Glück, sich auf dieser Ebene verständigen zu können. Ohne, setzte ich gern hinzu, irgendetwas rechtfertigen zu müssen.
Im Lichtdämmer davor auf der Schwelle sitzend ein Sesshafter, ins Himmelsvieleck hinauf äugend wie später vor dem Filmviereck und dem Kulissenvieleck des Films (direkt auf die Wand projiziert, also nicht einmal Leinwand), viel zu hoch die Mauersegler…

wo wer am wegrand
die erde berührt

das rund der welt
ein bequemes gesäß

der ich
auch nicht gern fahr’

dreißig sagte sie
tage – die fraktur
zu entziffern

die e i n e ungeduld
die platte welt
zu umarmen

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