Einer Leserin, die half.

Nein, als Spende begreife ich es eben auch nicht; ich glaube, das hat >>>> mein Newsletter-Text deutlich formuliert. Mir ist ganz unbegreiflich, welch einen Ärger er offenbar vielen Leuten macht. Eine Freundin schrieb sogar von ‘Gejammer’, das gab dann einen korrespondierenden kleinen Streit. Es ist mir völlig bewußt, welche Arbeit ich leiste – bisweilen (“Tagebuch”) gegen die eigenen Interessen, weil diese Art Offenheit auch dazu führt, daß sich mir, sagen wir, Möglichkeiten entziehen. Aber ich verfolge hier eine Idee, die eine eben auch ästhetische und kunsttheoretische ist und ganz nebenbei auch die Frage berührt: Wie soll man leben? Damit fasse ich ganz offenbar an Tabus: ‘Darüber spricht man nicht’, “immer dieser Fickgeschichten’, ‘sowas gehört nicht an die Öffentlichkeit’ usw. usf. Es ist ja nicht nur so, daß solche Diskussionen offen in Den Dschungeln ausgesprochen werden, sondern wie oft ich mit Freunden und Bekannten diskutiere, das kann ich schon aus Platzgründen gar nicht darstellen. Und sozusagen im Nebenbei entsteht noch dieser Andersweltroman, über 640 Seiten, das sind schätzungsweise 800 in Buchform, hat der dritte Teil bereits, nebenbei entstehen die theoretischen Schriften, hin und wieder eine Erzählung, dann wieder ein Hörstück für den Rundfunk – ich möchte ernsthaft wissen, wer unter meinen ‘Kritikern’ auch nur annähernd so viel arbeitet. Nein, mildtätige Spenden sind das nicht.

4 thoughts on “Einer Leserin, die half.

  1. “Aber das war doch klar!”
    LESERIN das war doch klar, daß die ehrlichkeit und der daraus resultierende hilferuf
    ihrerseits so etwas auf den plan ruft.
    diejenigen die etwas geben wissen schon warum. machen sie sich da mal keine sorgen.
    ich jedenfalls weiß vohin mein geld geht. für ihr “refugium”.
    ANH Seltsamerweise scheint es fast allen außer mir selbst klargewesen zu sein – also sowohl denjenigen, die sofort auf den Plan t r a t e n, um sei’s zu hämen, sei’s das Vorhaben zu unterlaufen, als auch jenen, die helfen möchten; manche von denen können und tun’s (eine andere Leserin hat weitere sechs Mieten übernommen), andere haben für sich selbst keine Mittel. Einige erstaunt meine Offenheit, sie macht ihnen sogar eine Art Hoffnung, glaub’ ich; wieder andere ärgert diese Offenheit. Vielleicht, weil sie sie an eigene Grenzen gemahnt. Und weil mir bereits als Heimlichtuerei vorkommt, was gemeinhin als ‘Privates’ ideologisiert wird. Ich denke nur, es nimmt mir weder Geheimnis noch Präsenz, wenn ich darstelle, was ist. Und meinem Werk sowieso nicht. Vielleicht liegt es aber auch d a r a n: Daß meine Bitte um Beistand sehr wohl als das gefühlt wird, was sie ist: als eine Forderung. Texte wie der meines Newsletters definieren den Hilferuf anders; zwar formuliert er eine Schwäche, aber sie kommt – und ist es – als Stärke daher. Dadurch gehen den Menschen ihre gewohnten Kriterien verloren. Das erleben sie als einen Angriff auf sich – also auf die eigene Sicherheit, darüber bescheid zu wissen, was etwas sei und wie, und deshalb auf die eigene Haltung. Plötzlich steht die auf dem Prüfstand, auch wenn nur jemand darum gebeten hat, daß seiner Arbeit eine ihrer materialen Grundlagen nicht entzogen wird.

  2. da faellt mir auf anhieb schon wer ein. unter widrigeren umstaenden mit mehr einsatz fuer andere und mit sehr viel weniger “gejammer”. andere liga einfach. sie koennen das gern loeschen aber ich denke schon dass die tradition auf die sie sich da berufen eine andre ist als der oeffentliche jammerstab.
    von entwicklung mal ganz zu schweigen.

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