Schwer unterschlafen: Nach der Lesung der Literarischen Aktion. Arbeitsjournal. Donnerstag, der 20. Mai 2010. Und wieder zur Burg Gurre im Nordseeland des Konzerthauses. Mit der Kleinen Theorie des Literatischen Bloggens Nr. 126, nachgetragen in einen Kommentar.

7.39 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Latte macchiato, Morgenpfeife. Mein Zustand läßt sich „verkatert” nicht nennen, aber „unterschlafen”. Erst gegen halb drei, nachdem ich nach >>>> der Lesung noch mit dem Profi >>>> in die Bar gefahren und dann nachts eine viertels Strecke mit dem Volvo heimgeradelt war, lag ich im Bett und telefonierte zudem noch eine halbe Stunde mit einer Löwin, die, so schlaftrunken sie, als ich anrief, war, um so munterer wurde, je mehr wiederum an mir nun der Schlaf sog. Vom Rest weiß ich nichts mehr.
Völlig neue Leute bei dieser Lesung, aber auch >>>> Aléa Torik war da. Was mich mehr als gefreut hat. Als ich sie nach Olga fragte, erzählte sie allerdings, und das verstimmte mich, sie habe die Freundin eine Klippe hinabgestürzt. Klar, das war auf mich gemünzt, sie hatte es meinetwegen getan, darüber mußten wir gar nicht sprechen: sie hat es aus Eifersucht getan auf diese meine Anima, die ich noch gar nie gesehen. Immer nur gehört, immer nur gelesen hab ich von ihr. Und bin mir sicher: nur ihretwegen hat Aléa mich noch nicht zu sich nachhause eingeladen. Das sagte ich ihr selbstverständlich nicht, einmal, weil sich das nicht gehört, zum anderen, weil sie es hier eh lesen würde; hätte ich es ausgesprochen, ich hätte es hier nicht mehr schreiben können, ohne redundant zu sein.
Mich entschädigte, zugegeben, eine Mulattin, die im Publikum saß. Zwar, sie war mit ihrer Geliebten dort, aber das erlaubte ihr, sich allein meinen Texte zu öffnen. So kam sie denn auch später nicht mit in die Strandbar. Sehr gut gefiel mir >>>> Martin Jankowski, der den Abend geradezu elegant moderierte: nicht nur gut vorbereitet eloquent, sondern in einer auf eine Weise verbindliche Art, wie ich das fast nur von Menschen kenne, die im Osten sozialisiert worden sind. Ich hoffe, Ihnen ist klar, daß dieser Bemerkung keine DDR-Nostalgie zugrundeliegt; es waren dort „einfach” die sozialen Verbindlichkeiten anders geprägt und ausgeprägt als in der BRD. Ich las die achte Bamberger, dann Clara Grosz aus >>>> „Selzers Singen”, sowie ein paar wenige Gedichte aus >>>> „Der Engel Ordnungen”. Von früheren Tagen kenne ich die Regel, man lese am besten pro Jahr nicht mehr als zweimal in ein- und derselben Stadt; dadurch, daß ich jetzt die Veranstaltungsorte quer durch „Szene”, die Szenen sind, wechsle, erweist sie sich als falsch, und zwar vor allem dann, wenn man den anschließenden Buchverkauf ins Kalkül nimmt. Sicher hat das a u c h etwas mit diesem speziellen Berlin zu tun, mit der unüberschaubaren Größe dieser Stadt, aber nicht nur.

Gut. Ich werde mal die Löwin wecken. Und um neun radle ich >>>> zum Konzerthaus los: dritte Vorprobe. Heute treffen alle Musiker des Orchesters für die Gurrelieder zum ersten Mal aufeinander.

17.36 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Gegen 16 Uhr war ich >>>> von der Probe wieder hier, müde, sehr müde, schlief dann eine bleischwere Stunde, in der DB mittendrin anrief, der aber schon was ahnte: „Hast
du dich gerade hingelegt?” Oder er hatte >>>> Der Dschungel Gurre-Erzählung mitverfolgt. Dann war er rein der Zeitlogik wegen im Bilde. Ich habe mir jetzt meine Biografien über Berg und Schönberg herausgesucht, um noch einmal aus deren Sicht zu den Gurreliedern zu lesen und daraus, zusammen mit den mythisch-sprachlichen Spekulation Grimms und eigenen Fantasien, die nächsten Gurretexte zu montieren, mit denen ich die nun eingetretene GURRE-PAUSE überbrücken will, – wobei „Pause”, nun ja: das gilt für mich, gilt für Zagrosek eventuell, gilt wohl auch für Sie: für die Orchestermusiker aber nicht. Von denen ist ein jeder jetzt auf seine Stimme und eigene Recherche zurückgeworfen. Es wäre schön, wenn meine kleinen Anmerkungen den Musikern auch etwas dazugeben.

Hier sieht’s restlos chaotisch aus. Irgendwann brauche ich die Zeit, muß ich sie mir wieder nehmen, für Ordnung zu sorgen. Und eine Putzfrau muß her, ganz ganz dringend. Zumal. Im Grunde bin ich schon wieder auf dem Sprung, diesmal zur Familie hinüber. Es gab Ärger mit meinem Jungen. Welch ein Racker! Gestern schon. Eine Mathe-4 verschwiegen, auch noch gelogen, die Arbeit sei noch nicht zurück; und auf dem Heimweg vom Konzerthaus ruft mich die Klassenlehrerin wegen eines nächsten Ärgers an. Jetzt treff ich sie, zusammen mit dem Racker, morgen um halb zwei drüben im Klassenzimmer. Au Mann, au Backe. Wobei, ich selber war als Schüler nicht anders, nein: ich war noch viel schlimmer. Nur: Will ich, daß mein Bub diesen harten Weg geht? Will er das? Hm.

Und heute abend bis in die Nacht sowieso wieder Am Terrarium, da लक jobben muß. Bar wäre eh nicht, da ist heute Handtaschentag.

(Immer noch wartet diese scheiß Steuererklärung. Und vieles andere muß ausgeglichen werden; die Zeit bis zur ersten Zahlung des Berlinstipendiums wird eng. Dabei wären Flüge zu buchen: Paris im Juni >>>> zu Prunier, vor allem aber im Juli für Italien. Das geht nur, wenn ich Spiel in der Visacard habe.)

23.55 Uhr:
Es bleibt dabei, ganz offenbar: >>>>> Das Private ist das eigentlich Politische. >>>> MEEREs wegen und mit dem Buchverbot habe ich einiges gelernt, das sonst unvermerkt an mir vorbeigeglitscht wäre. Insofern habe ich dem Kläger viel zu verdanken.

39 thoughts on “Schwer unterschlafen: Nach der Lesung der Literarischen Aktion. Arbeitsjournal. Donnerstag, der 20. Mai 2010. Und wieder zur Burg Gurre im Nordseeland des Konzerthauses. Mit der Kleinen Theorie des Literatischen Bloggens Nr. 126, nachgetragen in einen Kommentar.

  1. Will er das? Oben im Blog die Widmung für Ihren Sohn.
    Und in diesem Text Auskünfte über seine schulischen Leistungen, sein Verhalten.
    Meiner Meinung nach gehört die schulische Leistung und das Verhalten eines Kindes nicht in die Öffentlichkeit gezerrt. Diese Dinge sind mit Gelassenheit zu Hause im guten Miteinander zu lösen. Warum stellen Sie sich und die Ihren, Ihre Finanzen etc. so zur Schau? Weil es “in” ist?

    1. Gefühle @ Seldor
      Genau. Und man bekommt fast mütterliche Gefühle für ANH. Einen Kakao kochen, Pfannkuchen backen und sagen: Alles wird gut. Es steht so viel Schmerz zwischen seinen Zeilen, Suche, Zerrissenheit.

    2. @putzfrau & Seldor. Oben im Blog die Widmung für Ihren Sohn.

      Wenn wir so weit kämen, für eine Widmung fragen zu müssen, wär es bitter um uns bestellt. (Ist es offenbar, da Sie diese Frage so stellen).

      Will er das?

      Ich zeig’s ihm immer wieder. Eine meiner „Lehren”: Nie ein Geheimnis machen. Offen sein.

      Meiner Meinung nach gehört die schulische Leistung und das Verhalten eines Kindes nicht in die Öffentlichkeit gezerrt.

      1) Das Wort „zerren” ist eine Banalität, das Idiom ein Klischee. 2) Ihre Formulierung ist bewußt suggestiv. Wovor haben Sie Angst? – Aber es freut mich, Ihnen ein Spiegel zu sein. So werde ich den Aufklärern zugerechnet werden.

      Diese Dinge sind mit Gelassenheit zu Hause im guten Miteinander zu lösen.

      Erstens: wer sagt, sie s e i e n? Wer stellt das „Gesetz” auf? Auf welche (wessen) moralische Norm beziehen Sie sich? Wessen also haben Sie die Ihre werden lassen? Ein bißchen nachzudenken hilft.

      Warum stellen Sie sich und die Ihren, Ihre Finanzen etc. so zur Schau?

      Weil es nichts ist, dessen sich jemand schämen müßte. Weil man die versteckten Dynamiken, die allgemeine sind, andernfalls schützen würde und sich mit ihnen handgemein machte.

      Weil es “in” ist?

      Ist es das? Wäre es das, hätte ich dann mit so viel Widerspruch zu tun, unter anderem jetzt Ihrem? Offenbar ist I h r e Meinung in, nicht die meine. Daß ich auf in-Sein nicht viel gebe, ist an sich bekannt. Aber vielleicht müssen Sie sich nur erst noch etwas einlesen.

      das wirkt so verzweifelt irgendwie

      Richtig. Genau das ist es manchmal. Finden Sie das einen Makel, wenn es die Situation so klarstellt? Möchten Sie lieber Rüschen und Bonbons?

      um Öffentlichkeit buhlend

      „Buhlen” ist wieder ein wertender Begriff. Daß es mir, wie jedem Künstler, auf Öffentlichkeit ankommt, bestreite ich hingegen nicht. Weshalb sollte ich? Ich will meine Kunst durchsetzen. Und werde das auch tun.

      Nicht schön. 

      Über Geschmack läßt es sich gut streiten, aber es ist sinnlos.

      Und man bekommt fast mütterliche Gefühle für ANH. Einen Kakao kochen, Pfannkuchen backen und sagen: Alles wird gut.

      Das ist entschieden zu wenig. Aber Sie dürfen mir Geld schicken. Ich nähme es, ohne mit der Wimper zu zucken, an. Ich brauche ziemlich viel davon. Meine Adresse ist bekannt, ein Konto allerdings habe ich nicht mehr.

      Es steht so viel Schmerz zwischen seinen Zeilen, Suche, Zerrissenheit.

      Das haben Sie gemerkt? Und schreiben dennoch solch ein Zeugs? Jedenfalls liegen all Ihre Argumente, bzw. Bedenklichkeiten auf dem Sofa der angepaßten Bürgerlichkeit. Die langweilt mich. Allerdings, je nach Perspektive ‘gegen’ oder ‘für’ mich gewendet, frage ich mich bisweilen, ob ich nicht unbewußt einen weiteren >>>> Rechtsprozeß provoziere. Ich muß, wie für die Zukunft meines Sohnes, auch für die Zukunft meines Werkes sorgen. Schon der Prozeß um MEERE wird dazu führen, daß, wenn ich eines Tages nicht mehr dasein werde, die in unseren Jahren verbotenen Bücher verglichen werden,, von späteren Lebenden, und dann wird sich zeigen, wo die Kunst war. Es kann nichts schaden, dem einen weiteren Akzent zu geben.

    3. ehrlich gesagt, ich würde Künstler unterstützen und habe auch schon unterstützt, aber Kunst wird mit Kunst durchgesetzt, aber nicht mit Kindern.

    4. @Seldor. Sie tun so, als hätte mein Junge darunter zu leiden. Hat er nicht, glauben Sie mir. Aber Sie wollen das nicht glauben, da kann man tun, was man will. Selbst, wenn man Ihnen einen Vater wünschte, wie ich einer bin, es hülfe nix. Also kehren Sie sich ab von mir, anstatt Ihr Zeug hier weiter hinzuklieren. Oder klagen Sie mich an. Nur sind Die Dschungel kein geeigneter Ort – einfach, weil ich kein Demokrat bin. Am besten wäre es, Sie versuchten, meines Sohnes Mutter auf Ihre Seite zu bekommen… ich kann Ihnen sehr schnell ein paar kleine Leute nennen, die da mitmachen würden, nenne ich Ihnen auch gerne, wirklich gerne… aber das nicht öffentlich, sondern so unter vier Augen bei ganz viel Talisker, den aber Sie dann bezahlen, weil ich ja die Zeche notwendigerweise schuldig bleiben muß. Die Zeit der Deckel ist vorbei, und Schuldscheine nimmt man von mir nicht mehr.

      Am einfachsten wär’s aber, Sie läsen erst mal paar Bücher von mir, bevor Sie Ihre Stimme erheben. Das kommt einfach besser.

    5. es scheint, putzfrau; seldor, Sie hätten die Poetik Herbsts noch nicht gerafft. Ich auch nicht. ABER : wie i c h es sehe, geht es hier auch um die Offenlegung künstlerischen Schaffens. Jürgen Beckers Frage von 1977 “Wird man deinem Buch die Schwierigkeiten anmerken,/ die mit deinem Buch nichts zu tun haben, aber/ in denen du jetzt lebst?” ist in dieser Hinsicht wohl längst passé – warum auch nicht? Seien Sie doch froh, dass hier nun endlich dem Biographismuseifer eines jeden kleinbürgerlichen Lesers zur Genüge Genüge getan wird; umso amüsanter, dass die Kleinbürger am lautstärksten aufheulen…

    6. Eben drum @beamunt zu putzfrau&Seldor. In Ihrer Replik steckt aber auch eine weiterreichende Grundfrage.
      Das Verhältnis von Politik (Ästhetik) & Privatem ist in Der Dschungel theoretisch ein ständiges Thema, zuletzt ausgeführt >>>> dort, sowie, explizit auf die 68er These bezogen, unter weiterem >>>> da. Ins Kalkül gehört, daß Die Dschungel-insgesamt in der direkten Folge – und, wahrscheinlich, a l s eine Folge – eines Buchverbotes entstand. Bereits insofern ist sie ästhetische Reaktion: ästhetische Antwort, hat dann aber zunehmend die Poetik meiner Romane in sich hineingenommen, zu nächster Anwendung gebracht und schließlich mit weiterentwickelt. Um sie zu verstehen, genügt deshalb die Lektüre Der Dschungel wohl n i c h t, sondern eine Lektüre der Romane muß sich daranlagern.

    7. @putzfrau hatte nicht ganz unrecht, mit “in” . es ist eher ein zeitgeist und hat mit poetik nicht viel zu tun. seit ungefähr 20 jahren wird der schriftsteller als privatmann wichtig und weniger die texte. man kann das am literaturbetrieb gut erkennen. die figuren werden alle interessanter, die texte uninteressanter. den grund vermute ich im mangel an erfahrung und mangel an stoffen, die einen kreis umschreiben, der größer ist als das privatleben. der autor von heute sitzt in der falle. er lebt ein dutzendleben in mittleren temperaturen, aber er hat noch seine bücherregale. daraus excerptiert er dann erfahrungslose texte, denen man ihren secondhandcharakter anmerkt. es scheint also ein präkariat an erfahrung zu geben, ein präkariat des stofflichen. deshalb muss der autor heute sein privatleben, das relativ austauschbar ist, zur poetik stilisieren. als eine art journalismus des privaten. vielleicht blüht deshalb die tagebuchkultur im netz gerade. ich habe mich in den letzten wochen auf vielen seiten umgesehen. überall das selbe mit kleinen unterschieden und änderungen. dass aber jemand seine kinder nun auch noch dazu herschleift, ist wahrscheinlich einzigartig.

    8. @seldor. Sie haben eine – mit Absicht, unterstelle ich – ausgesprochen verengte Sicht. Zum einen kennen Sie meine Bücher nicht und kennen überhaupt Gegenwartsliteratur, scheint mir, abseits des Mainstreams wenig. Sonst würden Sie nicht solch einen Unfug behaupten. Lesen Sie mal Peter Kurzeck, lesen Sie mal Gerd-Peter Eigner, lesen Sie mal Dorothea Dieckmann, lesen Sie mal Paulus Böhmer, lesen Sie mal Marcel Beyer, lesen Sie mal Helmut Krausser (nur sein letztes Buch lassen Sie, bitte, gegen Ihr Vorurteil, aus; lesen Sie mal Christian Kracht, lesen Sie mal Elke Erb, lesen Sie mal Ulf Stolterfoht, lesen Sie mal Daniela Danz, lesen Sie mal – ach, ich kann gar nicht mehr aufhören, Ihnen das Vorurteil um die Ohren zu schlagen und beschränke mich dabei allein auf deutschsprachige Autoren, von solchen wie Pynchon sprech ich erst gar nicht…)
      Zum anderen verengen Sie die Sicht der Leser Ihrer Kommentare darauf, daß ganz unter anderem auch mein Sohn eine Rolle spielt, auch ästhetisch eine Rolle spielt. Dabei habe ich Ihnen den Link auf die Gründe doch an die Hand gegeben. Aber nein, Sie möchten so allzugerne sich selbstbefriedigt wissen. Nun gut, das ist ja offenbar leicht: Nehmen Sie mein mea maxima culpa in die eine Hand, Ihr Gemächtel in die andre, und dann, finde ich, darf es losgehn: Asche auf mein Haupt. Etwas anderes wird ja nicht kommen.

    9. Lupus schrieb: “Aufgeflammt?” Lupus (Gast) meinte am 2010/05/21 08:42:
      Ah, das macht aber doch ärgerlich. Was hat die Veröffentlichung von Kinderfotos mit dem Thema Ihres Buchverbots zu tun? Eine erwachsene Person kann sich wehren und die eigenen Persönlichkeitsrechte wahren oder darauf verzichten. Und wenn es sich um ein literarisches Werk handelt, gilt überdies immer, das sei Fiktion, das kann eine Person, die in einem Ihrer Werke “vorkommt”, auch durch Sie gestützt behaupten (“Ich bin kein Realist.”)

      Gut. Für ein Kind, über das in einem Kontext geschrieben wird, in dem auch der unbefangene Leser den Eindruck gewinnt, es würden Tatsachen berichtet, trifft das aber alles nicht zu. Egal, ob Sie dem Kind zehnmal die Einträge zeigen. (Und den Dreijährigen zeigen Sie die Einträge auch?) Die Tragweite namentlicher Nennung im Zusammenhang mit Einzelheiten des Schullebens, der Ausbildung, Lernschwierigkeiten oder meinetwegen Jungsstreiche kann ein Zehnjähriger nicht ermessen. Das haben ganz allein Sie entschieden. Sie müssen andere Leute naiv nennen! Selbst wenn es technisch die Möglichkeit gibt, Daten aus dem Internet komplett zu entfernen/ entfernen zu lassen, sieht es momentan nicht danach aus, als würden Google u.a. sich auf ein – bereits diskutiertes – “Verfallsdatum” von Daten einlassen (das würde ja ihr eigenes Geschäft gefährden). In diesem Sinne kann man wirklich nur hoffen, dass alle Geschichten über Ihren Sohn hier erfunden sind, der Name eingeschlossen.
      Ob Sie über Ihre eigenen Geld- oder sonstigen Schwierigkeiten schreiben, ist Ihre Sache, keine Frage. Dass Sie solche Entscheidungen für Minderjährige treffen, in der Tat, da muss man nicht “Troll” sein, um das zu kritisieren. Natürlich, man muss es sich auch nicht durchlesen (sollte ich vielleicht auch zukünftig unterlassen). Aber das ist kein Argument, insbesondere nicht, wenn man es bereits getan hat. Man wird es unwillkürlich in den Kopf bekommen, wenn man den Vorbildern dieser möglicherweise nicht erfundenen Blog-Kinder eines Tages begegnet. Und dafür ist auch gleich, WIE es die Beurteilung dieser (dann vielleicht schon erwachsenen) Menschen beinflusst. Niemand ist frei von Dingen, die er einmal gelesen hat. Keine literarisch bloß interessierte person, aber erst recht kein potentieller Arbeitgeber. Und auch die können lesen. Und niemand weiß, wo Ihre Kinder eines Tages arbeiten wollen und werden, auch Sie nicht.

      Und nebenbei bemerkt, die gezielte Veröffentlichung von Geschichten über “eigene” und “angenommene” Kinder ist nun wirklich Pop, nämlich Teil von Strategien in den Bereichen von Popmusik und Mainstream-Film sich prominent hervorzuheben. Siehe Madonna, Brad Pitt u.a.

    10. @Lupus. Ich habe Ihren Kommentar hierher verschoben, weil die Angelegenheit hier grad diskutiert wird. Auf meine Gegenargumente zu Ihrer – bürgerlich nachvollziehbaren – Position habe ich teils in diesem Kommentarbaum verlinkt, teils sind sie anderwärts und oft in Der Dschungel genannt; ich mag mich nicht wiederholen. Wenn Sie eine andere Position haben und da wir beide von unseren Positionen ganz sicher nicht abrücken werden, frage ich mich in der Tat, weshalb Sie Die Dschungel noch immer, seit Jahren, lesen. Aber das müssen Sie eigentlich sich selber fragen, ich habe gar nicht die Zeit, noch das Interesse, Ihrer Motivation nachzuspüren.
      Was den Pop-Vorwurf anbelangt, so muß ich einfach lächeln: Ihnen ist der Schmerz offenbar fremd, um den es geht. Mein Schmerz ist aber, insofern er in das Werk geht, nicht “privat” – wie ich insgesamt an Privatheit nicht glaube, sondern sie für einen Vorschurz der Warenindustrie halte. Abgesehen hiervon bin ich in allem Dichter, es gibt keine Trennung für mich von privat und nicht-privat; ich kenne auch keine Freizeit, wie wahrscheinlich Sie. Beruf und Leben fallen für mich absolut zusammen. Dies ist mein einer poetischer Ansatz; er kam spät, zugegeben: ich bekam ihn, kann man sagen, beigebracht. Insofern die bürgerliche Gesetzgebung etwas anderes vorsieht, sind sie und ich Feinde. Auch das ist, um nur mal an Genet zu denken, nix Neues – der Unterschied besteht alleine darin, daß ich mich eines sogenannten “Neuen” Mediums bediene, das mir rein publikationstechnisch diese Engführung von Werk und Leben erlaubt.
      Im übrigen steht es Ihnen ja frei, mich auf Aberkennung meines Sorgerechtes zu verklagen oder anderweitig dafür zu sorgen, daß ich endlich verstumme. Aber Ihr Interesse steht dagegen, Sie klagten, letztlich, gegen sich selbst. Deshalb schreiben Sie lieber weiter Ihre bourgeoisen Kommentare, anstelle sich kenntlich zu machen.

      Im übrigen zeugen alle meine diesbezüglichen Einträge von Liebe. Vielleicht ist gerade das Ihnen peinlich: Sie haben ihr nichts entgegenzusetzen als Ihre abstrakte, dürre Moral.

    11. Sie sind lustig, man liest im Netz, was man lesen will. so einfach. Andere fernsehen oder lesen Knallblätter oder machen sich Gedanken über Knallblätter. Unterhaltung.

      Und verklagen? Quatsch. Sollten Ihre Kinder (ich fasse die jetzt mal so zusammen, da ich es unerheblich finde, ob ein sozialer Vater auch leiblicher Vater ist) keinen Schaden nehmen, wozu dann, um recht zu haben? Und auf welcher Grundlage eigentlich? Sie haben Sorgerecht, Sagen sie, ich nehme an zumindest für Ihren großen Sohn. Solange Sie keine Straftaten darstellen, und ich gehe tatsächlich nicht davon aus, dass Sie das tun (welche verüben oder sie darstellen), solange können Sie Fotos und Geschichten von Ihren Kindern veröffentlichen, so viel Sie wollen. Zudem belegen diese Geschichten – angenommen, sie stimmen – ja, wie Sie sich ernsthaft bemühen, das meine ich ganz ohne Ironie. Da könnte sich mancher Vater ein Beispiel nehmen, wiederum ohne Ironie. Und Tausende stellen Fotos und Geschichten von ganz sicher nicht erfundenen Kindern ins Netz und halten das für harmlos. Vielleicht ist es das ja auch, auch wenn manche Leute meinen, man sollte mit eigenen Daten und speziell denen von Kindern vorsichtiger umgehen. Sicher alles Spießer, ich bin da Laie, auf dem Gebiet des Spießerexperten-, wie auch des Internetexpertentums.

      Und sollte es doch schaden, können die Erwachsenen ja dann eine Therapie machen. Haben wir doch alle. Ja, das tut weh. Das zu schreiben, meine ich. Es zu lesen – keine Ahnung.

      So. Und. Bourgeois? Geschenkt.

      Kenntlich machen? Was hätten Sie davon? Ich glaube nicht, dass wir uns persönlich kennenlernen müssen. Un nu is gut. Ja.

    12. @ seldor: Hervorragend Diesen Ihren Text flugblättern, posten, an die Mauern kleben! D a s ist es doch (um die gesperrte Stilistik dieses Blogs zu äffen). Selten, seldor, las ich die Problematik “inner” Literatur so perfekt auf den Punkt gebracht wie hier. Herzlichen Dank dafür. Schade, ich putzfrau, Sie seldor, man könnte sicherlich hervorragend miteinander Espresso trinken, wenn denn das Netz nicht so durchlässig, anonym und handgreiflos wäre. Küsschen! Oder auch Küßchen!
      Ihre putzfrau

    13. herbst, die völlige wahllosigkeit ihrer aufzählung verweist auf ein problem im verhältnis zwischen fülle und reichtum. sie behandeln das “gelesenhaben” hier wie ein “haben” – der sammler “hat” fülle, der leser “ist” reich. Ich zähle mich zu den Lesern. Sie sitzen immernoch einer romantik auf, die da heißt: unter den weniger bekannten autoren finden sich zumeist bessere texte. leider muss ich ihnen sagen, dass das nicht so ist. Gute und schlechte Texte sind sehr gleichmäßig verteilt.
      Ich lese gerne gute Texte. Und weil das so ist, lese ich wahrscheinlich relativ wenig, weil mich gute texte oft lange lange beschäftigen. in 1 guten text stecken 1000 gute bücher. darüber hinaus ist mir das internet eine art tageszeitung, um stimungen zu erfassen.
      aber es gibt auch interessante texte im netz. ich lese ihre musikbeiträge immer mit interesse, weil Sie hier spezialisiert sind…und ich ein spezielles interesse an musikspezifischen Problemen habe, und werde ihnen dafür demnächst vielleicht auch was überweisen.
      aber was lupus einwand betrifft, muss ich ihm insofern zustimmen, als dass in zukunft zu erwarten ist, dass profiler von versicherungsagenturen ebenso wie von krankenkassen oder human ressource management – abteilungen in der lage sind, ein psychoprofil von ihrem jungen zu erstellen. Das bedeutet, er kann in zukunft ebenso manipuliert wie selektiert werden, weil sie seine “pathologie” offenlegen. Und das ist etwas, dass er selbst nicht überblicken kann – und sie auch nicht. Sie verraten seine Kindheit. Sie verarbeiten seine Zukunft. Und das hat nichts mit Poetik oder Politik zu tun, sondern mit verwaltungsakten.
      Und damit liefern sie ihren bub an das system aus, dass sie angeblich bekämpfen.
      Ihr Bub wird einschätzbar, eintaktbar. Sie machen ihn damit schon sehr früh selektionsfähig.

    14. Bezug auf mancherlei Nun, lieber ANH, da Sie kein Demokrat sind und auch das Bürgerliche, vielmehr Kleinbürgerliche ablehnen, da man uns zeiht, Ihre Poetik nicht zu “raffen”, da Ihr Sohn “eine Rolle spielt” (ein Rolle?) und Sie mal wieder meinen, jemand würde sich in dem spiegeln, was er schreibt – nun, ich putze Spiegel, fremde Spiegel, gell? – und da Lupus (herzlichen Dank!) so wunderbar schreibt/geschrieben hat, schreib auch ich noch mal, wische aber mit meinem Lappen nicht über allen Nippes, sondern bleibe bewundernd vor Ihrer Meinung stehen, das Bürgerliche sehe gesetzlich eine Trennung von Privatleben und Berufsleben vor. Auch ich, so meinen Sie, sei eine Bürgerliche samt aller negativer Eigenschaften, von denen das “Kleine” wohl das miserabelste ist. Zunächst: Da Sie so sehr betonen, n i c h t bürgerlich zu sein, haben Sie wohl noch viel davon selbst im Schrank, das Sie hier öffentlich verbal in die Altklreidersammlung werfen. Voilà, man staunt. Doch auch ich bin, bürgerlich hin oder her (oh doch, bin Bürgerin dieses Staates, Genießerin der großen Freiheiten, Sie eigentlich nicht oder wie?), also, auch ich bin jemanda, die Beruf und Privatleben miteinander zu verbinden weiß, ein langer Weg bis dahin, schmerzhaft, auch das, aber geschafft und immer weiter. Kinder gehören dazu, geben sie uns doch die Richtung vor, den Weg – und nicht umgekehrt. Sie empfahlen, diverse Autoren zu lesen, nehmen Sie darum auch meine Empfehlung an und lesen Sie “Männer” von Gerald Hüther, d a s passt so richtig zu Ihnen, wenn ich das als Ihre putzfrau sagen darf (was ich natürlich nicht darf, ich weiß). ––– Lupus und seldor, es würde uns was fehlen, gell, wo sollten wir uns treffen, wenn nicht hier, im DieDschungel, auf Lianen schwingend, den Staubwedel in den kleinen Zeh geklemmt. Man fände sich in der realen Welt nicht. Ein Jammer. Und, lieber ANH, ich putzte wahrlich gern bei Ihnen, wenn denn nicht viele Kilometer uns trennten.

    15. lupus, putzfrau, seldor, anh ich finde diese diskussion absolut interessant und wichtig. was ich mich hier schon immer gefragt habe ist die absicht, die herr herbst verfolgt. wenn man das sich distanziert anguckt, nimmt er eigentlich etwas auf was massenbewegung geworden ist, ich meine die veröffentlichung von privatestem im netz. herbst ist doch keine ausnahmeerscheinung. mal weggelassen, dass diese geschichten von seinen kindern überhaupt nicht im zentrum des dschungels stehen, sondern sie sind immer mit eingestreut, aber nicht mehr. Er erzählt auch nichts schädliches, finde ich. die frage, die sich mir und ihnen auch immer wieder zu stellen ist, ob man überhaupt sowas erzählen darf. ich meine das ganz unabhängig von der rechtlichen lage. wenn herr herbst das sorgerecht hat, darf er das juristisch ja tun. oder sehe ich das falsch? es geht also um eine innere moralische frage, das hat dann wirklich etwas mit der frage von kunstfreiheit und persönlichkeitsrecht zu tun. nur dass genau diese frage in den meisten fällen von myspace, facebook und youtube ja gar nicht zutrifft. wenn es dort nicht zutrifft, warum soll es dann in der kunst zutreffen, frage ich mich.
      ich habe noch eine überlegung: wenn herr herbst diese sache nicht mitbedienen würde, würde er dann ein material das künstlerisch bearbeitet werden muss, ignorieren? was bringt das, wenn er das links liegen lässt? also um sowas dreht sich meine frage. es geht nicht darum ob er was schreibt, das den kindern schadet. das tut er ja nicht. sondern ob man das überhaupt darf und warum ein schriftsteller das nicht darf, wenn alle anderen das dürfen. ich kenne kein blog, das auch nur entfernt so offen ist wie der dschungel. vor allem kenne ich keins, was so viel widerspruch zulässt und auch noch die plattform dafür gibt. deshalb stimmt auch der vergleich mit jolie nicht. im dschungel passiert etwas, was woanders gar keinen platz kriegt. ich weiss einfach nicht, wie ich das einordnen soll. aber es beschäftigt mich. deshalb finde ich das gut, dass das diskutiert werden kann. vielleicht sagt herr herbst mal was zu seiner motivation. aber vielleicht hat er das auch schon gesagt.

    16. @mch: Kunst ernst nehmen Lieber mch, Danke für Ihre Überlegungen, die auch meine sind. Der Hase sitzt doch im sprichwörtlichen Pfeffer, wenn man sich zum Beispiel dieses Experiment ansieht, das, glaube ich, in der Schweiz gemacht wurde: Man hat einer Gruppe Jugendlicher für einen Monat Handy und Internet-Communities gesperrt. Die Jugendlichen reagierten wie auf Drogenentzug. Vollkommen unfähig, sich “im realen” Leben zu bewegen. DJ Lobo behauptete letztens sogar, das Internet sei die reale Welt und die reale sei Fiktion.

      Ich denke, es ist eine Wahnsinns-Flucht (im Wortsinn: Flucht vor Wahnsin), die die Menschen treibt, sich im Internet so zu outen – und dann, wie ANH, zu behaupten, der KRITIKER würde sich outen.

      Dabei ist die Flucht völlig legitim. Jeder soll “nach seiner Façon” selig werden. Andere reisen, gehen ständig essen, kaufen Kleider wie blöd, kiffen. Alles gut kaschierbar, auch die Netzsucht. Zu lange wurde vorgeschrieben, was ginge und was nicht. Und Kunst ist frei. Ja. Natürlich.

      Aber es gibt da etwas, worüber ich seit Wochen nachgrüble: Ein Künstlerfreund sagte mal, man solle das Brutale der Kunst, das Blutige, das Täuschende nicht so ernst nehmen. Denn: Es sei “nur” Kunst. So. Und ich halte dagegen: Kunst ist in jedem Fall ERNST zu nehmen.

      Jeder will wichtig sein. Erfolg haben. Geld. Sicherheit. Vor allem: Nähe. Und jeder will VERSTANDEN WERDEN. Was aber passiert, ist ständiges Missverstehen, Anderesverstehen, Umverstehen etc. Das macht die Leute depressiv. Auch die, die viel Geld, viel Erfolg etc. haben, vor allem als Künstler – sie wollen VERSTANDEN WERDEN. Aber das gelingt der Gesellschaft nicht.

      Und es gelingt den Leidenden meist nicht, Nähe anzunehmen, die zu verstehen sucht, die aber auch sagt: Sieh mal hin, was da passiert. Sieh mal, was vielleicht mit deinem Sohn passiert, wenn du ihn hier in die Öffentlichkeit bringst oder zerrst oder was auch immer. Sieh und vor allem FÜHLE, was da passiert, passieren kann. Batsch, kommt die ANH-Retourkutsche, man hätte selbst das Problem.

      Wenn ich nun aber meine Kinder aus gutem Grund NICHT ins Netz stelle? Dann habe ich das von mir angespochene Problem nicht, sondern ich habe es bereits für mich gelöst.

      Wenn ANH mich der Kleinbürgerlichkeit bezichtigt, ist es wohl das, wogegen er in sich kämpft. Das heißt, eigentlich betreibt ANH hier öffentlich seine Entwicklung, seine innere (die er so tragisch massiv abwehrt) und seine äußere, die er gekonnt zelebriert.

      Ich finde das alles hochinteressant und man wünscht sich einen anderen Blog, der sich allein mit dieser Diskussion beschäftigt.

      Nein, ich glaube nicht, dass es wieder auf das alte Dilemma “was ist gute Kunst” hinausläuft. Überhaupt nicht. Sondern ich denke, es ist an der Zeit zu überlegen, ob denn nun Kunst erst zu nehmen ist oder nicht. Da langt es nicht, von Trollen oder Spiegeln zu sprechen, die sich ANH als Bollwerke stellt.

      Wer sich hier öffentlich und namentlich outet, muss damit rechnen, in Gänze seziert zu werden. Die Öffentlichkeit ist gnadenlos. Ich habe aber keine Lust, ANH zu sezieren. Hach, was man alles denkt und zum Glück auch aus Ernsthaftigkeit NICHT schreibt.

      Man kann auch einfach zusehen, wie der Mann sich hier entblättert, sich über Kritik aufregt, und dann trotzdem weitermacht. Als sei nichts. Nichts ernst, nichts wichtig. So sehr nichts, dass es schon wieder ALLES ist.

    17. @Lupus und mc. In bar bitte, im Briefumschlag. Bekanntlich habe ich kein Konto (mehr; vor drei Jahren, glaube ich, wurde mir das letzte gekündigt; ich habe gerade wieder einen Liebesbrief erhalten, der mir zärtlich zuraunt, ich sei für ein neues – ein einfaches Privatkonto, selbst ohne Dispo – nicht mehr geeignet).

      Doch zu Ihrem tatsächlich bedenkenswerten Argument: Sie glauben in der Tat, daß sich eine solche Einschätzbarkeit über die kleinen Erzählungen herstellen läßt, die hier bisweilen von meinem Jungen drinstehen? Da, glaube ich, überschätzen Sie zum einen auch Ihre eigenen Möglichkeiten, sich zu entziehen; zum anderen sind die von uns allen herumwandernden Daten ohnedies so wenig überschaubar, daß der Satz gilt, das beste Versteck sei sowieso die Datenschwemme.

      Zu Ihnen, mc: Nein, ich möchte darauf nicht abermals eingehen. Über das Verhältnis von privat und öffentlich gibt es in Der Dschungel Texte genug. Die lassen sich sehr einfach auffinden, es werden allerdings Hunderte Stellen sein. Geben Sie oben rechts in “Suche” die Suchwörter ein, die Sie interessieren. Mich selbst, an alledem, interessiert eigentlich nur noch die faktisch-rechtliche Lage. Die von Ihnen so genannte “innere Moral” ist für mich überhaupt nicht problematisch. Wobei ich in dem Moment, in dem mein Junge sagte, er wolle das nicht mehr, mich selbstverständlich daran halten würde. Bis dahin liegt die Entscheidung bei mir.

    18. @putzfrau. eigentlich betreibt ANH hier öffentlich seine Entwicklung, seine innere (die er so tragisch massiv abwehrt)
      Inwiefern wehre ich ab und inwiefern sogar “tragisch”? Wir haben schlichtweg verschiedene Meinungen über bestimmte Sachverhalte, wobei ich Ihnen die Ihren nicht vorwerfe, sondern nur dann reagiere, wenn ganz umgekehrt Sie meinen, mich zurechtweisen zu dürfen. Im übrigen stehe ich immer öffentlich, mit meinem Namen, meiner Geschichte, meinem Leben ein, indes Sie sich anonym verstecken. W e n n wir also öffentlich streiten, wäre es ein Gebot der Fairness und auch Bedingung dafür, daß ich Sie ernstnehme, wenn Sie sich ganz genau so klar zeigten. Das tun Sie nicht, das verdenke ich Ihnen auch nicht: aber dann, bitte, maßen Sie sich nicht an, meine Entscheidungen öffentlich infragezustellen. Ich habe hier etwas vorgegeben, mit dem, wer meint, es abwerten zu dürfen, mindestens gleichziehen muß. Ansonsten gilt der Kasten am Dogenpalast.
      Ich bin aber, das sagte ich an anderer Stelle schon, gerne bereit, solche Diskussionen privat zu führen, von Angesicht zu Angesicht, und würde Ihr Anonym dabei öffentlich wahren: Freunden und Bekannten, auch Gegnern, die mich genau darum ersuchten, stehe ich selbstverständlich im Wort.

    19. versteck in der datenschwemme… vergessen sie das ganz schnell wieder. Sie unterschätzen die heutigen und zukünftigen selektionsmechanismen des profilings sträflich.

    20. @all Ich vermute mal, dass sich Kinder, sobald sie ins Facebook und Myspace-Alter kommen, besser selbst decouvrieren, als ein liebender Schriftstellervater das je könnte. Sicher gut, Jugendliche auf diese Aspekte von Sichtbarkeit im Netz und die damit einhergehende Gefährdung des Bildes hinzuweisen, das sie in “realen” Situationen anderen von sich präsentieren möchten.
      Hier in die Dschungel finde ich die Frage wichtiger, die mch aufwirft: wäre anh’s künstlerischer Entwurf, den er ja immer wieder mit formuliert, noch nachvollziehbar, würde er Aspekte seines Lebens davon ausklammern? Wäre er noch radikal? Ich glaub’ nicht. Für mich lebt der Ansatz der Dschungel von eben dieser Unbedingtheit: keine blinden Stellen, alles ist Leben und zugleich, in der transformierten Form, Werk. Ich halte das für legitim, vor allem, wenn es im Resultat kritikfähig bleibt. Im Vergleich zu öffentlichen Selbstdarstellern, die thematisch mit nichts anderem als ihrem Privatleben arbeiten, im Vergleich auch zu tagebuchartigen Blogs, die nur die eigene Person fokussieren, ist das private hier immer in den Kontext anderer Themen verwoben.
      Die Rücksicht, die man auf eine Privatperson nimmt, wenn sie heikle Dinge öffentlich formuliert, auch jene, mit der man ein künstlerisches Werk betrachtet, das seine Kraft offensichtlich aus privaten Traumata zieht (siehe beispielsweise Tracey Emin) muss hier nicht unbedingt walten: wenn das ganze Leben ein Roman ist, darf es auch in Gänze zur Diskussion stehen. (Wie demokratisch die dann abläuft, sei dahingestellt und hängt meiner Beobachtung nach von der Form ab, in der gegnerische Positionen geäußert werden)
      Dass sich Kommentatoren allerdings häufiger auf private Aspekte als auf künstlerisch abstrahierende Teile der Dschungel beziehen, mag daran liegen, dass sie dafür einen Bezugsrahmen haben, während andere Themenfelder zu schlingernd unvertraut sind, als dass sie sich dazu äußern möchten.

    21. @phyllis Themenfelder seien zu schlingernd unvertraut? Darum bezögen wir uns so sehr auf private Aspekte? Au weia, da versucht wieder wer zu trennen, was trennbar sein könnte, in DieDschungel aber nicht getrennt wird. Aber es lässt sich halt über “künstlerisch abstrahierende Teil” vortrefflicher palavern als an darin Eingemachtes zu rühren.

    22. Werter ANH,

      Sie bieten einen Blog an, in dem man anonym posten kann.

      Nein, ich weise Sie nicht zurecht, wie käme ich dazu?
      Ich stelle auch Ihre Entscheidungen nicht öffentlich in Frage und werte nicht ab.
      Ich schreibe hier. Und Sie haben was dagegen?

      Schon weiter oben habe ich gesagt, dass ich zwischen Ihren Zeilen Schmerz, Zerrissenheit, Suche spüre. Das kann ich spüren, weil ich das selbst kenne. Darum nehme ich Sie ernst und verstehe Sie. Darum geht mir das, was hier passiert, so nah.

      Sie werden mich sicherlich irgendwann kennen lernen, aber nicht wissen, dass das putzfrau ist. Meinen Namen kennen Sie bereits, allein, die Zuordnung fehlt.

      Grüßen Sie Ihren Sohn von mir, Cello ist ein wunderbares Instrument. Spielten Ihre Vofahren eigentlich auch Cello? Das war in bürgerlichen Kreisen ja üblich.

    23. @putzfrau Ich versuchte nicht zu trennen, sondern zu differenzieren: als meine subjektive Wahrnehmung.
      Was die künstlerisch abstrahierenden Werkteile angeht – ich kann zu den aktuellen Gurre Texten, aber auch zu Gedichten oft nichts zu fassen kriegen, das mir eigenwillig genug erschiene, es als Kommentar einzustellen. Anders ist das in allem, was bildende Kunst betrifft, oder privates. Meine Vermutung, anderen könnte das ähnlich gehen, war auch als solche formuliert. Mich wundert, dass Sie auf diesen eher nachgeschobenen Satz so patzig reagieren. Ich palavere nicht. Jedenfalls nicht hier.

    24. Was mich angeht, überschätze ich die Möglichkeiten des Sich-Entziehens keineswegs. Doch wenn ich mich beim Unternehmen XY bewerben sollte, wird man meinen Namen googlen, nicht Nicknames, unter denen ich mich zu Privatheiten anderer Leute geäußert haben könnte. Und ja, sicher kann man herausfinden, welche Person hinter einem Nick steht, allerdings gibt es da auch ein Verhältnis zwischen Erkenntnisinteresse (“Wer hat da geschrieben, was die Spatzen von den Dächern pfeifen, dass der Herr Herbst vielleicht ein wenig zu privat plaudert?”) und Aufwand.

      Und natürlich ist es unter den Inhalten dieses Blogs marginal, was Sie hier an putzigen Geschichten über die Eigenheiten von Kindlein m und Kindlein w schreiben. Danach wird kaum jemand diese Kleinen beurteilen, da sie eben sehr klein und namenlos sind. Auch die Geschichten über den älteren Sohn sind wenig belangvoll außer für Menschen, die in irgendeiner Beziehung zu Ihnen und Ihrem Sohn stehen, und es fragt sich auch höchstens am Rande, warum Sie sie dann der Menschheit mitteilen. Eltern sind eben so.

      Anders wird es aussehen, wenn in der ZUKUNFT jemand gezielt nach dem Namen Ihres Sohnes sucht, irgend ein Spießer, der zufällig eine freie Stelle zu vergeben hat. Und können Sie wirklich ausschließen, dass das Ihrem Sohn, der Ihnen jetzt die Veröffentlichung seiner Schulnoten absegnet, dann ganz egal ist? Mannmann.

      Und wirklich, oben schrieb es ja schon wer, wenn Sie nicht wollen, dass anonym kommentiert wird, müssen Sie es nicht zulassen. Aber es zulassen und dann Leuten vorwerfen, dass sie es tun, also…

    25. @phyllis: Von wegen “patzig” Von wegen patzig. Dann schon – als putzfrau – eher putzig.
      Und von wegen nachgeschobener Satz. Sie wissen doch sicher, dass die letzten Sätze oft die wichtigsten sind? Doch eher deucht mir, dass Sie meine Anmerkung gar nicht verstanden haben.

    26. @Lupus. Wer sucht, findet sowieso, egal, bei wem und wo. Wenn jemand die Noten eines 5Klässlers, der im übrigen fast überall sonst auf 2 steht, zum Ausschlußkriterium von auch nur i r g e n d etwas macht, ist es schließlich eh besser, die ganze Sache wird nichts; da wären die Kriege bereits programmiert. Warum jemand aber ganz allgemein etwas “der Menschheit” mitteilt, das ist eine Frage, die sich auf schlichtweg jedes Mitgeteilte anwenden läßt, mehr oder minder sinnvoll. Was hier das Spezielle anbelangt, wird sich einiges dann auch ästhetisch eröffnen, wenn der dritte Andersweltband öffentlich vorliegt; das dauert ja nun nicht mehr lange. Schon die Titel von Weblog und Romanserie korrespondieren; ich nehme mal an, daß Ihnen das aufgefallen ist.

      Ausschließen kann ich selbstverständlich gar nichts; das gälte aber auch für den Unterlassungsfall. Zu Vorwürfen eines Tages wird es so oder so kommen, wir können uns da verhalten, wie immer wir wollen: es ist einfach in den Dynamiken der notwendigen Abgrenzungsbewegungen begründet. Wir selber haben das alle nicht anders gehalten und halten es nicht anders.

    27. @putzfrau zur Anonymität. Ich habe nichts gegen anonyme Kommentare; erst dann finde ich sie unangenehm, wenn sie mich persönlich attackieren, und erst dann erwarte ich ein offenes Visier. Aber selbst dann, wenn es geschlossen bleibt, halte ich an der anonymen Kommentarfunktion fest und lösche dann halt mal hier und da.

      Nein, meine “Vorfahren”, aber das geht weit weit zurück, spielten meines Wissens nicht Cello; es waren Soldaten und Bauern und Künstler, auch ein Straßenbahn-Ingenieur war dazwischen, und ein adoptierter Menschenrechtsverbrecher; vielleicht sind auch von den anderen welche Verbrecher gewesen, aber mit denen geht’s mir wie den Schulzes und Schmidts: wir wissen es nicht, und also wird uns uns nicht zum Vorwurf gemacht. (Das mit der Zurechtweisung – oft es es bereits eine Frage des angeschlagenen Tons – war auch eher auf Lupus gemünzt, insofern, als ich anfangs Sie und ihn für ein- und dieselbe Person hielt). Ich spiele jetzt übrigens auch nicht mehr, hoffentlich ist das nur vorübergehend; aber ich habe die Zeit derzeit nicht, angemessen zu üben. Angemessenheit & Arbeitsdisziplin sind für mich aber wichtige Kategorien; deshalb laß ich zur Zeit die Hände davon.

    28. Na schön. “Eines Tages so oder so”, so kommt man aus allem immer raus oder doch meistens aus dem meisten. Wenn einer entscheidet, sein Privates öffentlich zu machen, ist das politisch. Wenn einer entscheidet, das Private anderer öffentlich zu machen, auch. Aber es ist gar nicht, dass Sie das nicht verstehen, Sie verstehen es schon.

    29. @Lupus. Selbstverständlich verstehe ich, was Sie meinen. Aber ebenso selbstverständlich bin ich anderer Meinung als Sie. Man wird auch nicht einfach feststellen können, wer nun “recht” hat, sondern das wiederum hängt von den eigenen Umständen jedes Beteiligten ab. Ich denke, daß sich hier nichts normieren läßt. Ich verwahre mich lediglich gegen einen bestimmten Tonfall, der mich unangemessen zu sein scheint – jedenfalls solange nicht b e i d e “Parteien” mit offenem Visier antreten. Das hat, wie ich der Putzfrau schon schrieb, mit der anonymen Kommentiermöglichkeit gar nichts zu tun.

    30. @putzfrau Kann schon sein. Falls ja, trägt Ihre Replik nicht zur Erhellung bei. Doch lassen wir das, der Tag hat Besseres verdient als unser Geplänkel.

    31. Wo? Lieber Herr ANH,

      lauter Einbahnstraßen hier.

      Wo in diesem Blog kann man denn weiter sinnvoll, inhaltsreich, ernsthaft über Schmerz, Zerrissenheit und Suche diskutieren? Oder soll um diese Thematik hier ein weiter Bogen gemacht werden? Obwohl all dies in Ihren Texten stets immanent ist?

      Ihre putzfrau (die in der Tat nicht lupus ist)

    32. @putzfrau. Selbstverständlich können wir auch h i e r darüber sprechen. Es ist nur, wie ich sagte: wenn wir auf der argumentativen Ebene bleiben, ist das völlig okay, kommen persönliche Untertöne mit rein, werde auch ich scharf. D a ß es bisweilen scharf wird, finde ich ebenfalls – bis zu gewissen Grenzen – in Ordnung. Man kann, glaube ich, bei Lupus und mir ganz gut sehen, das geht ja schon über Jahre fast, wie man sich dann doch immer wieder zusammenrauft und ein Plateau findet, auf dem man gemeinsam zweidrei Minuten einfach nur ausruht, bis es weitergeht. Allerdings fände ich es bei s e h r scharfen Tönen angemessen, daß nicht nur ich nackt als Klarperson dastehe. Sondern dann sollte auch der Gegner den Mut haben, sich zu zeigen. Ich meinerseits habe in meinem ganzen Leben niemals verdeckt angegriffen und werde das auch nicht tun. Abgesehen davon, wenn ich mir vorstelle, wo überall in der Blogwelt und sonstwo ich anderer, auch scharf anderer Meinung bin, und wenn ich mir vorstelle, daß ich überall dort dann kritisch eingriffe – ich hätte dazu weder die Zeit noch die Lust, zumal wenn ich von meinem Gegner meinte, er wehrte seine Entwicklung ab, sei also imgrunde im Kinderstatus stehengeblieben.

    33. Werter ANH,

      ich sei Ihr Gegner? Wie bitte? Offenes Visier? Scharf? Eingreifen?

      Dieser martialische, ausweichende Jargon geht mir auf die Nerven.
      DieDschungel funktionieren, man verliert sich darin, vernachlässigt anderes, wichtigere Dinge. Schreibt an Ihrem Oeuvre mit, stets mit einem Bein im Löschbereich. Das ist mir zu blöd.

      Ich putz dann doch lieber bei mir.

      Mit freundlichen Grüßen
      putzfrau

    34. @putzfrau zu “ich sei Ihr Gegner?”: Das habe ich nicht geschrieben, sondern meine Position zu fairen Kämpfen genannt. Es ist mir meinerseits rätselhaft, weshalb sie ganz offenbar so gar nicht zu verstehen ist. Und nicht ich weiche aus, im Gegenteil: ich biete sogar noch die Hand und sage: Gut, wenn man denn Allerpersönlichstes, herausgenommen aus dem übrigen Werk, mit mir besprechen will, dann stehe ich auch außerhalb Der Dschungel dafür bereit: aber ich will dann kennen, wer mit mir moralisch spricht. Für ästhetische Fragen ist es etwas anderes.

      Hinzukommt der, ich nenne das mal s o: Ton eines Pseudonyms, seine Aura. Wenn sich jemand “putzfrau” nennt, schwingt das in einem sehr bestimmten Assoziationsfeld, in das ich mich nur ungern als den einzig sichtbar Verwundbaren hineinbegebe: ich müßte mit dem Klammerbeutel gepudert worden sein, täte ich das und lieferte mich dem frozzelnden Ulk aus. Die Wahl eines Pseudonyms hat die gleiche Bedeutung wie die Wahl des Namens einer Romanfigur: sie ist entscheidend für alles, was folgt und, tatsächlich, innerhalb des Romans mit dieser Figur dann möglich ist.

      [Kleine Theorie des Literarischen Bloggens (126).
      >>>> Litblog 127
      Litblog 125 <<<<
      Poetologie.]

      Selbstverständlich “funktionieren” Die Dschungel: wie ein Roman eben, aus dem man manchmal weltbenommen aufschaut.

  2. Lieber Alban,
    alles heute nur ganz kurz, mein Daumen tut weh, ich hatte da in der Bibliothek einen kurzen, aber sehr schmerzhaften Krampf vom stundenlange Tippen und jetzt will ich meinen Händen nicht mehr zu viel zumuten: die müssen morgen noch einiges leisten.

    Olga: ich weiß ja, dass du hinter ihr her bist, aber da musst du selbst organisieren, ich kann mich ja schlecht als Kupplerin anbieten. Außerdem ist Olga, wie soll ich‘s sagen, recht eigenwillig. Man kann‘s auch so ausdrücken: die ist schlechterdings nicht zu verkuppeln. Die macht, was sie will. Und warum Olga die Klippen herunter gesprungen ist (ich habe da, zugegeben, ziemlich nachgeholfen) werde ich dir ein anderes Mal erklären: aber das hat wirklich etwas mit dir zu tun.

    Ich wollte noch etwas zu dem Abend gestern schreiben, zu deiner Art zu lesen und zu deiner Stimme: aber das geht jetzt nicht, dieser Nerv zuckt schon wieder und ich kann nicht schreiben wenn ich mit zwei Fingern die Tasten suchen muss. Ich weiß nicht, wo die Tasten auf der Tastatur sind, das wissen nur meine Finger. Wenn ich hingucken muss, finde ich die Buchstaben nicht.

    Eins noch: der Herr NO hat da bei mir http://www.aleatorik.eu/2010/04/23/fortschreitende-spezialisierung/#comment-805 eine sehr schöne Kritik zu Barbara Bongartz „Örtliche Leidenschaften“ hinterlassen, die ich ihm empfohlen habe. Wenn du sie mal treffen solltest, dann grüße Sie von mir, ich empfehle Ihr Buch dauernd weiter. Ich Grunde bin ich ihre Verkaufsmitarbeiterin.

    Und jetzt Schluss, die Hand muss morgen funktionieren!
    Aléa

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