“Ich bin ganz einfach nackter und weniger verschüttet als ihr”:
Peter de Mendelssohn über und von Giono.

 

 

 

 

Gionos (Kunst) ist eine heidnische,

nämlich:

Man solle (…) auf nichts verzichten. Es sei leicht, innere Freude zu gewinnen, wenn man seinem Körper entsage. Doch glaube er, es sei ehrlicher, eine “vollkommene Freude” zu suchen, indem man diesen Körper einbeziehe, da er da sei, wir ihn haben, “da auf ihm unser Leben beruht, von der Geburt bis zum Tode”. Die spirituelle Freude, das geistige Glücksgefühl, welches der christliche Glaube zu vermitteln vermag, sind also “unvollkommen” und daher leider nicht zu brauchen. Er geht aber auf die Vollkommenheit und Vollständigkeit des Glücks aus. “Die Intelligenz zu befriedigen, ist nicht schwer, unseren Geist zu befriedigen, ist auch nicht schwer. Man sagt, unseren Körper zu befriedigen, sei demütigend; er allein jedoch lehrt uns eine strahlende Weisheit. (…) Die panische Freude [die des Pan, ANH (…) ] vermag man nicht für sich allein zu behalten. Sie ist uns gegeben, um alles Leben damit zu durchdringen. Wer sie besitzt und sie nicht teilt, berührt sie nur, um sie wieder zu verlieren.

Peter de Mendelssohn, Der Geist in der Despotie, 135 & 141-142.

 

 

 

(Eine Leseempfehlung meines Arco-Verlegers, die dann wesentlich, neben selbstverständlich dem → Béart-Lektorat,  meinen → Wien-Aufenthalt bestimmt hat.
Die für mich beeindruckendsten Aufsätze des Buches sind der hier zitierte über Jean GionoDie Gehorsamsverweigerung des Herzens, aus der ich ganz sicher noch mehrfach etwas herausschreiben werde – sowie die sehr entschiedene, zu dessen “Haltung” im Nationalsozialismus, Abrechnung mit Gottfried Benn.)

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