Versuch eines DTs. Donnerstag. (10. März 2005).

6.26 Uhr:

Erwachen um sechs und das Gefühl dabei, verschlafen zu haben

– : Gut.







Tagesplanung.




Duschen.
MF.
Analyse.
Vielleicht ein bißchen DIE DSCHUNGEL.
Kinderzeit.






(Ich tippe im Halbdunkel; das Licht vom Bildschirm ist so grell, daß ich die Tasten nicht richtig erkenne und nicht selten danebentippe.)

9.07 Uhr:
[Eberhard Weber, Yellow Fields.]

Wieder Schnee draußen. Und Sonne. Schön und strahlend, ein bißchen Zauberflöte letztes Bild.
Ricarda Junges Roman “Kein fremdes Land” ist angekommen; als Fahnen: wunderschöner Satz. (Vorbereitung für die Laudatio, die ich auf den Themenkomplex fokussieren möchte: “Bearbeiten, was aufsteigt, und nicht, was man will.” Den Mut aufbringen, sich von der I n t e n t i o n zu lösen, also auch von jedem scheinaufklärerischen Sicherheitswillen. Dafür steht diese Autorin in der Tat nun ein, wie einst auch einmal Thomas Hettche dafür einstand; was nun Vergangenheit ist und überwuchert vom ästhetischen Kompromiß.)
Das HOREN-Heft zur Fantastischen Literatur mit meinem Eingangsessay ist angekommen; noch ungebunden, die Seitenblöcke teils unaufgeschnitten. Beim Durchblättern: Interessant. Auch Brittnacher dabei. Mir ist nur die Auswahl der Original- also erzählenden Beiträge unklar.

Brenne für Krauss das Pynchon-Hörstück. Verträge fertiggemacht. Nachher alles rausschicken. Nach der Analyse Treffen mit Eisenhauer, der aus USA zurückist, beim Libanesen zum Essen.

Jazz hören. Was durch den Kopf den Schlamm wegwischt. Klarheit bekommen, hart werden. Arbeit. Lamasohns Abschiedssatz gestern nacht war alarmierend genug.

19.10 Uhr:
[Tschaikowski, Violinkonzert. Dänen-Internetradio. Am gedeckten Abendbrotstisch.]

Analyse: Da der Verlängerungsantrag so spät abgegeben ist, wird die Therapie unterbrochen, bzw. bietet mir der Analytiker eine Stunde wöchentlich an, zu einem symbolischen Preis, da ich einen konkreten ja nicht zahlen kann. Mein Vater, da er jahrezehntelang in keiner Krankenkasse war, zahlte seine Ärzte immer mit Bildern; mein Analytiker bekommt nun Bücher oder Kopien der Hörstücke jeweils. Das finde ich eine g u t e Rückkehr in den Vor-Merkantilismus.

Viel MF geschafft. Die Struktur wird mir klar, die ich bauen will. So gut wie nicht gechattet. Nachgedacht. Den Frühling genossen, der auf eine so klare Weise mit dem Winter kopuliert, daß es eine reine sonnenhelle Freude ist.
Dann der Junge. Kurzer Blick zu seiner weit entfernt dastehenden Mama. Erstarrung, aber alles im Hauch & Nu. Schon fort. (Wie) Eine Erscheinung. Der Junge hat auch nichts gemerkt.

Später am Abend Eigner in der Kinderwohnung. Langes Gespräch mit Katanga und ihm, dazu Ana im Messenger: Eigner allmählich für das Netz verderbend. Schöne Versöhnung mit lamasohn, auch im Netz. I. schaut zweidreimal in den Messenger, aber spricht mich nicht an, was mir leicht wehtut, was ich aber nun akzeptiere. Dazu das Scherzen und Lachen mit Eigner. Und etwas zu viel Wein.



Arbeitsfortschritt:

MF, Exzerpte.