Das Wunder von S. Michele. (3).





Rasch wuchsen die großen Bögen der geräumigen Loggia aus dem Boden, die hundert weißen Säulen hoben sich, eine nach der anderen, gegen den blauen Himmel ab. Was einst Maestro Vincenzos Behausung und Werkstatt gewesen war, wurde Stück für Stück umgestaltet und erweitert zu dem, was mein zukünftiges Heim werden sollte. Wie es zustande kam, habe ich nie begreifen können, und ebenso rätselhaft blieb es allen, die die Entstehungsgeschichte von San Michele kennen. Ich hatte keine Ahnung von den Gesetzen der Baukunst, ebensowenig wie meine Mitarbeiter. Kein Mensch, der lesen und schreiben konnte, hat an den Bau je mit Hand angelegt; kein Architekt hat mich je beraten. Weder wurde jemals ein Plan oder Grundriß entworfen noch (wurden) irgendwelche Vermessungen vorgenommen. Alles entstand “all’occhio”, wie Maestro Nicola sagte.

Axel Munthe



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