Schubert hat nie das Meer gesehen, und doch hat kein Musiker, kein Maler, kein Dichter, außer Homer, uns seine ruhige Schönheit, sein Geheimnis und seinen gewaltigen Zorn erleben lassen wie er. (…) Frauenliebe blieb ihm versagt, und doch hat unser Ohr nie einen herzebewegenderen Schrei der Leidenschaft vernommen (…). Er war einundreißig, als er starb, arm und elend, wie er gelebt hatte. Er, der “an die eigene Musik” schrieb, hat nicht einmal ein Klavier sein eigen genannt. Nach seinem Tode wurden alle seine irdischen Habseligkeiten, seine Kleider, seine paar Bücher und sein Bett auf einer Auktion fürdreiundschzig Gulden verkauft. In einer fadenscheinigen Tasche unter seinem Bett fand man eine Anzahl weiterer unsterblicher Lieder, wertvoller als alles Gold der Rothschilds in ihrem Wien, wo er starb.