Arbeitsjournal. Donnerstag, der 15. November 2007. Mannheuim und Heidelberg.

6.23 Uhr:
[Bei Kühlmanns.]
Lange haben wir zusammengesessen, Bierflasche um Bierflasche geleert und über Literatur, nein Dichtung gesprochen; ich las Gedichte vor, bei einigen war er glücklich, andere wog er mit dem skeptischen Blick des Altphilologen, ging auf ihm allzu weichen Versen, als wäre der Boden glitschig, nahm ein Kehrblech mit sehr langem Stil… Gegen 24 Uhr lag ich im Bett und schlief bis eben. Noch ist hier alles ruhig, aber gegen acht geht es dann nach Heidelberg weiter. Er hat Prüfungen abzunehmen, so werde auch ich früh genug in der Uni erscheinen. Die Webcam >>>> dafür soll ich nachher für die Fakultät und auf ihre Kosten besorgen, wolln wir mal sehn.
Ich muß morgens dringend an den Zagrosek-Text, der gestern immer noch nicht fertig wurde. Mein Kopf ist voll mit der Vorlesung, mit ganz anderem als diesem Zeitungsxtext, den ich aber doch auch wieder so gerne schreiben will. Das hat ein bißchen was von einer Spaltung.
Bin auf Socken durch das noch dunkle Haus getiptoet, um einen Aschenbecher zu finden. Tür um Tür öffnet sich in Bibliotheken; da als Bücher auch teils zusammengebundene Skripte gelten, haben die Wände einen sehr eigenen Rhythmus. Es gibt quasi keinen Raum ohne Bücher, von den, ja, so heißt das, Naßzellen mal abgesehen. Und alle Bücher scheinen in Projekte eingebunden zu sein, sie stehen nicht rum, sondern leben.
Diskussion a u c h, nein: Gespräch, über das Netz und was es bedeute, auch poetisch bedeute. Ihm ist das eher fremd, aber er sieht es mit achtsamer Neugier. Wie man durch ein Glas fremde Fische betrachtet, von denen man Indizien hat, daß sie scharfe Zähne haben.

Bei >>>> dem habe ich heute morgen den momentlang tief erscheckten Impuls gehabt, es zu löschen. Dann habe ich gedacht: Das ist nun wirklich wie ein Roman, ein dunkler Roman. Und laß es, beobachtet, stehen.

9.18 Uhr:
[Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar, Raum 328. Bach, Partita Nr. 2, Argerich.]
Ich habe „meinen“ eigenen Arbeitsraum BILD
mit….

UNTERBRECHUNG WEGEN COMPUTERCHAOS.
(Die vodafone-Easybox kackte ab, so daß es g a r keine Internetverbindung mehr gab. Das ist jetzt, um 16.29 Uhr, behoben. Aber nun muß die Cam eingerichtet werden. Ich erzähle dann wahrscheinlich spätnachts von diesem heutigen Vorlesungstag.)

17.15 Uhr:

Tagesblicke.

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