…. so allmählich zieht es an. morgen werden die ersten reparaturen in meiner jetzigen nochwohnung gemacht, die mein vermieter eigentlich schon hätte die ganzen jahre machen müssen (ist ein komisches gefühl für mich, weil ich leute in die wohnung lassen muss, die ich nicht kenne, ohne, daß ich dabei bin). am wochenende kommen die letzten kartons. freitag und montag habe ich mir urlaub genommen, um die garage und den spitzboden auszuräumen. sachen aussortieren, die anderen schon einpacken und reisefertig machen. je mehr ich in den nächsten vier wochen so schnell wie möglich erledige, desto ruhiger wird der umzug. zusätzlich finden am wochenende die nächsten besichtigungen statt… es ist ganz witzig, die menschen, die sich die wohnung anschauen, können mit dieser quadratmeteranzahl in kombination mit fläche und höhe der giebel nichts anfangen. „könnte man da nicht wände reinziehen?“. „das ist aber eine große dusche.“. „eine offene küche ohne tür und wände?, da riecht man doch gleich, was gekocht wurde… und wieso haben sie ihre bücher eigentlich auf dem fußboden, bücher gehören doch in einen schrank mit glasscheiben davor, damit sie vor staub geschützt sind.“ … ja, du mich auch…

und unser auszubildender hat sich heute die zukunft in der firma verbaut… er ist das zweite mal in folge – für das erste mal gab es zwei abmahnungen im letzten jahr – einfach 8 wochen nicht zur schule gegangen, und das ein vierteljahr vor der abschlußprüfung. ich urteile nicht, ich versuche immer erst einmal das verhalten eines menschen zu verstehen… wir haben diesen azubi genommen, obwohl er von 120 bewerbern die schlechtesten zensuren hatte. er wird für die schularbeiten freigestellt, daß heißt, er kann sie während der arbeitszeit machen. wir haben ihn zu den verschiedensten seminaren geschickt… bei einem seminar ist er von 11 mal notwendiger teilnahme nur 5 mal erschienen, bei den anderen seminaren ist er auch nur sporadisch aufgetaucht, was sich aber jetzt erst herausstellte. er hat pro stunde 5 minuten raucherpause – das sind 30 minuten am tag, die die firma bezahlt. er muss keine büroklammern bügeln, keine ablage, geschweige denn kopien machen, er braucht auch nicht kaffee zu kochen, oder brötchen zu besorgen…

da stehe ich kopfschüttelnd, nun… heute morgen gab er eine krankschreibung ab… und log mir noch die hucke voll, ohne mit der wimper zu zucken. die eltern allerdings, die wußten auch von der geschichte vom letzen jahr nichts, die fielen aus allen wolken. er war letztes jahr schon 18 jahre alt, da haben wir als ausbilder nicht mehr das recht, die eltern zu informieren, wenn der auszubildende damit nicht einverstanden ist. dieses mal ist dem chef allerdings der kragen geplatzt: „rufen sie die eltern an, ich will ein gespräch… und zwar sofort!“