im moment…

… darf mich jeder für ver:rückt erklären, das täte man wahrscheinlich auch, wenn man mich sähe. ick freu mir jrad’nen loch in’n bauch. mietvertrag unterschrieben, mietvertrag unterschrieben, mietvertrag unterschrieben…. aber nur mit einer unterschrift. punkt. eben erstmal alle angerufen, mitgeteilt. auch meinem jetzigen vermieter, diesem ekligen querulanten, der ja mal versuchte, mich bei einer seiner verabschiedungen, mich zu küssen, und meine vehemente reaktion darauf mit einem knurrigen: „ach, das war jetzt wohl zuviel des guten“ kommentierte. „definitiv… da ist die tür“ war meine antwort. danach rührte er sich drei wochen lang nicht mehr… in der letzten zeit häuften sich die fadenscheinigen gründe, warum er denn unbedingt meinen kellerschlüssel einmal bräuchte, oder mal in die garage müsste… oder was auch immer. was bin ich froh, wenn ich diesen schmierigen typ los bin. irgendwie wollte der ständig in meine wohnung, wahrscheinlich gucken, ob alles in ordnung ist. er gehört einer erbengemeinschaft an, stinkt vor geld, läuft in völlig verlotterten klamotten durch die gegend… und reitet einen uralten drahtesel. nur, er hat keine erben, und mitnehmen kann er ooch nüscht. „aber sie erzählen doch meiner frau nichts?“ „nur, wenn sie mich künftig in ruhe lassen.“ ich weiß inzwischen, dass er unglaublich viele gerichtliche auseinandersetzungen mit seinen ganzen mietern führt, und ich werde wohl damit rechnen müssen, dass ich im januar doppelte miete zahlen muss. er will für diese kleine 60 quadratmeter wohnung ab dem zweiten mietjahr 10 jahre lang eine staffelmiete mit einer jährlichen erhöhung um 14,– euro. ich zahle hier im ersten jahr 670,– kaltmiete… unverschämtheit das. als ich damals mein einverständnis gab, war mir klar, dass ich zu beginn der staffelmiete nicht mehr in dieser wohnung wohnen würde. ich wollte, als ich die stadt und den job wechselte, einfach erst einmal nur etwas vernünftiges haben, um arbeiten, essen und schlafen zu können. er wird die maklerin wieder einen nachmieter suchen lassen, da sich aber so schnell niemand mit dieser miete und auch der staffelung einverstanden erklären wird, werde ich wohl auch im januar noch zahlen müssen. ich sagte damals schon der maklerin: „das geht eigentlich garnicht, was sie hier veranstalten.“ sie schaute schulterzuckend mit rollenden augen zur decke: „ wem sagen sie das.“ „aber geld verdienen, oder?“
das ist mir jetzt alles so egal, ich kalkuliere für januar die doppelte miete, aber ich bin hier definitiv zum 31.12.2008 raus. ab dem 07.12. kann ich in die neue wohnung, es soll vorher noch ein neuer fußboden ins schlafzimmer.
was mir das bedeutet, weiß kaum jemand. ich bin in so schlimm asozialen verhältnissen aufgewachsen, nein, nicht nur ich, sondern auch meine geschwister. wir haben es alle geschafft, uns da raus zu kämpfen. schritt für schritt, voreinander, nicht nacheinander. für manche menschen mag es etwas ganz normales sein, sich ein schönes zuhause leisten zu können, für mich ist das nicht einfach normal, und auch nicht selbstverständlich. ich weiß das s o zu schätzen. das schöne ist, ein penny ist dort auch gleich eine straße weiter … meine große speisekammer.

scheiße, ich freu mich so….

nachtrag:
„kleine asoziale solidarität“…. *grins*, genau. und ein plumpsklo gab es bei uns auch übern hof. ich glaube nicht, dass nicht mehr viele menschen wissen, was solche verhältnisse bedeuten, sie werden nur verschwiegen, mitunter auch kleinbürgertum genannt, um es verschweigen zu können. ich tu das nicht. jenseits dieser verhältnisse gab es jemanden: meine großmutter mit ihrem garten, und ihren büchern. sie rettete uns allen vier kindern das leben. wir kinder durften jeder ein eigenes kleines beet in diesem garten bepflanzen, in der erde wühlen, und graben… und ernten. sie lehrte uns noch etwas…. lesen. das lesen leben, oder das leben lesen… wie auch immer, aber sie tat genau das.