A.D. X Kal. Mai. Anno 2762 a.u.c.

Zehnter Tag vor den Kalenden. Dies nefastus. Die Plejaden gehen mit der Sonne auf. Es weht der Africus oder der Auster. Regnerischer Tag (Columella).
Der Kalender ist, was die Sternbilder betrifft, verwirrend. Nun gingen dauernd die Suculae unter, die ich als Plejaden identifiziert habe, nun aber gehen sie wieder auf, heißen jedoch jetzt „Vergiliae“, was aber diesmal die italienische Übersetzung mit „Pleiadi“ wiedergibt, während sie die Suculae mit „Iadi“ übersetzte, beide Bezeichnungen aber dennoch das „-iadi“ gemeinsam haben, wobei ich mich frage, wie das zu beobachten sei bei aufgehender Sonne. Jadebusen, Jadelibelle (schöner alter chinesischer Roman!). Vergiliae/ (vergiliae), ārum, f. (altla. verga = virga; eig. das Büschelgestirn, griech. βότρυς), das am Ende des Frühlings aufgehende Siebengestirn, die Plejaden, Plaut. Amph. 275 (verg.). Varro r.r. 1, 28, 2 u.ö. (verg.). Cic. poët. de nat. deor. 2, 112 (Verg.) Auct. b. Afr. 47, 1 (verg.). Liv. 21, 35, 6 (Verg.). Sagt Georges. Und weiter zu den Hyades: hyades, um, Akk. as, f. (ὑάδες = die Regnenden), die Hyaden, sieben, das Haupt des Stiers bildende Sterne ( Gell. 13, 9, 6), deren Aufgang in der Frühe vom 7. bis 21. Mai gewöhnlich Regen andeutete, dah. pluviae, Verg. Aen. 3, 516: u. tristes, Hor. carm. 1, 3, 14. – nach der Fabel Töchter des Atlas u. Schwestern (nach andern Töchter) des Hyas (s. d.), auch Schwestem der Plejaden, Ov. fast. 5, 164 sqq. – Sing. Hyas, adis, f., kollektiv b. Stat. silv. 1, 6, 22. Claud. b. Gild. 497. – Die alten Römer leiteten das Wort von ὕειν, das Schwein, ab u. übersetzten es suculae, worüber Cicero ( de nat. deor. 2, 111) u. Plinius (18, 247) spotten, die es richtig von ὗς (regnen) herleiten. Da bin ich Langenscheidts Taschenwörterbuch in der von Dr. Erich Pertsch bearbeiteten Ausgabe von Prof. Hermann Menge aufgesessen, der mir die Suculae mit „Plejaden od. Hyaden“ übersetzt. Wem soll man trauen in solch alten Dingen? >>> Also in Zukunft Georges. Büschelgestirn: mit all den Tags sieht der Text (Tagst) tatsächlich aus wie ein Gestrüpp. Hü, Lampus (einer von des Aegyptus fünfzig Söhnen; einer von Aktäons Hunden; eines von Hektors vier Pferden; eines von den vier Pferden der Sonne). Die Lampreten warten deiner, das sind die Neunaugen. Aber ich kann wieder Autofahren. Den ich gestern per Telefonbuch fand, rief gestern Abend tatsächlich an, gegen halb 9. Um 9? Um 9! Um 9 klingelte das Telefon: plötzliche Verhinderung. Gegen halb 6. Nein! bat ich ihn. Und stellte dann die 12 in Aussicht. Tatsächlich war er pünktlich um 12 da. Fummelte lange, aber bekam den Schlüssel nicht heraus. Bis es ihm gelang, den Zylinder in die Offen-Position zu drehen. Und das Garagentor sich öffnete. Herausmontieren des Zylinders, aber der Schlüssel kam nicht heraus. Er habe so einen Zylinder nicht. Ich solle da mal bei einem „Ferramenta“ also „Eisenwarenhandlung“ suchen, und das könne ich dann auch selbst leicht einbauen, und zeigte es mir. Kurz vorm Losfahren dann ein Anruf bei den Neffen, weil immer noch die Post dort liegt. Einer der beiden antwortete mir. Erklärte mein Anliegen (die Mutter war nicht da) und sagte: „In einer halben Stunde bin ich da.“ Da wurde seine Stimme sehr viel leiser: „C’è zia O.“ Erst verstand ich nicht, und auf die Nachfrage nach dem vermuteten Namen kam die Bestätigung. Also liegt die Post immer noch da. Und denken, ich habe gestern einen Sentimentalen gehabt mit Katastrophen-Szenario: ich kette mich an den Birnbaum vorm Gatter ihres Hauses wie einst Wallraff in Athen an einen Lichtmast, um gegen alle Diktaturen zu protestieren. So ähnlich. Nett fand ich, daß das Kriegsmuseum in Athen den Namen Πολεμικό Μουσείο trägt, das polemische Museum. Dort rumgedackelt mit O. Allerdings haben Kriegsmuseen den Nachteil, daß sie stumm sind. Und die beschreibenden Sprechblasen sind mitnichten so aussagekräftig wie gewisse Comic-Onomatopöien: >>> WHRRRRR-TCHAK. Idyllische Polemik. Morgens noch der Abgabe entgegengearbeitet. Aber wieviel Unsicherheit mittlerweile da ist beim Übersetzen! Immer das Gefühl dabei, ich sei der Sprache dieser Texte nicht wirklich mächtig. Und hatte Mühe, den im Netz vorhandenen von jemand anderem übersetzten Text vom Vorjahr nicht einfach abzukupfern. Die eigentliche Arbeit bestand darin, mich in diesen Text mit meinem Text hineinzubaldowern, ohne ihn wirklich zu übernehmen. So jedenfalls die Übereinkunft mit der Agentur, die ich darauf hingewiesen hatte. Wir reden immerhin von 500 Euro netto. Nu isses raus. Und keine neue Arbeit harret meiner. So daß ich morgen Zeit haben werde, Zeit zu verlieren, auch damit, ein paar Shoots vom Kalender zu machen. S.-Schweigen. T.-Kontaktversuch. Ihr Gegenkontakt in meiner Abwesenheit. Ihr Anwesenheitsverlust bei meiner erneuten Kontaktbereitschaft. Schleiert sich weiß ein der Abend. Die Glocke bimmt. Ein Schäferstündchen. Ein.

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