Nicht alles ist Vanilla. 31.08. 2009. Paul Reichenbach von Gießen über Wetzlar nach Königsberg.

Gestern in Giessen im Cafe „Vanilla Bar“ gemeinsames Mittagessen mit unserem genetischen Mix. Wer leicht, gut und üblich dabei denkt, weil der Laden Vanilla heißt, irrt. Das Essen incl. Dessert eher schwer und besser, italienische und griechische Nudelgerichte, Aufläufe aller Art “hessischsahnegepeppt”, fühle ich noch stundenlang, während der darauf folgenden Fahrradtour entlang der Lahn nach Wetzlar, im Magen. Ein herrlicher Fahrradweg, den ich nur empfehlen kann. Am Abend dann erneute Beschäftigung mit Christine de Pizan’ Schrift „Die Stadt der Frauen“. In einer Art Einleitung lässt sie Frau Vernunft zu sich sprechen, die ihre Selbstzweifel, ob eine Frau überhaupt philosophieren soll, wir sind im Frankreich des 15. Jahrhundert, nicht gelten lassen will: „Teure Freundin, deshalb sage ich dir zu guter Letzt, dass allein die Einfalt die Ursache deiner gegenwärtigen Auffassung ist. Darum werde wieder du selbst, bediene dich deines Verstandes und kümmere dich nicht weiter um solche Torheiten.“ Was Christine ( „Frau Vernunft“) hier Einfalt nennt, wird später bei Kant „selbstverschuldete Unmündigkeit“ heißen. Der wichtige Gedanke der Aufklärung: Bediene dich Deines Verstandes um zur Wahrheit zu gelangen und die Schlussfolgerung, dass der Glaube an Gott nicht ausreicht, um die Rätsel der Welt zu begreifen, 400 Jahre vor dem Königsberger , verblüfft mich dann doch…

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