Arbeitsjournal. Dienstag, der 22. September 2009.

8.22 Uhr:
Verschlafen, war erst um halb drei im Bett, nach dem Konzert, über das ich gleich meine Kritik schreiben will, mit dem Profi dagesessen und geredet. Und geredet. Dazu die Löwin, von der ich noch keinem erzähle, außer, daß der Profi und ich über Bären sinnieren. Und wieder der Krieg, der Beitrag steht aber noch uneingestellt hier bei mir rum, um die anderen Diskussionen nicht zu stören, in denen freilich HölderLine und Bischoflinski unentwegt mit sich selber parlieren. Endlich ein Rohr, mögen sie denken, in das man auch hört. Dazu die Geschlechterdiskussionen, >>>> Frau Häusler gestern, darauf, >>>> die Göttin behüte ihre Tischkante, diadorim.Immer wieder erstaunlich, wie scharf positioniert, wie emotional positioniert nach wie vor Geschlechterdiskussionen in Der Dschungel geführt werden, was da alles in den Leuten immer noch wirkt und sie es gar nicht merken, weil sie’s nicht wahrhaben wollen, w i e es wirkt. Und können deshalb nicht damit spielen. Mir gefällt die Leidenschaft, die zutage kommt von unter den Oberflächen, mir gefallen die quasi-irrationalen Abwehrbewegungen, weil sie sich hier so deutlich machen. Mir gefällt das alles so, weil es zeigt, wie schwach die Ratio ist, wie anfällig und wie selbstüberhoben. Dagegen >>>> Reichenbachs schlichter Satz von den Pilzen. Dagegen der Roman, den ich gestern löwinshalber wieder vornahm, so aus der offenen Haut geschrieben, so aus dem Fleisch geschrieben.Dein Fleisch, mein Fleisch. Wie sie klar von “Fleisch” schreibt und dabei die ganze Seele mitmeint, die in es eingebettet daliegt, aber offen. W e i l sie es schreibt.Ich zitiere aus Briefen. Wichtig war auch der:ansonsten ist mir das diskutieren immer ein problem. warum diskutieren, wo jeder in seinem text lebt? hauptsache, es/er lebt in ihm. daß der text in dir lebt, ist mehr als deutlich. darum geht’s. den rest lehrt die zeit. form und inhalt erscheinen mir da als falsche probleme. naja, meine suche folgt dem finden des ausdrucks (der form nicht fremd, weil dem klang nachlauschend). die expression durchaus. darum.Und die Elegien laufen dabei immer weiter. Was immer die Leute sagen. Und ob sie auch recht damit haben, daß kein Aas sie drucken wird.

Geldnot. Ich brauche einen Mäzen, besser wäre eine schöne, sehr fleischliche Mäzenin. Die sich auch betrügen läßt. Zahnarzt um halb zwölf.

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